Amaryllis Fox

 3,9 Sterne bei 17 Bewertungen
Autor*in von Life Undercover, Life Undercover und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Amaryllis Fox wurde 1980 als Tochter einer englischen Schauspielerin und eines US- amerikanischen Managers in New York geboren. Fox studierte in Oxford und entwickelte an der Georgetown University einen Algorithmus zur Vorhersage von terroristischen Anschlägen. Als Undercover-Agentin wurde sie von der CIA nach China geschickt, getarnt als Händlerin fernöstlicher Kunstwerke. Von dort aus hatte sie Einsätze auf der ganzen Welt. Seit dem Weggang von der CIA arbeitet Fox als Friedensaktivistin, sie engagiert sich für NGOs und hält weltweit Vorträge zum Thema Friedenswahrung. Sie lebt mit ihrer Familie in San Francisco.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Amaryllis Fox

Cover des Buches Life Undercover (ISBN: 9783446270596)

Life Undercover

(13)
Erschienen am 23.08.2021
Cover des Buches Life Undercover (ISBN: 9783844536218)

Life Undercover

(3)
Erschienen am 21.10.2019

Neue Rezensionen zu Amaryllis Fox

Cover des Buches Life Undercover (ISBN: 9783844536218)
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Rezension zu "Life Undercover" von Amaryllis Fox

Gwhynwhyfar
Ein unglaubwürdiges, belangloses Sachbuch

Der erste Satz: «In der Scheibe des Schaufensters kann ich den Mann sehen, der mich beschattet.»


Fast zehn Jahre arbeitete die heute 39-Jährige für die CIA, den amerikanischen Auslandsgeheimdienst. Irgendwann fliegt jeder einmal auf, der im operativen Bereich arbeitet. Und dann ist man für immer verbrannt. Darum arbeiten in diesen Jobs nur ziemlich junge Leute, erklärt die Autorin: Von der Analystin zur Geheimdienstagentin in der Terrorismusabwehr. Zu Beginn erzählt die Autorin etwas über ihren Lebenslauf. Aufgewachsen in einer gut situieren Familie, immer auch Achse. Die Familie zieht häufig um, zwischen den USA und England hin und her und zwischendurch in andere Teile der Welt. Amaryllis wechselt die Schulen wie die Unterwäsche. Als sie acht Jahre alt ist, wird die gesamte Familie ihrer besten Freudin von libyschen Terroristen im Flugzeug über dem schottischen Lockerbie in die Luft gesprengt. Ein einschneidendes Erlebnis für Amaryllis. Fremde Länder, fremde Menschen, fremde Sprachen, sie ist das Vagabundieren gewohnt. Nach dem Collegeabschluss engagiert sie sich, durch ein Referat inspiriert, als Menschenrechtsaktivisten in Thailand und Birma. In Oxford studierte sie internationale Politik und sie besuchte in den Ferien in Washington ihre Familie, als sie im TV mit ansah, wie zwei Flugzeuge ins World Trade Center in New York krachten. Gleich darauf eins ins Pentagon, nahe dem Elternhaus und dem Kindergarten, in dem sich ihre Schwestern befanden. Der Journalist Daniel Pearl hatte ihr Tipps für ihre Essays gegeben, ein Mann, den sie sehr verehrte. Er wurde von Terroristen enthaupt. Und so entschied sie sich an der Georgetown University in Washington für einen Mastergang im Fach Konflikt- und Terrorismusforschung. Für ihre Master-Arbeit sammelte sie Daten von sämtlichen Terrorangriffen der letzten 200 Jahre und entwickelte dazu einen Algorithmus, mit dessen Hilfe sie die Wahrscheinlichkeit von terroristischen Anschlägen in der nahen Zukunft bestimmte. 


«Wenn sich das Verhältnis von Shisha-Bars zu Koranschulen in einer Gegend zu schnell verändert, kann das ein Zeichen für eine tiefgreifende soziale Verschiebung sein, von einer offenen und liberalen zu einer religiös konservativen Gesellschaft – oder umgekehrt.»


