Eine wunderbare Leseerfahrung
Gerade habe ich "Die wundersamen Abenteuer der Galina Petrowna" zu Ende gelesen. Ich bin einfach fasziniert! Eine englische Autorin, die die russische Seele so gut kennt, dass ich beim Lesen die ganze Zeit deren britischen Ursprung vergessen habe und mich immer wieder in Erinnerung bringen musste, dass es sich bei ihr um keine Russin handelte.
Wie konnte dieses Buch fast zehn Jahre ungelesen in meinem Regal stehen? Wie kann es sein, dass ich so lange gewartet habe, um so ein Vergnügen zu haben? Hätte ich gewusst, dass Galina Petrownas Geschichte eine ist, die gute Laune, Spaß und Mut macht, hätte ich sie zu einem anderen Zeitpunkt gebrauchen können, vielleicht an einem, an dem ich Zuversicht und gute Gedanken nötig gehabt hätte. Aber in einer Zeit, in der nichts Gutes aus Russland zu kommen scheint, hat mir Galina Petrowna, ausgerechnet eine Russin, eine wunderbare Leseerfahrung geschenkt.
Galina wohnt in Asow, einer kleinen Stadt im Süden des postsowjetischen Russlands. Sie führt ein ruhiges Leben, bei dem die aufregendsten Ereignisse ihre Gemüse-Vorträge im Altenclub sind.
Ihre große Liebe ist ihre dreibeinige Hündin Boroda, und auch ihre einzige Freude. Als Boroda eines Tages entführt wird, ändert sich alles in Galinas Leben. Um ihre Hündin zu retten, ist sie zu allem bereit. Dabei hilft ihr ihre beste Freundin Soja, die ein paar Geheimnisse mit sich trägt, und die auch für viel Action sorgt. Soja wurde zu meiner Lieblingsfigur in diesem Buch.
Insgesamt ist "Die wundersamen Abenteuer der Galina Petrowna" eine Mischung aus Verwechslungskomödie und einem Kapitel russischer Geschichte aus der Zeit Jelzins, mit authentischen Charakteren, die das Herz zu erobern wissen und für ständige Überraschungen sorgen.
Es freut mich sehr, in meinen Regalen ungelesener Bücher nach etwas Neuem (Altem) gesucht zu haben. Diese Neuentdeckung hat mir die letzten Wochen versüßt.
Ich hoffe, Andrea Bennett hat noch mehr Romane dieser Art geschrieben. In mir hat sie einen neuen Fan!