Rezension zu "Morden und lügen" von André Pilz
Morden und Lügen erschien zuletzt im Suhrkamp Verlag. In diesem Buch geht es um einen Mord an der Studentin Angelika R. Mit einem präzisen Stich ins Herz wurde sie eiskalt getötet. Vom Täter keine Spur. Jan war damals ein Kommilitone von dem Opfer. Nach sechzehn Jahren taucht plötzlich die Mutter von Angelika vor Jans Tür auf. Sie glaubt ihm nicht, dass er damals die Wahrheit gesagt hat. Die Erinnerungen von damals kommen bei Jan wieder auf, sodass er sich dazu entscheidet, das Verbrechen in seiner damaligen Heimat aufzuklären. Dort lernt er eine Aktivistin Haddah kennen, die einen anderen Mord aufklären möchte. Schnell merken sie, dass es sich um einen Komplott handelt. Dabei merken die Beiden aber nicht, dass der Täter sie schon im Blick hat.
Eins kann man dem Autor lassen. Der Plot war von vorne bis hinten inhaltlich sehr spannend gestaltet worden. Auf den guten 300 Seiten habe ich mit Jan sowie Haddah total mitgefiebert. Die Wendungen waren solide gewählt. Dadurch, dass das Buch auch recht kurz ist, kriegt man das Buch richtig gut durch.
Auf der anderen Seite tat ich mich mit der Figurenausarbeitung schwer. Jan, Haddah sowie die anderen Figuren waren für mich nicht greifbar. Hier hätte ich mir eine tiefere Charakterausarbeitung gewünscht. Aus diesem Grund würden ein paar Seiten mehr zu der Figurenausarbeitung dem Buch gut tun.
Was mich zudem gestört hat, war teilweise der Slang im Buch, da ich den unpassend fand. Außerdem fand ich die Szenenwechsel in den recht langen Kapitel sehr mühsam. Dies beeinflusste ein bisschen meinen Leseflow. Sonst war alles auf einem soliden Niveau.
Fazit: Der Autor konnte mich vom Thema, der Spannungsgestaltung sowie dem Plotverlauf sehr begeistern. Meiner Meinung schlummert noch Potential in der Charakterausarbeitung sowie dem Schreibstil. Von mir gibt es solide 3 Sterne. Ich bin gespannt, was wir vom Autor noch hören werden.