Diese Lebensgeschichte ist wichtig, um zu verstehen, warum Amaryllis Fox, damals keine 20 Jahre alt, sich darauf einlässt, bei der CIA einen Eignungstest zu absolvieren. Bis hierhin ist die Autorin für mich glaubhaft. Ab dieser Zeit tendiert sie zu einer unzuverlässigen Erzählerin. Sie durfte nichts schreiben, was die CIA nicht legitimiert hat – da bin ich mir ganz sicher. Das heißt, der Leser wird an der Oberfläche herumgeführt. Interessant ist, wie die Agents ausgebildet werden, die vielen Tests zwischendurch, bei der immer eine Reihe von Kandidaten durchfallen. Aber alles, was hier beschrieben wird, ist weitreichend bekannt. Im Halbsatz wird erwähnt, man werde dazu ausgebildet, Verhöre und Folter zu überstehen, ohne Geheimnisse zu verraten. An allen Stellen, wo es interessant werden könnte, wo der Leser es genau wissen möchten, verbleiben große Leerstellen. Wie es wirklich abläuft im Camp, bleibt verborgen.


»Ich bin hier, um einen unmittelbar bevorstehenden Anschlag zu verhindern. Einen, der Kinder töten wird. Ich bin allein und einsatzbereit in dem Land, in dem mein Kollege entführt und geköpft wurde. Jede Stunde, die ich abwarte, ist eine Stunde mehr, in der etwas fürchterlich schiefgehen kann – für den Informanten, der meinen Aufenthaltsort kennt, für die Quelle, die mir helfen soll, den Anschlag abzuwenden, für uns, wenn die Bombe vielleicht doch hochgeht.«


Zunächst arbeitet Amaryllis als Analystin, wertet Daten aus. Das Buch ist bereits über die Hälfte fortgeschritten, als die Autorin für den ersten operativen Einsatz bereit ist. Ich mag Sachbücher, soweit ich mich auf den Wahrheitsgehalt verlassen kann. Ab der Mitte haben wir es hier aber leider mit Räuberpistolen zu tun. Spannend, natürlich, aber nicht mehr glaubhaft. Orte, Personen usw. mussten für dieses Buch verdeckt werden, nicht wiedererkennbar. Apple verfilmt derzeit die Geschichte als Serie, Sendestart in 2020. Amaryllis Fox wird von Brie Larson gespielt. Die Kollegen von Amaryllis Fox kritisieren, die reißerische Darstellung der Einsätze, was sie in der Realität nicht seien. Und sie beteuern, niemand würde allein in den Einsatz gehen dürfen, wie hier beschrieben, das sei großer Blödsinn. Insofern habe ich die Einsatzgeschichten als mehr oder weniger erfunden betrachtet. Was mir persönlich fehlte, war die Auseinandersetzung und Kritik am gesamten System, hier kommt fast gar nichts. Der Agent ist einsam, weil er mit niemandem über seinen Job reden kann, klingt immer wieder durch. Auch nichts Neues. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was Amaryllis Fox mit diesem Buch bezweckt – außer Geld verdienen. Es beginnt schon mit der teilweise blumigen Sprache, die an erste Kurse im Kreative Writing erinnern – dann wieder schlägt der Schreibstil über in Sachbuchcharakter – oder in einen Actionsound, drehbuchreif. Amaryllis Fox findet nicht den Sound für ihre Geschichte, die Story hat auch keine Grundtemperatur, die Ezählhaltung ist unklar, alles wirkt am Ende zusammengeklatscht, unglaubwürdig und unreflektiert. Eigenlob springt auf jeder Seite entgegen. Am Ende weiß ich nicht, was ich vom Anfang glauben soll, dort, wo ich der Erzählung noch getraut habe. Für mich ein Buch, das die Welt nicht gebraucht hat, weil es etwas vorgibt, das es nicht erfüllen kann. Man kann das Buch gut lesen, klar doch, zur Unterhaltung – aber als Sachbuch oder angebliche Memoiren ist es für mich durchgefallen.

 

Amaryllis Fox wurde 1980 als Tochter einer englischen Schauspielerin und eines US - amerikanischen Managers in New York geboren. Fox studierte in Oxford und entwickelte an der Georgetown University einen Algorithmus zur Vorhersage von terroristischen Anschlägen. Als Undercover-Agentin wurde sie von der CIA nach China geschickt, getarnt als Händlerin fernöstlicher Kunstwerke. Von dort aus hatte sie Einsätze auf der ganzen Welt. Seit dem Weggang von der CIA arbeitet Fox als Friedensaktivistin, sie engagiert sich für NGOs und hält weltweit Vorträge zum Thema Friedenswahrung. Sie lebt mit ihrer Familie in San Francisco.


https://literaturblog-sabine-ibing.blogspot.com/p/life-undercover-von-amaryllis-fox.html


