Rezension zu "Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden" von Amy Suiter Clarke
True-Crime-Podcasterin Elle Castillo will Gerechtigkeit. Gerechtigkeit für die Opfer nie aufgeklärter Verbrechen. Jetzt wagt sie sich an einen spektakulären Fall: den des "Countdown-Killers". Er entführte immer drei junge Frauen, im Abstand von drei Tagen. Jede ein Jahr jünger als die andere, jede ist innerhalb von sieben Tagen tot. Bis sein elftes Opfer entkam. Die Serie brach ab, der Killer konnte nie gefasst werden.
Als Elle anfängt, die Morde in ihrem Podcast neu zu beleuchten, verschwindet wieder eine junge Frau. Ein Trittbrettfahrer oder doch der Killer von damals? Erst spät bemerkt Elle, wie nahe ihr der Täter schon ist...
Elle Castillo betreibt ihren erfolgreichen True Crime Podcast “Justice delayed”, bei dem es ausschließlich um Cold Cases, also ungeklärte Kriminalfälle, geht. Durch ihre investigative Aufarbeitung der Fälle gelang schon so manche Aufklärung.
In ihrer aktuellen Staffel geht es um den sogenannten Countdown-Killer, der es auf junge Frauen und Mädchen abgesehen hat. Sein Modus Operandi verlieh ihm seinen Namen, denn jedes Jahr entführt er im Abstand von jeweils drei Tagen insgesamt drei Frauen/Mädchen, wobei jedes Opfer ein Jahr jünger ist als das davor. Was sie alle gemeinsam hatten - nach exakt sieben Tagen waren sie alle tot, bis der elften Entführten die Flucht gelang und die Serie abbrach. Dies ist 20 Jahre her und seitdem gilt der Countdown-Killer als untergetaucht.
Doch gerade als Elle beginnt, den Fall in ihrem Podcast zu behandeln, die Fälle chronologisch aufarbeitet und mit Angehörigen der Opfer und damaligen Ermittlern spricht, verschwinden junge Mädchen und Elle vermutet sofort eine Parallele zur Mordserie aus den 90ern.
Wurde der Countdown-Killer durch den Podcast provoziert und ist zurückgekehrt oder handelt es sich um einen Trittbrettfahrer?
Die Geschichte hat mich von Anfang an gepackt und mir wirklich super gefallen. Vor allem die transkribierten Podcast-Episoden fand ich erfrischend abwechslungsreich verglichen mit sonstigen Thrillern. Die Geschichte ließ sich flüssig lesen und hatte keine Längen.
Leider gab es aber einige Dinge, die dazu geführt haben, dass das Buch kein Highlight wurde. Zum einen ist da das impulsive Verhalten von Elle, das mich teilweise echt zur Weißglut getrieben hat. So gibt es beispielsweise eine Passage, bei der sich ein Information mit angeblichen Beweise über die Identität des Täters bei Elle meldet und sie völlig überstürzt und alleine zum Treffpunkt fährt. Als sie ankommt, ist der Informant bereits tot. Andererseits war die Story gerade zum Ende hin etwas vorhersehbar.
Dennoch kann ich den Thriller guten Gewissens weiterempfehlen und werde die Autorin im Auge behalten.