Amelie de Boer

Beim Stöbern bin ich auf dieses Buch gestoßen, dass wie für mich gemacht zu sein scheint!
Amelie und Till wagen den Schritt zusammen mit ihrem Hund Ole und ihrem 30 Jahre alten Mercedes Rundhauber auf dem Landweg nach Indien zu reisen. Und genau das würde ich auch so gerne machen, deswegen habe ich mich voller Vorfreude auf dieses Buch gestürzt.

Auf den ca. ersten 80 Seiten werden alle Etappen bis hierhin sehr kurz beschrieben, obwohl die drei schon wochen-/ monatelang unterwegs waren. Dann sind sie endlich in Indien angekommen und ab hier wird alles etwas ausführlicher, schließlich ist Indien auch das Hauptreiseziel. Trotzdem fehlt es mir ein wenig an Details und Emotionen, das ganze wirkt eher wie eine relativ kurze und knappe Aneinanderreihung von Reiseerlebnissen. Auch die Landschaftsbeschreibungen kommen leider für meinen Geschmack zu kurz.

Dafür ist das Buch gespickt mit anschaulichen Fotos der Reise und es gibt genaue Beschreibungen der Stellplätze, sogar mit Koordinaten. Am Ende findet sich dann noch eine Karte auf denen zur Veranschaulichung ihre Reiseroute eingezeichnet ist. Perfekt zum Nachahmen.

Ich stelle mir die ganze Reise so schwierig vor aber die beiden zeigen, dass alles wunderbar klappen und man auch mit den Schwierigkeiten und Problemen gut umgehen kann – und das sogar mit Hund und Baby!

Durch das Buch habe ich zwar noch mehr Lust als vorher so etwas selber zu machen, allerdings weil es einfach so unglaublich sein muss auf diesem Wege nach Indien zu reisen – nicht weil ich so gefesselt gewesen wäre. Man hätte so ein dickes Buch über diese lange Reise schreiben können, es gäbe sicher so viel zu erzählen. Ich hätte mir viel mehr Details, Beschreibungen und Eindrücke gewünscht. So kommt es leider eher wie ein abgespeckter kurzer Reisebericht rüber. Wirklich schade, ich hätte gerne mehr Sterne vergeben.

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Amelie und Till erfüllen sich einen Traum. Sie bauen ihren Frosch, einen wunderschönen grünen, alten LKW als Wohnmobil aus und machen sich auf den Weg. In knapp zwei Jahren legen sie rund 33.000 Kilometer zurück, fahren durch 12 Länder und lernen verschiedene Kulturen kennen. Sie verbringen einige Zeit in Indien und Nepal.

Die beiden sind so easy und entspannt, dass Amelie mittendrin sogar schwanger wird und ihr Kind in Indien zur Welt bringt. Zwei ehemalige Straßenhunde werden Teil der kleinen Familie (auch wenn einer leider auf weniger schöne Weise wieder abhanden kommt).

Detailliert erzählen die beiden davon, wie sich das Reisen auf so beengtem Raum anfühlt, wie abenteuerlich das Überqueren der verschiedenen Grenzen sein kann und worauf Traveller mit LKW unbedingt achten sollten. Wer die Tücken von Schmiergeld, wichtigen Stempeln, Papieren, Plaketten, Maut, Visum, etc. nicht kennt, kann alt aussehen und durchaus auch mal unverrichteter Dinge umdrehen. Aber es geht nicht nur um die technischen Details - sehr lustig, wie viele Außenspiegel bei der Reise hopps gehen! - auch die kulturellen und zwischenmenschlichen Unterschiede und Gepflogenheiten spielen eine Rolle, immer locker, flockig, interessant geschrieben.

Es geht hier nicht um eine spirituelle Reise, sondern um zwei Menschen, die zusammen ein tolles Abenteuer erleben und das Leben leicht nehmen und es genießen. Dazu gehört auch, über den Laptop Kontakt zu den Freunden daheim zu pflegen und auch mal Abende alleine im LKW zu chillen. Ich krieg hier beim Schreiben totale Reiselaune! 

Und nicht zu vergessen: die wunderbaren Fotos im Buch!!!