Cover des Buches Life Undercover (ISBN: 9783446264229)
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Rezension zu "Life Undercover" von Amaryllis Fox

miss_mesmerized
Amaryllis Fox - Life Undercover

Jeder kennt sie, die Bücher und Filme über die Agenten, die für CIA, MI6, DGSE oder Mossad gefährliche Aufträge ausführen und die Welt vor den Schurken bewahren. Doch die schillernden Figuren der Unterhaltungsindustrie zeigen nur die eine Seite, auf der sie stark und unverwundbar sind und von einem Kampf in den nächsten ziehen. Ihre Zweifel sieht man selten und noch viel weniger weiß man darüber, wo sie herkommen und wie sie zu dem geworden sind, was uns beim Zusehen so fasziniert. Amaryllis Fox ist eine von ihnen, ein Jahrzehnt ihres Lebens hat sie in den Dienst der CIA gestellt, geheime Missionen unternommen, um ihr Land vor Anschlägen zu schützen. Ein Leben mit fremden Identitäten, die sie selbst vor ihrer Familie und Partner geheim halten musste.


„Einen Garten anzulegen ist der höchste Akt des Glaubens an ein Morgen.“


Dieses Zitat, das die Agentin schon als kleinen Mädchen an einem Schild im Nachbarsgarten gelesen hat, bringt ihre Motivation auf den Punkt: sie will die Welt ein bisschen besser machen, ihren Beitrag zum Frieden leisten. Sie wächst auf zwischen den USA und Großbritannien, der Vater ist beruflich viel unterwegs und Umzüge alle paar Jahre gehören zum Alltag. Schon früh beginnt sie sich für Politik zu interessieren und eine Schulaufgabe über Aung San SUU Kyi, damals gewaltfreie Kämpferin für die Demokratie in ihrer Heimat Myanmar, wird bestimmend für den Weg sein, den sie einschlägt.


Es braucht die Erzählung über ihre Kindheit und Jugend, um zu verstehen, weshalb Amaryllis Fox sich für diese Karriere und gegen die Arbeit bei Hilfsorganisationen entscheidet. Die Ausbildung ist intensiv und anstrengend, immer überschattet von der Angst, doch noch aussortiert zu werden, es nicht zu schaffen, den Anforderungen nicht zu genügen. Und doch können diese Monate und Jahre sie nicht auf das echte Leben vorbereiten, wenn plötzlich Beruf und Privatleben – und in ihrem Fall auch noch ein Kind – unter einen Hut gebracht werden müssen.


Fox schildert die Seite, die sonst verborgen bleibt. Die Angst, die omnipräsent ist und drohend über ihr und ihrer Familie schwebt. Sie stellt ihr Tun auch infrage und im Laufe der Jahre, insbesondere nachdem sie Mutter geworden ist, nehmen menschliche Aspekte zunehmend mehr Raum bei der Beurteilung einer Lage ein. Es ist ein Bericht aus dem Innersten der CIA, sie gibt Einblick in strategische Denkweisen und die bisweilen zermürbende Detailarbeit, die zu dem Job gehört, der in der Realität viel weniger glamourös ist als auf der Leinwand.


Sicherlich ist Amaryllis Fox eine ungewöhnliche Frau, mit nicht einmal zwanzig Jahren wurde sie rekrutiert und gehört allein schon wegen ihres Geschlechts zu einer absoluten Minderheit. „Life Undercover“ sind eine Art Memoiren, die keine Abrechnung mit dem Geheimdienst sind; sie hat sich aus nachvollziehbaren Gründen für diese Arbeit entschieden und daran ändern auch Jahre mit falscher Identität nichts. Ihre analytischen Fähigkeiten erlauben es ihr auch hier Emotionen unter Kontrolle zu halten, die sie in der Zusammenarbeit mit ausländischen Informanten braucht, um Beziehungen und Vertrauen aufzubauen, die bisweilen ihr einziger Schutz sind.


Spannende Einblicke in die Arbeit der CIA, die jedoch viel mehr die interessante Frage danach beantwortet, was diese mit den Menschen macht als dass spektakuläre Geheimnisse offenbart würden.

