Cover des Buches die prinzessin, die nicht gerettet werden muss (ISBN: 9783957611888)
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Rezension zu die prinzessin, die nicht gerettet werden muss von Amanda Lovelace

Wenn Du Berührt Werden Willst, dann steige um auf kleinbuchstaben

von Buecherspiegel vor 5 Jahren

Kurzmeinung: modern Lyrik die unter die Haut geht. eine Dichterin, die mit Worten spielt, Buchstaben auf dem Papier tanzen lässt und Dich zu tränen rührt

Rezension

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Buecherspiegelvor 5 Jahren

Sie spielt mit Worten und Buchstaben. amanda lovelace in ihrem Band „die prinzessin, die nicht gerettet werden muss“ hat eine ähnliche Lyriksprache wie Rupi Kaur in ihrem Buch „milk and honey/milch und honig“. Auch die inhaltlichen Themen werden hier aufgegriffen und weitergesponnen. Machtmissbrauch, ob geistiger oder körperlicher Natur, ausgehend von der Mutter, dem Freund und anderen sozialen Kontakten, stehen genauso im Mittelpunkt wie die Erkenntnis, daraus entrinnen zu können. Liebe, Vertrauen, sich selbst und anderen gegenüber, die Reifung von Selbstbewusstsein und das Verlassen auf eigene Stärken finden sich auf vielen Seiten. Es werden in vier großen Kapiteln viele Facetten des Lebens abgebildet.
Dabei springen Wörter und Buchstaben über die Seiten, sodass die Leserschaft gezwungen ist, seine gewohnte Leserichtung zu verlassen und sich so tatsächlich mit den jeweiligen Inhalten auseinanderzusetzen. Vertikal, wild durcheinander, horizontal, gegenüberliegend, der Titel der Gedichte meist darunter stehend, so müssen wir lesen. Sätze wie Ausrufezeichen, wie ein Schrei, eine Demonstration von Angst, Wut und Hilflosigkeit lassen Tränen beim Lesen vergießen. Dann wieder Seiten, auf denen man das Beben des Bodens spürt, einem das NEIN, SO NICHT, entgegengebrüllt wird. Hauptwörter werden konsequent klein geschrieben, Satzanfang und Ende finden sich irgendwie. Viele Worte können in einer Zeile für sich selbst stehen, sich behaupten, denn andere folgen. Unterschwellig wird das Thema der Resilienz angesprochen, das manche Menschen von Geburt an in sich tragen, manche durch Erfahrung bilden können.
Mehr will und kann ich nicht schreiben, möge sich jede und jeder selbst ein Bild von diesem Schreibstil machen, ich jedenfalls war beeindruckt.
Im Buch findet sich auf einer der letzten Seiten Informationen über die Verfasserin, dass sie Geschichten erzählt, Gedichte verfasst im örtlichen Coffeeshop und auf ihren blogs bei tumblr, twitter, instagram als ladybookmad veröffentlicht. Sie hat einen Abschluss in englischer Literatur am Brookdale Community College abgelegt und studiert weiter zu ihrem BA in englischer Literatur und Soziologie an der Kean University.
Mehr über die Autorin findet sich auch unter www.amandalovelace.com

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