Stone Girl von Alyssa B. Sheinmel.
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
Stone Girl nimmt sich eines klassischen Themas der Jugendliteratur an, das viele junge Mädchen umtreibt, wenn nicht sogar umbringt – dem Wunsch nach einem (ausgemergelten) Modelkörper. Autorin Alyssa B. Sheinmel gibt als Inspiration das Bild eines zu Stein erstarrten jungen Mädchens in einer Toilettenkabine im Badezimmer ihres Schulgebäudes an. Leider wird ihre Prosa diesem sowohl poetischen, als auch grausamen Bild nicht gerecht und das nicht einmal ansatzweise.
Sethies Perspektive ist dabei sowohl Auslöser als auch Zeugnis meiner maßlosen Enttäuschung dem Roman gegenüber. Als Hauptfigur fehlt ihr jegliche Individualität, ein knochiges Bündel aus Selbstzweifeln, Neurosen und Ängsten, kann ich mich weder mit ihr identifizieren, noch sie als kongruente Persönlichkeit begreifen. Ihre Gedanken kreisen, wie bei Essgestörten üblich, um ihr Gewicht, Fett das hervorquillt oder nicht, vielleicht auch nur in der verzerrten Wahrnehmung der Figur, doch dabei liefert Sheinmel nichts neues. Der Leser darf sich Kapitel um Kapitel das gleiche Lied anhören, ohne das Sheinmel den Text auch nur im Detail modifiziert.
Erwähnter Text ist zudem noch in einem Stil verfasst, der zu gleichen Teilen kindlich und dilettantisch ist. Für mich als Leser keine gute Kombination, auch wenn es zur Hauptfigur passen möge, da mir Einsichten verweigert werden durch die Limitierungen, die Sheinmel ihrer eigenen Geschichte, hauptsächlich durch die Ich-Perspektive, auferlegt. Letztlich bringt es wenig sich endlos über dieses eher mittelmäßige, vielleicht sogar überflüssige, Buch aufzuregen. Also verwende ich meine Energie in diesem Fall besser darauf Dir zu raten nach anderen, besseren Büchern dieses Themas Ausschau zu halten, davon gibt es nämlich eine ganze Menge, und diesen Roman links liegen zu lassen. Denn um es kurz zu sagen – du verpasst nichts.
Eine Idee mit großen Potenzial, deren Umsetzung leider hinter den bescheidenen Fähigkeiten der Autorin zurück bleibt.