Cover des Buches These Broken Stars. Jubilee und Flynn (Band 2) (ISBN: 9783551583611)
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Rezension zu These Broken Stars. Jubilee und Flynn (Band 2) von Amie Kaufman

Struktur: verzweifelt gesucht

von katiandbooks vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Viel Action, kaum Handlung, und zwischen den Hauptfiguren funkt es einfach nicht

Rezension

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katiandbooksvor 7 Jahren
Die Bedingungen auf dem Planeten Avon sind hart, zusätzlich fühlen sich die Einheimischen vom Militär unterdrückt. Tief in den Sümpfen hat sich eine Rebellengruppe formiert, die nur allzu gerne einen Krieg für ihre Unabhängigkeit anzetteln will. Der junge Flynn Cormac jedoch will das auf anderen Wegen erreichen und sucht auf dem Militärstützpunkt nach Informationen. Als er von der hochrangigen Soldatin Jubilee Chase enttarnt wird und sie kurzerhand entführt, verlangen seine Freunde ihren Tod. Flynn und Jubilee wissen, dass das zum Krieg führen würde, den sie beide um jeden Preis verhindern wollen.


Klappt ja suuuuper, das mit den bewährten Autoren und liebgewonnenen Reihen und so. Aber gut, wer hätte denn ahnen können, dass nach einem so guten ersten Teil so ein Leistungsabfall kommen würde? Ich jedenfalls nicht, denn ich hatte in den zweiten Teil von These Broken Stars fast so etwas wie ein Urvertrauen. Ja, Mist. War halt nix.


Zunächst mal frage ich mich (nicht nur bei diesem Buch, sondern auch schon bei dem Vorgänger und einigen anderen Jugendbüchern), warum die Protagonisten hier bitte unbedingt so jung sein mussten. Wenn ich, wie hier z. B., eine 18jährige hochrangige Militärführungsperson vorgesetzt bekomme, die allein vom Rang, aber auch vom Benehmen her, mindestens zehn Jahre älter sein müsste, kann der Autor zwar meist nicht dagegen anschreiben - ich komme von meiner Vorstellung einer Frau Ende 20 nicht weg. Trotzdem hat mich das Alter der beiden Protagonisten während dem Lesen massiv gestört. Ich hatte das Gefühl, dass alles auf Personen um die 30 konzipiert und im Nachhinein einfach noch mal umgeschrieben worden war, weil es sich als Jugendbuch möglicherweise besser verkauft.


Wie gesagt hat mir der erste Teil sehr gut gefallen, obwohl - oder vielleicht auch gerade weil - er sehr ruhig war und sich hauptsächlich auf die Liebesgeschichte zwischen den beiden grundverschiedenen Protagonisten konzentriert hat. Die Handlung folgte immer einem roten Faden und fügte sich logisch weiter, und obwohl mir der Schluss ein bisschen drüber war, hat er zum Rest gepasst. Im zweiten Teil passte irgendwie gar nichts.


In der ersten Hälfte des Buches wirkt es, als hätten die beiden Autorinnen keine Ahnung gehabt, wo sie mit der Geschichte überhaupt hin wollten. Jubilee und Flynn gehen von Militärbasis zum Rebellenlager, zurück zur Militärbasis, wieder zum Rebellenlager, und wieder zur Militärbasis ... und nach 250 Seiten Hin- und Hergehopse fragte ich mich: "Was ist denn jetzt eigentlich passiert? Worum geht's überhaupt?"


Die zweite Hälfte gibt auch nicht wirklich viel Aufschluss darüber. Die Handlung wirkt verworren und trotz einiger Actionszenen seltsam langgezogen. Dass zwischen den beiden Hauptfiguren die Chemie so gar nicht stimmt, kommt noch erschwerend hinzu. Für mich sind Jubilee und Flynn ein absolutes No-Go-Pärchen, da sprüht nicht ein einziger Funke. Im ersten Teil kam der Kontrast zwischen den Protagonisten (zimperliches reiches Mädchen trifft hartgesottenen Soldaten) noch richtig gut an, hier empfand ihn (eiskalte Soldatin trifft leidenschaftlichen Rebellen) einfach nur als störend. Mir haben auch (blöder Grund, ich weiß, aber so ist es nun mal) die Namen überhaupt nicht gefallen.


Wenn einem das Grundgerüst schon nicht gefällt, fällt einem natürlich immer mehr auf, das nicht so richtig logisch sein will, wie z. B. dass die Zivilisten Identitätstätowierungen haben, die Soldaten aber noch ihre Erkennungsmarken. Alles ist hochtechnisiert, aber die Motoren der Boote muss man anreißen und funktionieren noch mit Benzin. Es werden mittels "Terraformierung" massenweise unwirtliche Planeten besiedelt, eine für Menschen mögliche Atmosphäre geschaffen, aber das diesige Wetter hält sich über drei Generationen. Ja gut. So ist das ...


Fazit: Ich bin so, so enttäuscht. In diesem Buch fehlt ganz einfach die Struktur, und dann schafft es der tolle Schreibstil auch nicht mehr, viel rauszureißen. Zwischen den Protagonisten funkt es einfach nicht, und die Frage, warum wir es hier eigentlich mit Unter-20-Jährigen zu tun haben, die sich wie 30Jährige benehmen, hat mich das ganze Buch über nicht losgelassen. Leider gibt es für Jubilee und Flynn nur 2** von mir.

PS: Ich möchte bitte auch noch mal wissen, warum manche Klappentexte einfach nicht richtig sind

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