„Rette Rette Fahrradkette“ hat mich von der ersten Seite an begeistert. Ich liebe Reiseberichte, aber was Ana und Ida hier erzählen, ist so viel mehr als das – es ist eine poetische, humorvolle und zutiefst menschliche Hommage an das Unterwegssein. Man spürt auf jeder Seite, dass diese Tour nicht aus Kalkül, sondern aus purer Lebensfreude und Neugier entstanden ist.
Die beiden Schwestern nehmen einen mit – auf 15.000 Kilometer durch Hitze, Staub, Gebirge und endlose Landschaften. Ich habe beim Lesen regelrecht den Fahrtwind gespürt, die Müdigkeit nach einem langen Tag auf dem Rad, aber auch das Glück, am Abend irgendwo im Nirgendwo willkommen zu sein. Ihre Schilderungen sind ehrlich, lebendig und immer wieder wunderbar selbstironisch. Besonders berührt hat mich die Dynamik zwischen den beiden – mal liebevoll, mal genervt, aber immer voller gegenseitigem Respekt. Diese Schwesternbeziehung ist der emotionale Kern des Buches.
Was das Buch für mich besonders macht, ist die Verbindung von Abenteuerlust und sozialem Bewusstsein. Die Spendenaktion für Sea-Watch verleiht der Reise eine tiefere Ebene – hier geht es nicht nur ums Ankommen, sondern um Mitgefühl, um globale Verantwortung. Dass die beiden ihre Privilegien so reflektiert thematisieren, fand ich sehr stark.
Auch sprachlich ist das Buch eine Freude: kreativ, bildreich, manchmal fast künstlerisch – kein nüchterner Reisebericht, sondern ein Gesamtkunstwerk aus Eindrücken, Gedanken und Begegnungen. Ich habe beim Lesen oft gelächelt, gestaunt und mir gedacht: Genau so möchte man reisen – offen, mutig und mit weitem Herzen.
Fazit:
Ein inspirierendes, humorvolles und tief berührendes Buch über Freiheit, Zusammenhalt und die Schönheit des Zufalls. „Rette Rette Fahrradkette“ ist nicht nur für Fahrradfans, sondern für alle, die sich nach echten Abenteuern und Menschlichkeit sehnen.




