Der Roman erzählt die Geschichte von vier Frauengenerationen in Japan von 1880 bis etwa 1960.
Miho lässt ihre sechsjährige Tochter Yuki alleine bei der Großmutter in Osaka, obwohl diese eine Fremde für sie ist. Sie soll bis zur Kirschblütenzeit bei ihr bleiben, dann will Miho ihre Tochter abholen, um mit ihr nach Amerika auszuwandern.
Doch auch nachdem die Kirschblütenzeit bereits vorüber ist, ist Miho noch nicht wieder zurückgekehrt, um Yuki wie versprochen abzuholen.
Aly Cha schreibt sehr bildhaft und eindrücklich. Nebenbei erfährt man als Leser etwas über die Kultur Japans und deren Wandlung in Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs.
Das Schicksal der Frauen, welches von Generation zu Generation weitergegeben wird ist sehr berührend und emotional beschrieben.
Ein lesenswertes, aber auch schwermütiges und trauriges Buch.
Aly Cha
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Schnee im April
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Neue Rezensionen zu Aly Cha
Dieses Buch macht es einem nicht einfach. Intensiv, einfühlsam und in sehr schöner Sprache zeichnet es eine tieftraurige Familiengeschichte über mehrere Generationen. Man braucht ein bisschen Zeit, bis man das verstanden hat.
Zunächst geht es um die kleine Yuki, die von ihrer Mutter bei Nacht und Nebel in Osaka im Haus von Asako, ihrer Großmutter, abgegeben wird. Es ist 1969, Asako lebt alleine und verkauft ihr selbstgemachtes Tofu. Das Verhältnis von Asako und ihrer Tochter scheint angespannt zu sein. Was ist passiert?
An dieser Stelle springt das Geschehen knapp 100 Jahre zurück. Eine Fischersfrau ist verzweifelt, weil ihr Mann ihre Tochter mehr liebt als sie…
Es geht um Yukis Ur-Urgroßmutter, deren tragische Geschichte erzählt wird und die zunächst nichts mit Yuki und Asako zu tun zu haben scheint. Fast meint man, eine alte Legende erzählt zu bekommen, wenn ein Wahrsager behauptet, Vater und Tochter wären in einem früheren Leben Liebende gewesen und müssten ihr Karma erfüllen.
Damit beginnt eine leidvolle Familiengeschichte. Auch in den folgenden Generationen haben die Frauen der Familie viel zu ertragen.
Jede dieser Frauen wird ausführlich vorgestellt. Man taucht ein in ihr Leben und verfolgt gespannt ihr Schicksal. Und ganz nebenbei erfährt man viel über das Leben in Japan im Wandel der Zeit. Hoch interessant. Nur irgendwann ist es dann doch zu viel, zu viel Dramatik, Pech, unglückliche Zufälle, man ist das Leid leid.
In diesem Buch stecken viele Geschichten und viele kluge Gedanken. Idee und Erzählweise sind großartig, nur zwischenducrh wird der Bogen etwas überspannt.
Trotzdem ist es ein sehr lesenswertes Buch, beeindruckend und nachhaltig.
Die Sprecherin der Hörbuchs ist ein Glücksgriff. Sie trifft genau den richtigen Ton, liest diese tragische Geschichte sehr gefühlvoll, ohne wehleidig zu klingen. Chapeau. Das ist nicht leicht.
Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte bzw. die Geschichten der Charaktere mitgenommen. Und das sag ich echt sehr selten zu einem Buch, aber wenn man es noch nicht mal am Abend aus der Hand legen kann, weil man eigentlich ins Bett müsste. Dann ist es ein fantastisches Buch.
Ich würde definitiv gerne mehr von Aly Cha lesen und ich hoffe es kommt bald ein neues Werk von ihr!