Cover des Buches Liebe und Zorn - Im Bann der Shinto-Götter (ISBN: B0114ZCVS8)
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Rezension zu Liebe und Zorn - Im Bann der Shinto-Götter von An Lin

Zorn der Götter und die Liebe der Menschen - sehr gute Fantasy, die in Japan spielt!

von Sardonyx vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Wundervolle Japan-Fantasy mit einem Finale, das wie ein Gewitter tobt, tolle Charaktere und ein Cliffhanger, der Lust auf mehr macht!!

Rezension

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Sardonyxvor 9 Jahren
Zerstörerische Naturkatastrophen erschüttern das Land Japan, die Heimat der 20-jährigen Studentin Mei Kuno. Hitze, Überflutungen, Wetteranomalien - wie der Zorn alter, shintoistischer Götter treffen die Katastrophen auf das Land.
Mei Kuno selbst erlebt einen verrückten Tag, als in ihrer Umgebung auf einmal alle Bäume in glühende Flammen aufgehen. Mei, die am Glauben an die japanischen Shinto-Götter festhält, erkennt als erste in den Naturkatastrophen die wütenden Launen der übernatürlichen Götter. Zeichen, die die Götter an die sterblichen Menschen senden! Daraufhin betet Mei zu ihren Göttern und den Kami, Herrscher der Natur. Wie durch ein Wunder hören die Bäume mit dem Brennen auf, aber insgeheim fängt erst jetzt die Geschichte richtig an ...

Noch mitten in der Nacht wird Mei von einem fremden Chinesen namens Tian Shen aus dem Schlaf gerissen, trotz ihrem Unwillen und Ärger. Aber die Lage ist dringend: Tian wird vom Donnergott Raijin besessen. Raijin ist zur Erde gekommen, nachdem der Tenjin-Schrein in Tokyo umgewidmet wurde, was den Zorn von Tenjin auf die Menschen herabbeschwörte. Mei und Tian müssen sich verbünden, um gemeinsam eine Umwidmunsgzeremonie bei den Behörden zu veranlassen. Dabei ist Tian stets ein Grund für Verwirrung: immer wieder übernimmt der Donnergott die Kontrolle über Tian, weshalb die ständige Bedrohung durch den schrecklich starken Donnergott die Mission behindern könnte.

Mei kann sich nicht zwischen Tian und Raijin entscheiden: körperlich begehrt sie beide, seelisch entbrennt sie für Tian.

Als alle Wege nicht weiterhelfen und bekannt wird, dass der Kami Raijin auf japanischem Boden weilt, stehen Japan und Mei vor brisanten Auswegen, um den Zorn der Götter zu besänftigen. Soll die Armee vom Premierminister dem Gott Krieg erklären? Oder soll Mei den besessenen Tian aufgeben, um sich selbst zu retten?
Ein Gewitter zieht auf, um während dem entscheidenden Endkampf zwischen Liebe und Zorn ganz Japan den Atem anhalten zu lassen.

,,Liebe ud Zorn - im Bann der Shinto-Götter"
ist der fesselnde Debütroman von An Lin und der Beginn der Reihe um Mei und Tian. Ein gelungener Mix aus japanischer Fantasy, Romantasy und Young Adult! Die Autorin selbst hat mich auf ihr Buch aufmerksam gemacht, was ich mit einem höflichen Verbeugen quittiere - es hat Spaß gemacht, in die Welt der Shinto-Götter einzutauchen!

Der Schreibstil und der Handlungsverlauf sind nicht nach dem Mainstream orientiert, was mir sehr gefällt. Komplexe Sätze wechseln sich mit einfachen Beschreibungen ab, immer wieder werfen Rückblenden den Leser zurück in die Handlung, um wichtige Details hervorzuheben.

Die Hauptfiguren sind gespickt mit eigener Vitalität und gutem Charakter: besonders Mei wächst einem ans Herz, die Japanerin ist die gute Ergänzung für den ruhigen Tian und den aufbrausenden Raijin. Tian Shen mag zwar manchmal ein echter Loverboy sein, doch Raijin hat auch seine guten Eigenschaften. Zu viel Donnergott kann aber gefährlich sein!

Ich kann es kaum erwarten, bis die Fortsetzung herauskommt, weil der Epilog einen wie ein Fisch an der Angel packt und dann hängen lässt. Zu viele Fragen bleiben - wie bei jedem Cliffhanger - offen.
Es gibt manchmal ein paar Holprigkeiten im Text, mit denen am Anfang jeder Autor doch zu kämpfen hat. Auch die Rückblenden können für manche verwirrend wirken, aber dieses Problem hatte ich nur ganz zu Anfang, ansonsten nicht. Es gefällt mir, wie die Autorin zwischen Perspektiven und Orten wechselt, sodass man den vollen Durchblick hat und dennoch nicht den Überblick verliert.

Ich lege mir ein Kimono, bestickt mit Ume-Blüten an, und lasse ganz die kultivierte Geisha raushängen. Aber nein, ich habe doch ein ein Richtersschwert des Rezensenten mit mir, ein messerscharfer Katana wartet auf das letzte Urteil. Den Kami sei Dank, dass jetzt kein Gewitter von Raijin am Himmel tobt, während ich um meine Achse wirble und perfekte 4 Sterne niedersausen lasse.
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