Cover des Buches Life Undercover (ISBN: 9783446264229)
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Rezension zu "Life Undercover" von Amaryllis Fox

Buecherspiegel
Aus Feinden Freunde machen, oder wie ich zumindest Kriege verhindern kann

Von manchen Büchern kann man getrost schreiben: sie lesen sich wie geschnitten Brot. Bei Amaryllis Fox und ihren Berichten über ihre Arbeit in "Live Undercover - Als Agentin bei der CIA" ist das so. Auf mehr als 270 Seiten beschreibt sie ihr Leben seit Kindertagen, das aufgrund von Erlebnissen mit zu ihrem Berufswunsch, etwas zu bewirken in der Welt, beitrug. Vorweg und gerade in diesen Tagen der Kriegsbedrohungen möchte ich ihr Fazit, das nicht nur aus ihrer zehn Jahre währenden Tätigkeit bei der CIA erwachsen ist: gehe auf deine Feinde zu: Es gibt immer Gemeinsamkeiten, die zu Frieden führen kann. Wenn man es will.
Ihr Leben ist unbeständig, ihr Vater immer wieder in anderen Ländern tätig, mal reist die Familie mit, fährt vor, kommt nach. Ständige Schulwechsel bedeuten für sie und ihre Geschwister, kaum Möglichkeiten für langanhaltende Freundschaften. Sie und ihr jüngerer Bruder sind sich bis zu dessen ersten Internatsbesuchen deshalb am nächsten. Eine der wenigen Freundinnen kommt beim Lockerbie-Attentat ums Leben. Amaryllis will genauer wissen, warum das überhaupt passiert ist. Je älter sie wird, desto mehr ist der Vater bereit, ihr viele Missstände zu erläutern. Die Ungerechtigkeiten und warum sie passieren, ist ihr größter Antrieb nach Wissen. Die Anschläge in Amerika tun ihr Übriges dazu.

Die Familie zerbricht, da die Mutter herausfindet, dass der Vater fremd geht. Amaryllis ist jahrelang darüber zornig, begreift erst später, dass die Welt nicht nur Schwarz oder Weiß ist, sondern viele Grautöne besitzt. Während ihres ersten Studiums in England (Internationales Recht) wird sie, wie sie glaubt, von einem der Geheimdienste Englands angesprochen, allerdings ist sie dafür zu diesem Zeitpunkt nicht empfänglich. Zurück in Amerika entwickelt sie während ihres Studiums (Internationale Konflikte) einen Algorithmus, der die Wahrscheinlichkeit für terroristische Anschläge vorhersagen kann. Wahrscheinlich ist das der Hauptgrund, warum sie von der CIA angeworben wurde.
Nun beginnen die Erzählungen über Ausbildung und Einsätze in den verschiedenen Abteilungen, bis sie in ihrer endgültigen Position verankert wird. Eine erste Ehe zerbricht, die zweite ist eine sogenannte "CIA-Ehe". Tarnung und Liebe zugleich. Wie schwierig es ist, sich eine Scheinwelt aufzubauen, um potenzielle Feinde in zumindest zuarbeitende Menschen zu verwandeln beziehungsweise dazu zu überreden, damit eben keine Anschläge passieren, das ist ihre Welt. Wie viel Zeit und Energie da hineingesteckt wird, wie viel Geduld man braucht und manchmal auch der pure Zufall einem hilft, davon erzählt sie uns hier.

Ein wichtiger Antrieb für ihre Arbeit ist der Mord von Terroristen an ihrem Mentor Daniel Pearl. Ebenso wie ein Zusammentreffen während ihrer Studienzeit mit der damals noch unter Hausarrest stehenden Aung San Suu Kyi, der sie tief beeindruckt hat. In ihrer Scheinwelt in China bekommt sie sogar ein Kind. Ihr Ehemann ist derweil mit anderen Aufgaben bei der CIA beschäftigt.
Niemals in dieser Zeit unbefangen mit ihrem Ehemann über die Arbeit reden zu können, immer das glückliche Leben vorspielen, um nicht aufzufliegen, das ist unglaublich schwierig. Nicht zu wissen, wie ihr eigentliches Ich ist, das lernt sie über ihre Tochter, schließlich muss sie auch in ihrer Gegenwart eine Fremde spielen. Erst als sie die Maske fallen lassen kann, erkennt sie, dieses Leben muss ein Ende haben. Für ihre Tochter und für sich selbst. Nur leider wird ihre Sicht- und Arbeitsweise bei den derzeitigen Machtverhältnissen auf taube Ohren stoßen.
Unglaublich spannend und überzeugend geschrieben, ein Dank gilt der Übersetzerin Elisabeth Liebl. Ihr Buch erschein zeitgleich in dreizehn Ländern.
Mehr über die Autorin findet sich im Netz und beim Verlag unter
https://www.hanser-literaturverlage.de/autor/amaryllis-fox/

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