Amy Waldman

 4,5 Sterne bei 99 Bewertungen
Autorin von Der amerikanische Architekt, Das ferne Feuer und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Amy Waldman, Jahrgang 1969, leitete das Südasien-Büro der NEW YORK TIMES und war dort Korrespondentin für THE ATLANTIC. Ihre Erzählungen erschienen in THE ATLANTIC, im BOSTON REVIEW und wurden in THE BEST AMERICAN NONREQUIRED READING 2010 aufgenommen. Sie lebt in Brooklyn.

Alle Bücher von Amy Waldman

Cover des Buches Der amerikanische Architekt (ISBN: 9783453417625)

Der amerikanische Architekt

(59)
Erschienen am 08.09.2014
Cover des Buches Das ferne Feuer (ISBN: 9783895611681)

Das ferne Feuer

(27)
Erschienen am 02.02.2021
Cover des Buches Das ferne Feuer (ISBN: 9783442772445)

Das ferne Feuer

(0)
Erschienen am 16.08.2023
Cover des Buches Der amerikanische Architekt (ISBN: 9783844511451)

Der amerikanische Architekt

(7)
Erschienen am 11.02.2013
Cover des Buches The Submission (ISBN: 9781250007575)

The Submission

(6)
Erschienen am 27.03.2012
Cover des Buches A Door in the Earth (ISBN: 9780316451574)

A Door in the Earth

(0)
Erschienen am 27.08.2019

Neue Rezensionen zu Amy Waldman

Cover des Buches Das ferne Feuer (ISBN: 9783895611681)
engineerwifes avatar

Rezension zu "Das ferne Feuer" von Amy Waldman

engineerwife
Westliche Einmischung in Afghanistan ... Fluch oder Segen?

Ich freue mich, dass ich aufgrund einer Lesechallenge zu diesem Buch greifen durfte, denn ich gestehe, das sehr triste Cover – auch wenn es für die sandige Berglandschaft Afghanistans stehen soll – hätte mich eher abgeschreckt. Und genauso trist oder besser gesagt ein wenig schleppend zog sich der erste Eindruck dann auch durch die Anfangskapitel des Buchs. Doch aufgeben stand für mich nicht zur Debatte und so las ich mich immer tiefer in die Geschichte Parvins, die mit sich mit ihrer jugendlichen Naivität, angefeuert durch ein Buch des selbsternannten Gutmenschen Dr. Gideon, auf den Weg nach Afghanistan macht, um dort ihrerseits Gutes zu tun. Da sie selbst afghanische Wurzeln hat und zudem die Sprache beherrscht, fühlt sie sich befähigt, das humanitäre Engagement des Arztes weiterzuführen und zu vertiefen. Vor Ort angekommen ist sie überrascht, wie wenig offen und herzlich sie aufgenommen wird und muss bald feststellen, dass Welten zwischen der Lektüre Dr. Gideons und der Wahrheit liegen. Trägt sie am Ende sogar selbst dazu bei, die Konflikte in dem kriegsgebeutelten Land zu befeuern?


Ich sitze hier nun nach beendeter Lektüre und muss sagen WOW! Selten hat mir ein Buch eine solch stimmige Erklärung zu einem Krieg mit Einmischung aus dem Ausland – und hier ist nicht immer nur die USA gemeint – geliefert. Während ich mich während des Lesens immer wieder auf Parvins Seite und dann doch wieder gegen sie stellte … während ich versuchte LTC Trotter und seine Hintergründe zu verstehen, musste ich mir am Ende doch eingestehen, dass keine Einmischung, egal welcher Art, vielleicht besser gewesen wäre. Was hat es nur mit unseren westlichen Kulturen auf sich, dass wir immer meinen, unsere Lebensweise sei das einzig selig machende? Sehr aufschlussreich fand ich auch die Darstellung der Mudschahedin gegenüber der Taliban und musste doch wieder feststellen, wie wenig Ahnung ich von diesem Thema habe und wie ich mich freue, durch dieses Buch ein wenig Licht in dieses Dunkel gebracht zu haben. Alles in allem habe ich aus diesem Buch viel gelernt, die unerwartete Reise nach Afghanistan begrüßt, mit gefiebert, mitgelitten und mitgeweint. Ich denke, ich werde die sogenannten „Erfolge“, die wir westlichen Länder im Ausland erzielen, in Zukunft mit kritischeren Augen betrachten. Trotz oben genannter Schwächen bekommt das Buch von mir mit dicken fünf Sternen die volle Punktzahl und hoffentlich noch viele Leser und Leserinnen. Ein wichtiges Thema, ein „Augenöffner“, dem ich von Herzen noch viel Aufmerksamkeit wünsche!

