Cover des Buches Sonnentänzer (ISBN: 9783649668855)
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Rezension zu Sonnentänzer von Ana Jeromin

Meine Meinung zu "Sonnentänzer" von Ana Jeromin

von elane_eodain vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Deutsche Gegenwart & Indianermystik - eine gelungene Kombination, eine spannende Geschichte - perfekt für den Lesesommer!

Rezension

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elane_eodainvor 8 Jahren
» Das Licht.
Es waberte zwischen den trüben Partikeln, die durchs Wasser tanzten und die Sonnenstrahlen brachen, flimmerte und funkelte und leuchtete wie Millionen winziger Edelsteine. Dort, wo Kates Haare es berührten, schien es sich zu verfangen wie in einem Netz. Kate hatte noch nie so etwas Schönes gesehen, und beinahe hätte sie vergessen, dass sie wieder auftauchen und Luft in Ihre Lungen lassen musste. «

(Zitat aus "Sonnentänzer" von A. Jeromin)

INHALT: Kathrin hat als Kind viele Jahre mit ihren Eltern bei den Haida-Indianern in Kanada gelebt. Am Ende ihrer Zeit dort ist etwas passiert, das sich Kathrin im Nachhinein selbst nicht mehr so recht erklären kann und das sie seitdem ständig begleitet. Als ihr damaliger bester Freund und sein Zwillingsbruder einige Jahre später in Deutschland auftauchen weiß sie, dass dieses Ereignis nun wieder bedeutsam wird und die Indianer hier sind, um sich zurückzuholen was ihnen gehört, eine alte, fein verzierte Schachtel aus Horn. Aber da gibt es ein Problem ...

GEDANKEN: Mit Vorfreude habe ich auf das zweites Buch gewartet, das Anika Beer unter ihrem (zweiten) Pseudonym Ana Jeromin veröffentlicht hat und das wieder ein sehr schön gestaltetes Hardcover zusammenhält. Das erste Buch, „Amaias Lied“, war eine tolle Mischung aus Realität und Phantasie, mystisch und ein wenig düster trotz der Hitze Barcelonas.

Sonnentänzer“ schlägt eine ähnliche Richtung ein: Kate ist ein eigentlich ganz normales 15-jähriges Mädchen, das zur Schule geht und für einen Jungen schwärmt. Und doch ist sie anders, zum einen aufgrund der verbrachten Kindheit bei den Haidi-Indianern, zum anderen aber auch - und hier kommt der Fantasyanteil ins Spiel – weil ein Indianermythos sie bis nach Deutschland begleitet hat. Und nachdem die beiden jungen Indianer Táan und Sigai sie in Deutschland besuchen, ist sowieso nichts mehr normal. Die Jugendlichen müssen sich dem Mythos von Adler und Rabe stellen und dabei steht auch ihre Freundschaft auf dem Spiel.

Die Autorin schafft es erneut mich mit ihrem Jugendbuch zu überzeugen. Das Einbinden der mystischen Elemente gelingt gut und glaubhaft und es gefällt mir in die Sagenwelt der Indianer einzutauchen.
Daneben gibt es eine zarte Liebesgeschichte, die langsam, voller Zweifel und doch stark entsteht und dadurch manches komplizierter macht, aber auch hilft und nötige Handlungen möglich macht.

Erzählt werden die Ereignisse überwiegend aus Kates Sicht, doch immer wieder wechselt sie auch zu Táan, so dass man als Leser den Blickwinkel ändert und das Verhalten des Jungens anhand seiner Gedanken nachvollziehen kann. Das gefällt mir und bringt Vielschichtigkeit in die Geschichte und die Charaktere.

Sonnentänzer“ ist ein richitges Sommerbuch, denn es spielt wieder im Sommer, es ist heiß. Außerdem ist die Sonne, das Licht ein wichtiger Bestandteil der Geschichte. Und ohne zu viel verraten zu wollen, muss ich doch loswerden, dass mir die Auflösung in ihrer Einfachheit, aber dennoch Logik und Besonnenheit sehr gut gefällt. Und auch das Düstere, das mich an Anika Beers/Ana Jeromins Geschichten so anzieht, ist diese Mal zwar versteckt hinter der Liebesgeschichte, aber dennoch da und breitet die Flügel über allem aus, ohne aber aus dem Buch ein düsteres zu machen. Ganz im Gegenteil, es ist ein schönes Buch über Freundschaft, Familie, Traditionen und die Haidi-Indianer!

FAZIT: Deutsche Gegenwart gemischt mit Indianermystik - eine gelungene Kombination, eine spannende Geschichte - perfekt für den Lesesommer. Ein Jugend-Sommerroman!
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