André Pilz

 4,1 Sterne bei 96 Bewertungen

Lebenslauf

André Pilz, geboren 1972 als Sohn eines Deutschen und einer Österreicherin, wächst in Vorarlberg auf, wo er das Gymnasium in Bregenz besucht. Nach seiner Schulzeit verdient er sein Geld als Briefträger und Gitarrist. 1992 Umzug nach Innsbruck, wo er jobbt und studiert. Als leidenschaftlicher Fußballfan lernt er die Hooligan- und Skinheadszene in den Stadien kennen und beginnt, darüber Songs und Texte zu schreiben. Sein Debütroman No llores, mi querida – Weine nicht, mein Schatz (2005) erzählt die Geschichte des Skinheads Rico Steinmann, der sich in die mexikanische Studentin Maga verliebt. In Deutschland wird Weine nicht, mein Schatz zum Kultroman und in Internetforen gefeiert. Der Regisseur Robert Borgmann wird auf das Buch aufmerksam und bringt es an einem der renommiertesten Theater Deutschlands auf die Bühne: Weine nicht feiert am 15. September 2007 am Deutschen Theater in Berlin Premiere, mit Marek Harloff als Rico Steinmann und Alwara Höfels als Maga in den Hauptrollen. Das Stück läuft zwei Spielzeiten lang mit großem Erfolg. Theatertantiemen und Lesungen bringen die finanzielle Unabhängigkeit, die es André Pilz erlaubt, fortan als freier Schriftsteller tätig zu sein. Zwei Jahre nach Weine nicht folgt der zweite Roman: Bataillon d´Amour – Eine Geschichte von Liebe und Gewalt (2007) schildert den Leidensweg einer jungen Frau aus Lateinamerika, die in Deutschland zur Prostitution gezwungen wird. Im selben Jahr wird der Autor im Rahmen der Dokumentation „Hooligans – Die dunkle Seite des Fußballs“ des Schweizer Fernsehens SF 1 interviewt. 2008 erhält André Pilz ein Arbeitsstipendium des Landes Vorarlberg, sein dritter Roman Man down ist im Februar 2010 im Haymon Verlag erschienen. Pilz lebt in Vorarlberg und München.

Alle Bücher von André Pilz

Cover des Buches Bataillon d'Amour (ISBN: 9783943612677)

Bataillon d'Amour

 (17)
Erschienen am 01.01.2012
Cover des Buches Der anatolische Panther (ISBN: 9783709978610)

Der anatolische Panther

 (7)
Erschienen am 10.03.2017
Cover des Buches Die Lieder, das Töten (ISBN: 9783709970027)

Die Lieder, das Töten

 (8)
Erschienen am 21.11.2012
Cover des Buches Morden und lügen (ISBN: 9783518472859)

Morden und lügen

 (1)
Erschienen am 26.09.2022

Neue Rezensionen zu André Pilz

Cover des Buches Morden und lügen (ISBN: 9783518472859)
Filip2806s avatar

Rezension zu "Morden und lügen" von André Pilz

Vom Thema her sehr interessant!
Filip2806vor einem Jahr

Morden und Lügen erschien zuletzt im Suhrkamp Verlag. In diesem Buch geht es um einen Mord an der Studentin Angelika R. Mit einem präzisen Stich ins Herz wurde sie eiskalt getötet. Vom Täter keine Spur. Jan war damals ein Kommilitone von dem Opfer. Nach sechzehn Jahren taucht plötzlich die Mutter von Angelika vor Jans Tür auf. Sie glaubt ihm nicht, dass er damals die Wahrheit gesagt hat. Die Erinnerungen von damals kommen bei Jan wieder auf, sodass er sich dazu entscheidet, das Verbrechen in seiner damaligen Heimat aufzuklären. Dort lernt er eine Aktivistin Haddah kennen, die einen anderen Mord aufklären möchte. Schnell merken sie, dass es sich um einen Komplott handelt. Dabei merken die Beiden aber nicht, dass der Täter sie schon im Blick hat.

Eins kann man dem Autor lassen. Der Plot war von vorne bis hinten inhaltlich sehr spannend gestaltet worden. Auf den guten 300 Seiten habe ich mit Jan sowie Haddah total mitgefiebert. Die Wendungen waren solide gewählt. Dadurch, dass das Buch auch recht kurz ist, kriegt man das Buch richtig gut durch.
Auf der anderen Seite tat ich mich mit der Figurenausarbeitung schwer. Jan, Haddah sowie die anderen Figuren waren für mich nicht greifbar. Hier hätte ich mir eine tiefere Charakterausarbeitung gewünscht. Aus diesem Grund würden ein paar Seiten mehr zu der Figurenausarbeitung dem Buch gut tun.

