Anatoli Boukreev

 4,2 Sterne bei 28 Bewertungen

Lebenslauf

Der 38jährige russische Profi-Bergsteiger und Bergführer Anatoli Boukreev bestieg elf der vierzehn Achttausender der Welt ohne Sauerstoffgerät und galt als einer der besten Bergsteiger der Welt. Er stand insgesamt vier mal auf dem Gipfel des Mount Everest. Für seine Rettungsaktionen am 10. Mai 1996 erhielt er vom amerikanischen Alpine Club den David-Sowles-Preis. Im Dezember 1997 wurde er während der Besteigung des Annapurna (8091 Meter) von einer Lawine getötet.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Anatoli Boukreev

Cover des Buches Der Gipfel: Tragödie am Mount Everest (ISBN: B004OL2TK0)

Der Gipfel: Tragödie am Mount Everest

(26)
Erschienen am 27.07.2009
Cover des Buches The Climb (ISBN: 9780330488969)

The Climb

(2)
Erschienen am 06.09.2002

Neue Rezensionen zu Anatoli Boukreev

Cover des Buches The Climb (ISBN: 9780330488969)
Metalfischchens avatar

Rezension zu "The Climb" von Anatoli Boukreev

Metalfischchen
Wenig Persönliches, dafür viele technische Beschreibungen eines Kletter-Talents

Inhalt:

Boukreev erzählt in Gesprächen mit Koautor DeWalt von seiner Sicht auf die Geschehnisse Rund um das Unglück am Mount Everest 1996. Dabei geht es um viele organisatorische und technische Details wie auch um das Unglück selbst, bei welchem er mehrere Menschen gerettet hat, und dennoch unter Beschuss durch die Medien geraten ist.

Meinung:

Wer Boukreevs Buch liest, hat zuvor vermutlich wie ich Krakauers «Into thin air» gelesen, und ist gespannt, was Boukreev den Vorwürfen Krakauers entgegensetzt. Die Vorwürfe beinhalten, dass Boukreev, Führer einer der beteiligten Expeditionen, angeblich fahrlässig gehandelt hat, indem er erstens seinen Kunden voraus abgestiegen ist, um sich für allfällige Rettungsaktionen erholen zu können, und zweitens ohne Sauerstoff unterwegs war, was die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt.

Boukreev sprach leider nur gebrochenes Englisch, und es war kein Russisch-Übersetzer beteiligt. Dazu kommt wohl noch Boukreevs Persönlichkeit als schweigsamer, praktisch veranlagter Mensch. Auf jeden Fall hat sich der Bericht unpersönlich angefühlt. Nebst Sorgen zu logistischen Aspekten bekommen wir kaum einen Einblick in Boukreevs Inneres. Nur, dass es teils zu kulturellen Unstimmigkeiten kam: Boukreev als Ex-Sowjetbürger hatte kein grosses Verständnis für die amerikanische «The customer is king» Mentalität. Auch die Entrüstung angesichts der Vorwürfe spürt die Leserschaft gut.

Doch noch etwas mehr Fleisch am Knochen gibt es dank den ergänzend eingestreuten Interviews, welche im Rahmen des Debriefings kurz nach dem Abstieg gemacht worden sind.

Das Buch ist nichts anderes als ein langes niedergeschriebenes Interview mit Boukreev, in welchem der Fokus darauf liegt, Boukrews eigenwilliges Vorgehen gegen Krakauer und die Öffentlichkeit zu verteidigen. Das machen sie meiner Meinung nach auch gut:

Seite 69:

"In Todd’s [Leiter einer fremden Expedition] opinion Boukreev was not a hand-holder. To hire him with that in mind, Todd thought, would be a gross misappropriation of his talents. “It’s not what he’s designed for. It’s like using a racing car for taking children to school.”

An den grundlegenden Geschehnissen beim Unglück oder meinen Eindrücken davon als Leserin ändert das Buch nichts. Wer wie ich in ein «Rabbit hole» zum Thema Everest-Unglück-1996 gefallen ist, kann sich das Buch gönnen. Für alle anderen reicht das bekanntere «Into thin Air», das aber mit Vorsicht genossen werden muss, wegen der Voreingenommenheit des Autors Boukreev und Pittman gegenüber.

Cover des Buches Der Gipfel (ISBN: 9783453405691)
emilayanas avatar

Rezension zu "Der Gipfel" von Anatoli Boukreev

emilayana
Wer spricht die Wahrheit, Krakauer oder Boukreev?

