Ein unbedingtes Muss und eine Bereicherung für die Literaturwelt!
von ViolaKreilaus
Kurzmeinung: Eine Bereicherung für die Literaturwelt!
Rezension
Zum Cover:
So schlicht das Cover zunächst auf den ersten Blick wirkt – es gewinnt mit jedem Satz im Buch an Größe und hätte passender nicht sein können.
Meine Meinung:
Diese Biografie ist etwas Besonderes. Von der ersten bis zur letzten Seite führt der Autor Andre Biakowski den Leser durch ein hochsensibles und schwieriges Thema. Schon mit den ersten Seiten zieht er mich in das Geschehen hinein und fesselt mich an die Geschichte, die das Leben schrieb. Es ist keines der üblichen Bücher über den Holocaust und die damit verbundenen grausamen Ereignisse.
Der Tenor des Buches lautet eigentlich: „Wie fühlt man sich als nachkriegsgeborener Deutscher, wenn man Überlebenden aus den Konzentrationslagern begegnet?“ Konzentrationslager - dem dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte. Wie bewältige ich den auch heute noch notwendigen Weg der Versöhnung mit den Überlebenden? Beim Lesen wird dem Leser verdeutlicht, wie wichtig diese Versöhnung auch heute noch ist – auch für all jene, die nach dem Krieg geboren wurden.
Es geht nicht um die Beschreibung des Holocaust, sondern um zwischenmenschliche Beziehungen. Mir hat besonders gut gefallen, dass der Autor über seine Person selbst sehr wenig preisgibt, aber das Buch ganz deutlich zeigt, wie ihn diese Begegnung mit den Überlebenden auch charakterlich geformt, geprägt und verändert hat.
Ein Buch gegen das Vergessen, in dem der jüngeren Generation Werte vermittelt werden, - der Autor selbst reflektiert bewertet, aber nicht belehrend ist und schreibt. Ich konnte es nicht aus der Hand legen!
„Obiad – Mehr als nur Mittagessen“ halte ich für eine der wenigen Biografien, die die Literaturwelt bereichert.
Fazit: Ich empfehle diese Biografie ohne Einschränkung und ich finde, Andre Biakowski hat den Buchpreis der Unknown Buchmesse 2014 zu Recht erhalten.
5 von 5 Sterne