Cover des Buches Verborgen (ISBN: 9783570161449)
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Rezension zu Verborgen von Amanda Hocking

Rezension zu "Tochter der Tryll: Verborgen" von Amanda Hocking

von Ines_Mueller vor 10 Jahren

Rezension

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Ines_Muellervor 10 Jahren

"Die Vögel waren verstummt und das Rauschen des Regens übertönte auch den Fluss. Es roch nach Kiefernharz, und obwohl wir in einem Wolkenbruch standen, fühlte ich mich sehr friedvoll."

Amanda Hocking machte Schlagzeilen, als sie vor einigen Jahren ihren ersten Roman per Self-Publishing verlegte und damit alle Verkaufszahlen in diesem Bereich sprengte. "Die Tochter der Tryll: Verborgen" ist der Auftakt zu einer Triologie, die ins Deutsche übersetzt und vom cbt-Verlag herausgegeben wurde. Ich persönlich konnte anfangs auch verstehen, warum die Autorin damals so erfolgreich wurde, aber mit jeder weiteren Seite, die ich las, verwarf ich diesen Gedanken wieder.

Anfang gelang es Amanda Hocking, mich in ihren Bann zu schlagen. Der Schreibstil war schlicht, aber trotzdem sehr schön und passte unglaublich gut zu der Geschichte. Diese wurde so sorgsam gewebt und mit neuen, innovativen Ideen gespickt, das ich begeistert war.

Aber bald wurde das Lesen dieses Buches zu einer Qual. Die Charaktere sind flach, undetailliert und im Falle der Protagonistin Wendy extrem nervig. Diese ist nicht unbedingt als ein sympathischer Charakter zu bezeichnen, da sie jähzornig, egoistisch und zickig ist. Aber damit wäre ich irgendwie noch klar gekommen, wenn Amanda Hocking sie nicht entgegen ihres Charakters hätte handeln lassen. Denn Wendy, die eigentlich nicht auf den Mund gefallen ist und sich nichts gefallen lässt, lässt sich von einen Moment auf den nächsten immer wieder unterbuttern. So ein krasser Logikfehler ist mir schon lange nicht mehr untergekommen und konnte meine Meinung betreffend "Die Tochter der Tryll: Verborgen" nicht gerade verbessern.

Die Liebesgeschichte wirkte lieblos und zu klischeehaft. Nichts neues, sondern etwas, das man schon tausendmal gelesen hat. Die angedeutete Dreiecksbeziehung war da nur noch fehl am Platz.

Auch der Schreibstil rutschte immer mehr ab, indem sich unnötige Füllwörter wie ´wirklich´, ´total´ und ´und so´ einschlichen. Der Schreibstil, der mir zu Beginn so gut gefallen hatte, wurde extrem umgangssprachlich, sodass das Buch auch in dieser Hinsicht nichts zu bieten hatte.

Die Story hatte anfangs enormes Potenzial, auch wenn ich mich immer noch frage, warum die Tryll Trolle sein sollen. Abgesehen von ihrer Vorliebe von Schmuck haben sie nämlich nichts mit Trollen gemeinsam. Vielleicht wäre es hier besser gewesen, dass die Autorin sich als handelnde Wesen die Elfen oder eine ähnliche Truppe aussucht.

Aber schon bald ging mir die Handlung immer mehr auf die Nerven, da sie in die Chick-Lit abstürzt. Der Leser begleitet die Protagonistin Wendy auf ihren zahllosen Vorbereitungen zum Prinzessinen-Sein und muss sich durch einen zickigen Anfall nach den nächsten quälen. Der Plot war für mich nicht einmal zu erkennen, da er lächerlich kurz und nichtssagend war.

Fazit: Der anfangs fantasievolle Roman stürzt schon bald zur Chit-Lit ab, mit so nervigen Charakteren, dass ich mich durch die knapp dreihundert Seiten quälen musste.


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