Cover des Buches Die Bestie (ISBN: 9783596165667)
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Rezension zu Die Bestie von Anders Roslund

Rezension zu "Die Bestie" von Anders Roslund

von jansdarling2002 vor 14 Jahren

Rezension

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jansdarling2002vor 14 Jahren
''' Ξ Story Ξ''' Strängnäs, Schweden. Der Schriftsteller Frederik Steffanssin lebt -geschieden von seiner Frau Agnes – mit seiner 5-jährigen Tochter Marie zusammen. Damit Steffansson auch seiner Berufung als Schriftsteller nachgehen kann, geht Marie in den Kindergarten, wo er schon vor einiger Zeit die dort arbeitende Erzieherin Micaela kennen gelernt hat. So nach und nach hat sich zwischen den beiden eine Beziehung entwickelt. Und das, obwohl Steffansson wegen des beträchtlichen Altersunterschied von 16 Jahren Bedenken hat, das diese Beziehung auf lange Sicht keinen Bestand haben könnte. Nicht nur dieser Aspekt sondern auch Erinnerungen an die Vergangenheit Steffanssons sorgen schon seit einem gewissen Zeitraum für eine Schreibblockade, lediglich seine Tochter ist noch der Grund, das sein Leben in halbwegs geordneten Bahnen läuft. Eines Sonntags quengelt seine Tochter ihn aus dem Bett, denn sie hat den innigen Wunsch noch ein paar Tage im Kindergarten zu verbringen. Eher gequält als erfreut kommt Steffansson diesem Wunsch nach und bringt seine Tochter in den nahe gelegenen Kindergarten. Als er den Kindergarten verlässt sitzt davor auf der Bank ein Mann, den er ohne Hintergedanken grüßt. Wieder zu hause und am telefonieren mit seiner Ex-Frau fällt sein Blick auf den stumm geschalteten Fernseher, wo eine Sondersendung gezeigt wird. Im Hintergrund des Fernsehstudios wird ein Suchbild eines Mannes eingeblendet -mit dem Untertitel Sexualstraftäter geflohen- Steffansson stockt der Atem, den Mann hat er gesehen, und zwar vor dem Kindergarten seiner Tochter. Er lässt alles stehen und liegen und macht sich in düstereren Vorahnung schwelgend auf den Weg zum Kindergarten, schon aus der Ferne sieht er Polizeiwagen vor dem besagten Kindergarten. Aus seinen Vorahnungen wird bittere Wahrheit...seine Tochter Marie ist entführt worden. Allerdings wird sie bald von einem Rentner-Ehepaar im nahe gelegenen Wald tot aufgefunden. Übelst verletzt, bis auf die Füße, diese sind sauber und wirken wie abgelegt, was sich bei der Obduktion auch bestätigt. Steffansson ist jenseits von Gut und Böse... Szenewechsel Bernd Lund ist bereits 4 Jahre in der Abteilung für Sexualverbrecher im Gefängnis Aspsås, eigentlich sollte er zum Haftrichtertermin gebracht werden, doch Trotz Hand und Fußfesseln kann er sich in die Flucht schlagen. Im Knast konnte er seiner Neigung nicht nachkommen, da musste er immer auf der Hut sein, denn Kinderschänder sind selbst im Knast nicht mit einem hohen Anerkennungswert behaftet. Nun ist er auf der Flucht und schon auf der Suche nach neuen Opfern.... seine Spezialität sind kleine hübsche Mädchen, die er penetriert und ihnen dann die Füße ableckt. Szenewechsel Ein neuer Fall für den knurrigen Kommissar Grens und seinen Adjutanten Sundkvist. Sie wissen wer die 5-jährige Marie entführt und umgebracht hatte. Aber man muss nun Tatktik anwenden, um weitere Entführungsfälle zu vereiteln. Steffansson denkt ähnlich und besorgt sich eine Waffe, und verübt Selbstjustiz im letzten Moment, bevor Lund erneut zuschlagen konnte. Diese Tat spaltet die Nation in zwei Lager, die einen sind entsetzt und fordern eine gerechte Strafe, die anderen – wohl auch weil sei selber einen Pädophilen in der Nachbarschaft wohnen haben – feiern Steffansson als Helden und versuchen alles zu mobilisieren um, selbigen vor dem Gefängnis zu bewahren... welches Lager wird gewinnen? Die Menschen oder die