Rezension zu "Flight to Freedom" von Ana Veciana-Suarez
*Here we are. You and I alone together. Forever. Or until these pages are filled with my handwriting. You are my first diary.*
Havana, 1967: Die junge Yara Garcia schreibt Tagebuch und berichtet von den Ereignissen, die die Revolution Fidel Castros in ihr Familienleben bringt. Aufgeregt auf Grund der bevorstehenden Ausreise in die USA einerseits, andererseits traurig darüber, dass sie ihre Heimat verlassen muss, begleitet sie ihr Tagebuch durch die Zeit in Havana, das Schullager bis nach Miami.
Da Yara noch recht jung ist, ist der Schreib- und Erzählstil ihrem Alter angepasst. Obwohl sie vieles aus den Augen eines Mädchens sieht, schreibt sie doch über die Unterdrückung, die das neue System in Cuba auslöst. Sie berichtet von den Nachbarn, die zu Spionen werden, von dem Gefühl immer und überall beobachtet zu werden, von der Ausgrenzung und dem Spott, der ihrer Familie zuteil wird, da sie ins Exil wollen. Auch die typische Lebensmittelknappheit, das Anstehen in Schlangen und die Rekrutierungen fürs Militär wurden thematisiert. Obwohl ich das alles als in Verbindung mit einem kommunistischen Regime bringen konnte, waren mir die Häufungen der Beschreibungen manchmal schon zu klischeehaft (auch wenn ich annehmen muss, dass die Situation der Wirklichkeit entsprach). Ich hätte mir da mehr persönliches gewünscht.
Die Ausreise nach Nordamerika brachte andere Probleme für Yara mit sich. Sie ist in einem Land, in dem sie niemanden versteht. Der Vater will sich mit dem Exil und den neuen Lebensumständen nicht anfreunden, die Mutter hingegen tut ihr Bestes. Yara empfindet die Schule und den Alltag als erdrückend und muss sich erst damit abfinden.
Fazit: Das Buch behandelt das Thema Flucht – wenn das die Exilcubaner auch anders ausdrücken würden – aus der Sicht eines jungen Mädchens. Ich für meinen Teil fand vieles an dem Erzählten bedrückend, anderes wiederum hat mich nicht berührt, sodass ich es als oberflächlich einstufen musste.