Die Wahrheit ist selten rein und nie einfach.
Oskar Wilde
Statement:
Charlotte Turner, die knapp 40-jährige Protagonistin in „Aus allen Wolken“, erhält am Valnetinstag endlich die vorläufigen Scheidungspapiere. Gemeinsam mit ihrem zwölfjährigen Sohn Sam will sie weg von dem Platz, raus aus dem jahrelang gemeinsam bewohnten Haus. Sie möchte näher an die Schule von Sam ziehen, eine andere Gegend, ein Neuanfang
„Aus allen Wolken“, eine Geschichte aus dem normalen Leben. Eine gestresste Frau, ein Junge, dessen Charakter anfangs sehr irritierend wirkt, komplizierte Situationen.
Normalerweise ist das ja keine schlechte Ausgangssituation, um hieraus ein gutes Buch zu schreiben. Doch „Aus allen Wolken“ hat mich so gar nicht packen können. Der Roman kommt schleppend in Gang, die Handlung plätschert so vor sich hin. Ich mag es, in ein Buch einzutauchen, mit allen Höhen und Tiefen.
Die Charaktere in dem Buch konnten mich ebenfalls nicht überzeugen. Meiner Meinung nach fehlt dem ganzen „die Seele“, die es braucht, um den Leser für sich einzunehmen.
Charlotte Turner, die es nicht mehr erträgt, dass ihr Mann eine Affäre mit einer anderen Frau hat. Sie zieht einen Schlussstrich, doch das heißt nicht, dass sie nicht wieder glücklich werden will. Und so nimmt sie dann auch die Einladung ihres Maklers, Mr. Porter an, obwohl er nicht ihr Typ ist. Aber was tut man nicht alles – denn der Hausverkauf stellt sich als nicht so einfach heraus. Doch vor ihren Freundinnen verleugnet sie ihn.
Der zwölfjährige Sam ist im pupertierenden Alter, indem man sich als Eltern wünscht, die Zeit möge schneller vergehen. Er leidet durch die Trennung seiner Eltern und im Laufe der Handlung möchte man ihn einfach in den Arm nehmen und „knuddeln“.
Als Charlotte endlich ihr Traumhaus findet, schnappt ihr dies ein Mann vor der Nase weg. Doch wie heißt es im Buch, die Tinte auf dem Kaufvertrag war noch nicht frisch, da verliert er seinen Job.
Dieser Mann, der ihr schon bei der Hausbesichtigung ihres Hauses auffiel, immer wieder begegnet sie ihm, er ihr.
Bei „Aus allen Wolken hatte ich den Eindruck, dass die Autorin eine gute Grundidee für das Buch umsetzen wollte, allerdings ist ihr oft der Faden aus den Händen geglitten. Trotz der Rückblenden Charlottes in ihre Vergangenheit verliert sich die Autorin und die Erzählung wird teils langweilig. Man muss sich in die Gefühlswelt der Protagonisten hineinversetzt, denn die Thematik u. a. alleinerziehende Müllter, die mit vielen Hindernissen tagtäglich zu kämpfen haben, hätte bestimmt ein gutes Buch abgegeben. Hier ist das Thema irgendwie verfehlt worden.
Fazit:
„Aus allen Wolken“, guter Durchschnitt, nicht besonders anspruchsvoll, eben eine Lektüre für zwischendurch. Eben eine nette Unterhaltung für ein Wochenende, wenn man keine hohen Ansprüche stellt.