Gesetzeslage? . '''Ξ Leseprobe Ξ ''' S. 14 [… ] Er packt sie an den Armen, als sie den Kellergang betreten. Er packt heftig zu, eine mit jeder Hand, sie schreien, wie sie immer schreien, er packt noch fester zu. Er bestimmt hier. Er bestimmt und sie schreien, Er hat drei Nächte dort geschlafen, er weiß, das kein Arsch kommen wird, nicht am Abend, nicht in der Nacht. Zweimal hat er morgens Leute im Kellergang gehört, in einer Abstellkammer, dann war es wieder still. Sie können schreien. Sie sollen ruhig schreien. […] . S. 125 […] Er hasste Schnellficker. Genau wie alle anderen. Aber er war ein Profi. Das war nur ein Job. Das sagte sich er immer wieder. Ein Job, ein Job ein Job. Åke Andersson transportierte seit zweiunddreißig Jahren Häftlinge von einer schwedischen Justizvollzuganstalt zur anderen. Er selbst war jetzt neunundfünfzig, mit angegrauten, aber noch fülligen, gepflegten Haaren. Zwei Kilo Übergewicht. Groß, er überragte sämtliche Kollegen und auch alle Gauner, die jemals in seinem Wagen gesessen hatten. […] . ''' Ξ Meinung / Kritik Ξ ''' Mir war so, als ob ich schon einmal ein Werk von diesem Autoren-Duo gelesen hätte, aber ich hatte keine Erinnerungen mehr. Als ich mich dann in '''Die Bestie''' eingelesen hatte, da wusste ich wieder, warum mich das damalige Buch nicht unterhalten hatte... aber der Reihe nach. . Prinzipiell finde ich es nicht schlecht, wenn sich Autoren zusammen tun, die nicht unterschiedlicher sein können, so auch hier, ein Gesetzeskonformer Mann sowie ein ehemaliger Strafgefangener, das gibt vielerlei Stoff für unterhaltsame Bücher. Ja, wenn das Wörtchen Wenn nicht wäre. Natürlich sind '''viele Eindrücke aus beider Leben mit in das Buch eingeflossen, aber an der Umsetzung hapert es dann doch''' . Natürlich sollte das Thema Kindesentführung und Missbrauch in der heutigen Zeit kein Tabuthema mehr sein, denn nur gemeinsam und durch konsequente Aufdeckung bisheriger Fälle kann man aktiv gegen diese Perverslinge vorgehen, die sich an kleinen Geschöpfen vergehen, und auch nur gerechte Strafen sind hier gerecht Ich weiß momentan nicht wirklich, was ich bei diesem Buch erwartet habe, aber so nach den ersten knapp 100 Seiten verging mir eigentlich die Lust an der Story selber, denn es stellte sich für mich schnell heraus, das der Klappentext eigentlich schon die ganze Handlung als solches verraten hatte. Ok, dachte ich, schauen wir mal was die Autoren daraus machen, denn '''manche Passagen waren noch unterhaltsam''' , aber im Hinterkopf spukte immer der Klappentext herum, das wirkte sich bei mir massiv auf den '''Spannungsbogen''' aus, der für mich beim Lesen schon das Ende der Fahnenstange erreicht hatte, die '''Spannung war einfach nicht mehr vorhanden'''. . So konzentrierte ich mich mehr auf die '''Charakterzeichnung''', allerdings gab ich diese Konzentration dann auch schnell auf, und blätterte nur noch lustlos im Buch, immer drauf und dran, es beiseite zu legen. Warum? Nun, es tauchten '''ewig neue Charaktere auf, die ich nicht zuordnen konnte'''. Ebenso waren die '''Charaktere mehr als blass gezeichnet''', klar manche konnte man sich schon halbwegs vorstellen, aber die meisten konnte man wegen dem Bezug zur Handlung und den weiteren Charakteren nicht zuordnen und fand dann auch keinen Zugang zu selbigen. Schade, ein paar weniger hätten es auch getan, zumal es mir im Nachhinein immer noch nicht einleuchten will, was manch Charakter dort zur Handlung dazu tun konnte. . Das war dann auch schon so ein großer Minuspunkt, der auch nachher mit in die Gesamtbewertung einfließen wird. Weiter fällt mir zu den Charakteren noch ein, das manche nicht sehr tiefgründig skizziert wurden, so dass sich kein reales Gesamtbild ergeben wollte. . Ein '''weiterer Minuspunkt