Cover des Buches Eine Tat wie diese (ISBN: 9783551310811)
Rezension zu Eine Tat wie diese von Amy Efaw

Lässt einen nicht mehr los

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Eine Tat wie diese gehört zu den Büchern, die mich auch nach der letzten Seite nicht loslassen.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 10 Jahren

Inhalt

Devon ist eine Musterschülerin, in ihrer Freizeit spielt sie Fußball, gibt Nachhilfe oder spielt den Babysitter. Man weiß nur Gutes über sie zu berichten. Bis zu dem Tag, an dem ein neugeborenes Baby in einer Mülltonne hinter ihrem Haus gefunden wird und auf einmal sitzt Devon auf der Anklagebank.

Meinung

Immer öfter hörte man in letzter Zeit in den Medien von Frauen, die ihre Neugeborenen vergraben, in den Müll werfen oder sonstiges machen um die Kleinen „los zu werden“. Jedes Mal schüttelte ich dabei den Kopf und fragte mich wie grausam das Schicksal doch manchmal ist. Wer und vor allem wieso tut man so was? Und ist der Geist wirklich dazu fähig zu verdrängen und sich andere Erklärungen für das vermeintlich unerklärliche zu schmieden? Kann eine Frau nach neun Monaten wirklich so durch die Geburt überrascht werden, dass sie in einen Schockzustand verfällt und nicht mehr Herr ihrer Sinne ist? Die Fragen blieben bisher unbeantwortet, doch nun gibt es dieses tragische, traurige und mitreißende Buch, das genau das Thema behandelt.

Wir lernen hier die 15 jährige Devon Sky Davenport kennen, eine Musterschülerin und ein sportliches Wunderkind. Nie hat sie sich etwas zu schulde kommen lassen, bis zu dem Tag, an dem sie ganz alleine ein Kind zur Welt bring, es in einen Müllsack steckt und anschließend in die Tonne hinter dem Haus wirft. Genau wie die Protagonistin Devon wissen wir als Leser überhaupt nicht was überhaupt passiert ist, wir gehen mit ihr auf die Suche nach der Wahrheit, ihrer Erinnerung, so schockierend und aufwühlend das Thema ist, so spannend ist das Buch geschrieben. Nur Stückchenweise erfährt man wie es zu der Tat kommen konnte und befindet sich plötzlich am Ende. Ich musste feststellen, dass mich das Ende positiv überraschte, es ist so ganz anders als ich es mir vorgestellt habe.

In diesem Buch geht es nicht darum die Frauen in Schutz zu nehmen oder sie an den Pranger zu stellen. Es soll helfen zu verstehen. Es soll Beweggründe und Umstände erläutern, aber nicht urteilen oder verurteilen. Passend dazu hat die Autorin nicht die momentan beliebte Ich-Perspektive gewählt sondern lässt die Geschichte durch einen Erzähler (dritte Person) vermitteln. Weiterhin ist es sehr objektiv geschrieben, man wird nicht durch Eindrücke oder persönlichen Empfindungen des Erzählers geleitet, so dass man als Leser ganz alleine wählen kann, welche Emotionen man nun zulassen möchte, wen man sympathisch oder unsympathisch findet.

Obwohl es als Jugendbuch verkauft wird, halte ich es auch für Erwachsene geeignet. Eine Geschichte, die Generationen übergreifend ist. Und allen, die es vielleicht sonst nicht machen, lege ich ans Herz das Nachwort der Autorin zu lesen. Es ist interessant und aufschlussreich und auch ein bisschen erklärend.

Fazit

Eine bewegende und ergreifende Geschichte über ein Mädchen, dass allein gelassen wurde und sich nicht zu helfen wusste. Amy Efaw zeigt uns in ihrem Buch, dass man nicht alle über einen Kamm scheren darf, das Schicksal des Einzelnen steht im Vordergrund. Weiterhin bleiben solche Taten natürlich schrecklich und lösen Wut aus, aber zumindest ich kann nun ein Stück weit nachvollziehen, wie es dazu kommen kann. Es ist wichtig davor nicht die Augen zu verschließen. Eine Tat wie diese gehört zu den Büchern, die mich auch nach der letzten Seite nicht loslassen.


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