3,5/5 ⭐️
Ich verstehe, was das Buch sein will – enemies to lovers, forced proximity, Magie, griechisch angehauchte Götterwelt – und vieles davon funktioniert zumindest atmosphärisch erstaunlich gut. Das Worldbuilding ist der eigentliche Star: kreativ, kraftvoll, eigenständig genug, um nicht wie eine müde Götterfanfiction zu wirken. Die Idee hinter der Welt ist spannend, und ich hatte öfter das Gefühl, dass da unter der Oberfläche viel mehr schlummert, als der erste Band tatsächlich zeigt.
Aber leider liegt genau da auch das Problem: Vieles bleibt unterentwickelt, weil sich der Fokus fast ausschließlich auf die Hauptdynamik zwischen Cat und Griffin legt – und die besteht zu 80 % aus Gezeter, Zwang und innerem Monolog. Cat verweigert Nähe, Griffin presst sie in seine Nähe, beide reagieren mit Trotz statt Intelligenz. Emotionales Kammerspiel im Dauerloop. Das ist nicht Spannung, das ist Reibung ohne Relevanz.
Die Beziehung der beiden kommt über das „wir schreien uns an, weil wir einander begehren“ lange nicht hinaus. Und das ermüdet. Vor allem, wenn man Figuren eigentlich gerne mag, aber ihre Konflikte nicht wachsen, sondern sich wiederholen. Das Banter zielt auf Witz, trifft aber selten wirklich – es bleibt flach und vorhersehbar.
Fazit: Ein solides erstes Buch mit starkem Setting, großem Potenzial und einer Hauptfigur, die trägt – wenn man bereit ist, über viel Lärm hinwegzulesen, der wenig Substanz bringt. Ich bleib dran, weil ich spüre, dass da mehr geht. Aber Band 1 ist ein langsamer Start mit zu viel Reibung und zu wenig Dynamik.