war auch der Schreibstil''', dieser ist einfach nur noch '''lang gezogen und ausschweifend''' . '''Stetige Wiederholungen und auch Füllwörter''', wie man der 2. Leseprobe entnehmen kann, lassen das Gesamtwerk langweilig erscheinen. Es ist einfach anstrengend, vor allem im Zusammenhang mit den zahlreichen Charakteren die man nicht zuordnen kann, da nicht zwangsweise den Faden zu verlieren. Hier wäre weniger mehr gewesen. Denn das hätte sich auch noch positiv auf die Spannung ausgewirkt. . Als positiv anmerken kann ich an dieser Stelle, das -wie schon eingangs erwähnt- hier viele reale Erfahrungen aus dem Leben der beiden Autoren eingeflossen sind. Man konnte richtig herauslesen, welcher Autor welchen Teil geschrieben hat, so fand ich die Passagen die vermutlich aus dem Lebensnahen Gedankengut von B.Hellström entstanden sind, ansprechend, wenn auch von der '''teils recht derben Formulierung und dem Sprachgebrauch''' her grenzwertig, aber es waren nun mal selbst gemachte Erfahrungen seitens des Autors. Auf der anderen Seite fand ich die Passegen von A.Roslund dann wirklich effektheischend, wie man es nun mal einem Journalist zuschreiben kann. Dazu der Schreisbtil, das machte auf mich dann wiederum keinen richtigen Eindruck. . Stellt sich nun die Frage, muss man ein solches Buch lesen, das die Thematik `Missbrauch von Kindern hat? Ich denke mal, da kann man geteilter Meinung sein, wenn man bedenkt, das hier zwei verschiedene Menschen aufeinander prallen -ich erinnere noch einmal, Journalist und ehemaliger Strafgefangener- dann vermutet man, dass man hier vielleicht den einen oder anderen Ansatz zu den Beweggründen mancher ausgetickter Kreatur erfährt. Gut im Nachhinein muss einem aber auch klar werden, vor allem wenn man sich auf den Straßen umschaut, das man sich nicht wundern sollte / muss, das manche Kinder und Jugendliche weggefangen und dann irgendwo vergewaltigt am Straßenrand liegen, mehr Tot als Lebendig, so wie manche herumlaufen...aufgetakelt bis zum geht nicht mehr, der Rock mutet eher wie ein Gürtel an, die Bluse lässt bis zum Bauchnabel schauen, egal ob -5°Grad sind. Führt man sich dieses vor Augen, dann kann man Ansätze heraus lesen, die aber irgendwie für mich nicht wirklich nachvollziehbar sind. Ich für meinen Teil werde auch weiterhin ab und an mal ein Buch lesen, das diese Thematik hat, aber ich kann auf der anderen Seite dieser Art an Büchern nicht wirklich etwas abgewinnen. Denn dafür war das vorliegende wieder einmal zu Effekte erheischend geschrieben, und das von skandinavischen Autoren, die ich ansonsten sehr schätze wegen ihrem ehrlichen und eben nicht Effekte erscheischenden Schreibstil. Nun weiß ich auch, warum ich damals das Buch -ich glaube das war Blasse Engel wieder beiseite gelegt habe. Dieses Autorenduo hat mich nun zum 2. mal enttäuscht, so das ich für meinen Teil beschlossen habe, diese einfach links liegen zu lassen. . ''' Ξ Fazit Ξ''' Schlussendlich war '''Die Bestie''' aufgrund der von mir hier angeführten Kritikpunkte, die odch sehr zahlreich daher kamen, ein absoluter Fehlgriff, dabei war es eine Empfehlung eines Buchhändlers. Aber vielleicht sollte man auch hier bedenken, das gerade in Sachen Literatur die Geschmäcker verschieden sind. Ich kann und will an dieser Stelle keine Empfehlung aussprechen, und lasse auch nur 2 Sterne fallen. Ja, 2 Sterne dennoch, denn der Ansatz war nicht schlecht und es ist noch keine allzu sehr ausgelutschte Thematik. Aber die Umsetzung ist aus meiner persönlichen Sichtweise komplett misslungen. . In diesem Sinne sage ich herzlichen Dank für das Lesen, Bewerten und kommentieren, Eure Leseratte Chrissy die nun schon wieder das nächste Buch durchgelesen hat
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