Was mich zudem gestört hat, war teilweise der Slang im Buch, da ich den unpassend fand. Außerdem fand ich die Szenenwechsel in den recht langen Kapitel sehr mühsam. Dies beeinflusste ein bisschen meinen Leseflow. Sonst war alles auf einem soliden Niveau.

Fazit: Der Autor konnte mich vom Thema, der Spannungsgestaltung sowie dem Plotverlauf sehr begeistern. Meiner Meinung schlummert noch Potential in der Charakterausarbeitung sowie dem Schreibstil. Von mir gibt es solide 3 Sterne. Ich bin gespannt, was wir vom Autor noch hören werden.

Cover des Buches Man Down (ISBN: 9783709978917)
Babschas avatar

Rezension zu "Man Down" von André Pilz

Mann im freien Fall
Babschavor 5 Jahren

Beklemmender, komplexer  Roman über einen jungen Mann, der, teils durch eigenes Verschulden, teils durch schicksalhafte Wendungen, komplett den Boden unter den Füßen verliert und bis zum bitteren Ende immer mehr abrutscht. Kai Samweber heißt er, ist 25, lebt in München und erzählt uns seine Geschichte hier selbst. Er ist der Prototyp eines schwachen, verkorksten Vollversagers, der das auch genau weiß, sich aber niemals durchsetzt, gegen Widrigkeiten stemmt und sein Leben in die Hand nimmt, sondern nach einem Arbeitsunfall als Dachdecker, der ihn zum Teilinvaliden macht, erst recht aufgibt, nur noch säuft und kifft, sich verschuldet, und von seinem besten Kumpel, einem türkischen Dealer mit krimineller Großfamilie, irgendwie über Wasser gehalten wird. Als seine Schulden dann kurzfristig eingetrieben werden sollen und auch die komplizierte Beziehung zu seiner aktuellen Freundin bröckelt, verdingt er sich als Drogenlieferant aus der Schweiz Richtung Deutschland. Damit ist der Anfang vom Ende gemacht.

Das Buch ist durchgängig in der harten, brutalen Sprache der Straße geschrieben, das muss man echt abkönnen. Aber so passt es hier und schafft auch die notwendige Glaubwürdigkeit der handelnden Personen. Die Story ist vielschichtig angelegt, insgesamt gelungen, und leistet sich nur wenige Schwächen. Eine interessante Lektüre über eine Person, der das Leben komplett aus den Händen gleitet, wozu natürlich auch –wie zumeist- negative Kindheitserfahrungen einer instabilen Persönlichkeit maßgeblich beitragen. 

Cover des Buches Der anatolische Panther (ISBN: 9783709978610)
Gulans avatar

Rezension zu "Der anatolische Panther" von André Pilz

Zeit der Underdogs.
Gulanvor 5 Jahren

Der Kleinkriminelle und Dealer Tarik Celal ist auf Bewährung auf freiem Fuß, als bei ihm zu Hause Diebesgut gefunden wird. Er ist gezwungen, auf einen Deal einzugehen: Er soll sich in der Moschee und im Umfeld des islamischen Hasspredigers Abdelkader al-Anbari, genannt „Der Derwisch“, einschleichen und dort Beweismaterial sammeln. Doch als Tarik in die Moschee einbricht und Geld stiehlt, überschlagen sich die Ereignisse und er ist auf der Flucht vor der Polizei und dem Derwisch.

Autor André Pilz hat ein offenbar Faible für Underdogs. Tarik Celal war mal ein vielversprechender Jungprofi bei 1860 München. Aus der Karriere ist nichts geblieben außer dem Spitznamen. Inzwischen ein kleiner Gangster mit ebenso kriminellem Freundeskreis, aber dennoch ein Sympathieträger mit großem Herz. Rettungslos verliebt in die schöne Kubanerin Nteba, zu Hause sein schwer kranker Großvater, den er pflegt. Die Stimmung ständig himmelhauchjauchzend, zu Tode betrübt.

Rund um diese tolle Hauptfigur konstruiert Pilz eine spannende, thrillerhafte Story mit vielen aktuellen Bezügen und sehr cleveren gesellschaftlichen Einblicken. Von Multikulti und Vorurteilen, islamischen Extremisten und Terrorhysterie, von Heimat und Ausgrenzung. Sicherlich einer der besten deutschsprachigen Krimis zu diesem Thema.

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Zusätzliche Informationen

André Pilz wurde am 03. Juni 1972 in Lauterach (Österreich) geboren.

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