Wir Menschen sehen unsere Welt nicht in schwarzweiß. Dennoch übt die Schwarzweiß-Fotografie einen sehr großen Reiz, weil man mit diesen Fotos etwas ganz spezielles ausdrücken kann. Es ist gar nicht so einfach, die Welt in schwarzweiß zu sehen, wobei das nur eine Sache der Übung ist. Bevor es in diesem Buch zur Praxis kommt, wirft der Autor zuerst einen Blick auf die Geschichte der Fotografie, die bekanntlich farblos begann. In diesem Buch finden sich nicht nur Beispiele und Anleitungen für Digitalkameras, sondern auch für Analogkameras. Das gilt nicht nur für die Vorbereitung, sondern auch für die Nachbearbeitung. Und natürlich sind die Unterschiede sehr groß zwischen beiden Arten der Aufnahme. Ich persönlich fotografiere nur noch digital, sodass ich nicht einschätzen kann, wie hilfreich die Tipps sind, aber diese Thematik nimmt relativ viel Platz in diesem Handbuch ein.
Der Autor geht generell sehr ausführlich auf die einzelnen Themen, wie ein Schwarzweiß-Foto entsteht und wie es ausgegeben wird. Es gibt sehr viele Anleitungen, Ideen, Tipps, Workshops, usw. usf. Er beschreibt zwar, dass man für die Bildbearbeitung nicht die neuste Software benötigt und schon gar nicht die sehr umfangreichen, beschreibt seine Workflows dann aber doch anhand der Produkte von Adobe. Als kleiner Tipp von mir persönlich: Die in diesem Buch verwendeten Fachbegriffe finden sich auch in den Alternativprogrammen wie z.B. Affinity Photo 2 oder dem kostenfreien Gimp. Und auch dort gibt es sehr viele Wege, wie aus einem Farbfoto das gewünschte Schwarz-Weiß-Foto erstellt wird. Sehr interessant, dass der Autor auch auf grundlegende Informationen eingeht, wie z.B. die Größe des Sensors oder der Einfluss der Lichtempfindlichkeit der unterschiedlichen Technik (analog wie digital). Aber auch sehr spezielle Themen finden sich in diesem Buch, wie z.B. die Infrarot-Fotografie.
Fazit
Es gibt wohl kaum ein anderes Buch, das derart umfangreich die Schwarzweiß-Fotografie dem ambitionierten und interessierten Fotografen näherbringt. Bei einem solchen Umfang ist vermutlich nicht alles für einen relevant, was aber nicht tragisch ist, weil die Themen, in denen man sich wiederfinden, überaus hilfreich sind.