Cover des Buches Das ferne Feuer (ISBN: 9783895611681)
alascas avatar

Rezension zu "Das ferne Feuer" von Amy Waldman

alasca
Afghanistan und die Hybris der Gutmenschen

Ein Buch, das mich sehr nachdenklich gemacht hat. Waldman schreibt über den Einsatz der Amerikaner in Afghanistan - und das auf sehr differenzierte Weise. War mir am Anfang die Sprache eine Spur zu schlicht, hat mich das zum Ende hin überhaupt nicht mehr gestört, denn inhaltlich packt Waldman einen und lässt nicht mehr los.

Parvin Schams, Amerikanerin mit afghanischen Wurzeln, fällt auf einen amerikanischen Bestsellerautor herein und macht völlig naiv sein Projekt - eine Klinik für Frauen in einem afghanischen Dorf - zu ihrem. Sie reist nach Afghanistan, um dort medizin-anthropologische Forschung zu betreiben. Bald kommt ihr jedoch jede wissenschaftliche Objektivität abhanden - und auch so ziemlich alle Illusionen. Denn das Dorf, in dem die Klinik steht und seine "einfachen" Bewohner sind sehr viel vielschichtiger als erwartet und der vorgeblich wahre Ereignisse schildernde Bestseller basiert, wie sich herausstellt, auf Erfindung, wenn nicht platter Lüge, und Selbstbetrug.

Es geht um die Unmöglichkeit, einen Krieg zu gewinnen. Und es geht um die Ausbeutung einer fremden Kultur, unter dem Vorwand, "helfen" zu wollen. All die Helfer, die sich im Grunde nur selbst helfen wollen - aus ihrem langweiligen, bedeutungslosen Leben heraus, zu einem besseren Selbstbild, zu einem Bestseller-Roman, zu militärischer oder politischer Karriere.

Das zentrale Zitat des Romans lautet (grob, ich finde die Stelle nicht mehr): Misstraue weißen Männern, die braune Frauen vor braunen Männern retten wollen.

Am Ende hat Waldmans Protagonistin viel Selbsterkenntnis und eine Menge unbequemer Einsichten gewonnen. Horizonterweiternd!

Cover des Buches Der amerikanische Architekt (ISBN: 9783453417625)
engineerwifes avatar

Rezension zu "Der amerikanische Architekt" von Amy Waldman

engineerwife
9/11 all over again ...

Puh, was für ein spannendes Thema, das mich sofort faszinierte. Ich habe selbst zur Zeit des Anschlags in den USA gelebt und konnte die Stimmung vor Ort miterleben. Deshalb konnte ich wunderbar nachvollziehen, was in den Köpfen der Amerikaner vorging, als ausgerechnet ein Muslim das Rennen macht, eine würdige Trauerstätte zu errichten, die der vielen Toten und ihren Angehörigen gerecht werden soll. 

Es ist beeindruckend mitzuverfolgen, wie sich die Diskussion entwickelt und mehr als einmal fragte ich mich beim Lesen, wie das Ganze wohl in Deutschland abgelaufen wäre? Man tendiert ja dazu, den Amerikanern Extremismus vorzuwerfen, aber wie hätte man hier in Deutschland reagiert? Wie gesagt, sehr interessant und mit sehr viel Potential, dennoch konnte mich die Story nicht ganz überzeugen. Die Autorin verliert sich teilweise in Nichtigkeiten und zieht manche Passagen zu sehr in die Länge. Von mir gibt es deshalb leider nur 3,5 von 5 möglichen Sternen. Die Neugier ist aber geweckt und ein weiteres Buch von Amy Waldman – „Das ferne Feuer“ – tummelt sich bereits auf meinem SUB. Ich werde berichten …

Gespräche aus der Community

Was bestimmt, wer wir sind und wo wir hingehören? Wie formen die Medien unseren Blick auf die Welt? Und können wir unsere Vorurteile je ablegen? Wie in ihrem gefeierten Roman »Der amerikanische Architekt« stellt sich Amy Waldman den brennenden Fragen unserer Gegenwart in einer packenden und überraschenden Geschichte.

305 BeiträgeVerlosung beendet
Arizonas avatar
Letzter Beitrag von  Arizona

Ich habe die Rezension auch auf Bücher.de veröffentlicht.

Zusätzliche Informationen

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in 165 Bibliotheken

auf 32 Merkzettel

von 5 Leser*innen aktuell gelesen

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