Cheheltan wählt eine ruhige, beobachtende - ja fast leise - Art des Erzählens.
Wir lernen David, einen jungen Engländer, kennen, der durch einen geschenkten Lyrikband auf den persischen Dichter und Philosophen Khayyam aufmerksam wird und sich regelrecht in seine Werke verliebt. Er erfüllt sich seinen lange gehegten Wunschtraum und reist für längere Zeit in den Iran, und wird dort von einem Bekannten, Nader, und dessen Verlobter Nastaran herzlich willkommen geheissen.
Es entspinnt sich eine tiefe Freundschaft zwischen den Dreien, geprägt von intensiven intellektuellen Gesprächen, aber es keimen auch verwirrende Gefühle auf.
Dieses Buch kommt ohne rasante Szenen aus, es ist ruhig und manchmal sogar ein wenig distanziert, als Leser beobachtet man, sieht sich die Orte an, fühlt die Athmosphäre und hört zu... und witzigerweise sind es die nicht ausgeschriebenen Dinge, die das Buch so fesselnd machen. Ich konnte für mich auch viel über die Iranische Kultur mitnehmen.
Ich mochte diese Erzählung, die gegen Ende sehr berührend wird, sehr und empfehle es allen Leser*innen weiter, die unaufgeregte inteligente Romane mögen.
Jutta Himmelreich hat den Roman aus dem Persischen übersetzt.
Amir Hassan Cheheltan
Lebenslauf
Alle Bücher von Amir Hassan Cheheltan
Der Kalligraph von Isfahan
Amerikaner töten in Teheran
Der Zirkel der Literaturliebhaber
Die Rose von Nischapur
Eine Liebe in Kairo
Teheran, Revolutionsstraße
Der Kalligraph von Isfahan
Der standhafte Papagei
Neue Rezensionen zu Amir Hassan Cheheltan
Das Cover zeigt das Porträt eines jungen Mannes, dessen obere Kopfhälfte durch rote Rosenblüten verklärt ist, Zu interpretieren ist diese Gestaltung wohl durch den Namen der weiblichen iranischen Hauptfigur Nastaran, was eine Blume, eine Rosenart bedeutet. Die Figur des jungen Mannes soll wohl den Engländer David darstellen, der 2015 über zwei Monate in Teheran den 15 Jahre älteren Schriftsteller Nader und Nastaran so gut kennenlernt, dass sich aus Freundschaft sogar Liebe, Eifersucht und abwegiges Begehren in einem autoritären Staat entwickelt. Die Beschreibung zunehmender Intimität, aber auch der Einsamkeit aufgrund sexueller Tabus klingt taktvoll an.
In diesem Spannungsfeld einer fatalen Beziehungsgeschichte ergeben sich außerdem tiefgehende, auch familiäre Gesprächsrunden um den Dichter Omar Khayyam, um dessen lyrische Gedichte mit prägnanter Aussagekraft, über dessen philosophische Lebenseinstellung als Atheist und Materialist. Diese Thematik persischer Kultur wird wiederholt in weiteren Sequenzen mit historischen und religiösen Fakten vertiefend verknüpft, was zwar informativ ist, aber nicht wie ein roter Faden im Roman verläuft. Die Sehnsucht nach mehr Freiheit innerhalb der Bevölkerung und die gebotene Vorsicht für Reisende aus dem Westen werden ebenso thematisiert. Am westlichen Verständnis von Orientromantik wird hier ordentlich gerüttelt.
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Ob ich schon mal einen Roman las, von einem persischen Autor? Ich glaube nicht, von den Märchen aus tausendundeiner Nacht mal abgesehen. Auch in meinem Stapel ungelesener Bücher findet sich da nichts. So war ich höchst gespannt auf „Die Rose von Nischapur“, deren Originaltitel ich nicht lesen kann.
Wir haben hier drei Hauptprotagonisten: David, den jungen Engländer. Sein Traum: Iran bereisen.
Nader, der fünfzehn Jahre ältere Einheimische, ist ein Schriftsteller. Dann gibt es noch Naders Freundin Nastaran, die titelgebende Rose. Alle drei verehren den antiken Dichter Omar Khayyam. (Wer mag, kann da noch ein Zeitzeichen hören.)
Als David einen nicht näher bezeichneten Unfall erleidet, kümmern sich Nader und Nastaran aufopferungsvoll um ihn und nehmen ihn in Naders Wohnung auf, da er z. B. Hilfe bei der Körperpflege braucht. Und da von den Freunden befürchtet wurde, dass er in der Pension nicht allein zurechtkäme.
Es gibt leidenschaftliche Diskussionen über den o. g. Dichter, über Politik und Philosophie. Die politische Situation im Land scheint sehr speziell, für Aus- und Inländer nicht ungefährlich mit recht strengen Gesetzen. Es wird Gründe geben, dass der Autor in seiner Heimat nicht veröffentlichen darf. Da ich mehrere Perser kenne, die in Deutschland leben, werde ich sie fragen, ob die Regeln und Gesetze wirklich so streng sind. Auf Fotos aus den siebziger Jahren wirkte es nicht so. Es wird sich viel geändert haben. Auch bei uns weht ja jetzt ein anderer Wind.
Die Verehrung für den antiken Dichter konnte ich anhand der Beispiele nicht nachvollziehen. Überhaupt wirkt der ganze Roman sehr unstrukturiert, zerfasert, ein roter Faden fehlt gänzlich. Und alles plätschert vor sich hin, obwohl grausame Details politischer Verfolgung nicht fehlen. Das alte Spiel: Die Regierenden und ihre Befehlsgeber maßen sich an, dem Volk ihre abstrusen Regeln aufzuzwingen. Was ja leider in den letzten Jahren weltweit extremer geworden ist.
Auf den aller letzten Seiten nimmt der Roman endlich Fahrt auf und die Situation der drei Personen spitzt sich zu. Vorher, beim Geplätscher, hat man vergebens darauf gewartet. Das unstimmige Ende passt auch nicht so recht.
Fazit: War absolut nicht meins, die Lektüre halte ich von daher nicht für empfehlenswert. Zerfasert eben. Mit Mühe gerade noch so zwei Sterne. Möglicherweise hätte ich lieber „Der Zirkel der Literaturliebhaber“ lesen sollen.
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