Der Gipfel – Anatoli Boukreev

 

Genre: Drama

Autor: Anatoli Boukreev und G. Weston DeWalt

Verlag: Heyne

Preis: 10 €

Seiten: ca. 300

ISBN: 978-3-453-40569-1

 

 

1.     Handlung: Nach in eisige Höhen von Jon Krakauer kommt nun der Gipfel von Anatoli Boukreev. Dieser wurde in Krakauers Buch kritisiert. Oft wird dieses Buch aufgrund dessen mit einer Rechtfertigung gleichgesetzt. Er schrieb dieses Buch mit Hilfe seines Co-Autors DeWalt, da er selber nur brüchig Englisch sprach. Der Gipfel erzählt die bekannte Geschichte des Mount Everest Unglücks 1996, bei dem fünf Menschen an nur einem Aufstiegstag um Leben kamen.

2.     Schreibstil: Der Schreibstil DeWalts ist einfach, aber sicher. Allerdings stört es den Leser an manchen Stellen, dass zwischen den Perspektiven gewechselt wird. So gibt es normalerweise nur einen Wechsel zwischen der 3. Person Singular und der Ich-Perspektive Bourkeevs. Allerdings wechselt dann plötzlich diese  z.B. in die Ich-Perspektive Beidelmanns. Das irritiert den Leser und man muss sich erst wieder orientieren. Dies stört einen auch im Fluss des Lesens und ist an manchen Stellen, vor allem als es auf den Höhepunkt zuging, auch der Spannung abträglich. Ansonsten beschränkt sich DeWalt eigentlich auf einen relativ parataktischen Satzaufbau. Außerdem beschreibt er vieles, mit einigen Aussnahmen wenn es um Boukreev geht, sehr sachlich.

3.     Charaktere: Die Charaktere lassen sich schwer bewerten, da es sich um echte Personen handelt, so werde ich natürlich nur etwas zur Darstellung dieser sagen. Anatoli Bourkeev, der ja in Krakauers Buch kritisiert wurde, wird in seinem eigenen natürlich durchaus positiv dargestellt. Alle seine Entscheidungen werden nicht nur gerechtfertigt sondern auch als absolut richtig in der jeweiligen Situation geschildert. Er mutiert in diesem Buch eigentlich fast schon zum Helden, der alleine alle rettet. Und das kann man ihm auch nicht absprechen. Anatoli Boukreev rettete im Alleingang noch mehreren Manchen das leben, die sich in der Dunkelheit verlaufen hatten. Diese Aktion gilt als eine der heldenhaftesten Rettungsaktionen der Bergsteigergeschichte.

4.     Umsetzung: Die Umsetzung des Buches ist nicht einmal annähernd so spannend wie die Krakauers. DeWalt gelingt nicht die Grandwanderung zwischen: Das echte Ereignis wahrheitsgetreu wiederzugeben und eine spannende Geschichte zu erzählen. Diese Buch ist bis auf ein paar Stellen an denen Boukreevs Aktionen rechtfertigt werden allerdings sehr nüchtern und sachlich geschrieben. Zudem bekommen wir keinen Einblick in die Aktionen anderer Expeditionen zum Beispiel während der Akklimatisierungsphase. Das mag auch daran liegen, dass Boukreev ein Einzelgänger war. Allerdings wäre es wirklich wünschenswert gewesen auch die anderen Geschehnisse am Berg schon zu beginn des Buches ein wenig einzuführen, damit man während der Katastrophe nicht überrumpelt wird.

5.     Cover: Das Cover des Buches ist passend zum Inhalt gewählt.

6.     Ende: Das Ende des Buches, wenn auch vorhersehbar ist einigermaßen packend erzählt und man liest es gerne zu Ende. Auch wenn die schon oben angesprochenen Perspektivwechsel die Spannungskurve unterbrechen und eine neue Orientierung ( das doppelt lesen einiger Passagen ) bedeuteten.

7.     Bewertung:

 

1.     Handlung:          30 / 40

2.     Schreibstil:         9  / 15

3.     Charaktere:      15 / 20

4.     Umsetzung:        4 / 10

5.     Cover:                  5 / 5

6.     Ende                     6/ 10

 

                                                      69 / 100

 

Gesamtwertung:   6.9 P

Genrewertung:      7.5 P

 

Der Gipfel von Anatoli Boukreev ist ein gelungenes Buch, dass es allerdings mit seinem Vorgänger von Krakauer nicht aufnehmen kann.

Ich empfehle der Gipfel als eine Art Ergänzung nach dem von Krakauer zu lesen um beide Sichtweisen gut miteinander vergleichen zu können.

 

Amazon Link: Der Gipfel – Boukreev und DeWalt

Verlag Link: Heyne – Randomhouse

 

Rezension von In eisige Höhen : hier

 

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