Andrea Fischer Schulthess

 4,5 Sterne bei 4 Bewertungen
Autor*in von Motel Terminal.

Lebenslauf

Andrea Fischer Schulthess (*1969) ist eine Schweizer Autorin, Bloggerin und Geschichtenerzählerin. Nach einem Zoologiestudium an der Universität Zürich vertiefte sie ihr Wissen in der Safari-Bar und machte einen kurzen Exkurs an ein paar Gymnasien, wo sie sich als Biolehrerin versuchte, aber an ihrer angeborenen Aversion gegen Schulhäuser scheiterte. Also wurde sie das, was alle werden, die gerne alles sind: Journalistin. Sie arbeitet seit 1999 für diverse Schweizer Medien, unter anderem für den »Mamablog« des Tages-Anzeigers. Seit 2009 hat sie zudem ein eigenes Theater mit ihrem Mann, das Minitheater Hannibal, für das sie allerlei Absurdes schreibt, Figuren baut und spielt. »Motel Terminal« ist ihr erster Roman. Sie lebt mit besagtem Mann und zwei Kindern in Zürich.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Andrea Fischer Schulthess

Cover des Buches Motel Terminal (ISBN: 9783906195414)

Motel Terminal

 (4)
Erschienen am 01.03.2016

Neue Rezensionen zu Andrea Fischer Schulthess

Cover des Buches Lea und Finn langweilen sich (ISBN: 9783038201069)
kinderbuchschatzs avatar

Rezension zu "Lea und Finn langweilen sich" von Tom Reed

Langweile tut gut!
kinderbuchschatzvor 2 Jahren

„Langweile zur rechten Zeit empfunden, ist ein Zeichen von Intelligenz“ ( Ben Kingsley ). 


Titel: Lea und Finn langweilen sich

Von: @tomreedstudio 

Übersetzung: Andrea Fischer Schulthess

Verlag: @doerlemannverlag 

Seitenanzahl: 56

Empfohlenes Lesealter: ab 4 Jahre

Preis: 19€
ISBN: 978-3038201069


Inhalt: Das ist ein Hundeleben! Nur weiße Seiten, denken sich Lea und Finn. Doch dann wagen sie den Sprung ins Ungewisse, der sie zu bisher unbekannten Ufern führt. Wo wird es den beiden Hunden wohl am besten gefallen?


Meine Meinung: Ich liebe lustige, leicht schräge Geschichten, die die Fantasie anregen. Lea und Finn gehört definitiv dazu. 

Außerdem ist Langweile ein Thema, von dem alle Eltern nur zu gut ein Lied singen können, oder? Warum soll es Hundekindern da anders gehen. Die Kunst liegt meiner Meinung darin, die Langweile auch mal aushalten zu können, die Kinder nicht direkt zu bespaßen, und siehe da, auf einmal keimt von selbst ein Idee auf. 

Dies zeigt der Autor mit Lea und Finn auf äußert kreative Weise. Sie landen im Meer, am Strand und sogar im Weltall. Aber ein Ort ist und bleibt doch der beste, wie die beiden finden. 

Für die Geschichte braucht es wenig Text, denn die lustigen Zeichnungen sprechen für sich. 


Fazit: Lea und Finn nutzen die Kraft der Langweile, um einzigartige Abenteuer zu erleben. 


Cover des Buches Motel Terminal (ISBN: 9783906195414)
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Rezension zu "Motel Terminal" von Andrea Fischer Schulthess

Hotel Terminal
Sumsi1990vor 7 Jahren


Gleich vorweg: Das Buch hat wirklich gute Chancen auf mein Lesehighlight 2017, obwohl das Jahr gerade erst begonnen hat. Ich habe diesen Roman über Empfehlungen auf Lovelybooks gefunden und wurde nicht enttäuscht!


Inhalt: 
Die 11jährige Meret lebt von ihrer Mutter eingesperrt bei ihrer Großtante Julie neben deren ehemaligen Stundenhotel. Meret bekommt nur keimfrei verpacktes Essen, damit sie auf keinen Fall krank werden kann und wird von ihrer Mutter Nora mit Nadelstichen gestraft, wenn sie nicht folgsam ist. Um ihre perfide Kindererziehung zu finanzieren hat Nora den Geschäftsmann Stefan geheiratet und lebt auch mit diesem zusammen. Sie besucht Meret jedoch regelmäßig und überzeugt sich davon, dass Julie und Meret ihre kranken Anweisungen befolgen. Also Julie stirbt, beginnt ihr grausames Spiel zu wackeln...


Schreibstil:
Das Buch ist aus verschiedenen Ansichten geschrieben. Sowohl Meret kommt in Form von Tagebucheinträgen zu Wort sowie wir auch in Rückblenden Einsicht in Noras Vergangenheit bekommen. Dieser Wechsel trägt viel zur Spannung bei. 


Die Sprache der Autorin ist trotz des schlimmen Inhalts wirklich gut und leicht zu lesen. Auch die Kapitel haben für mich eine perfekte Länge von ca. 3 bis 10 Seiten. 


Fazit:
Man muss fähig sein, solch perfide Psychogramme gestörter Protagonisten zu lesen. Ansonsten wird man von diesem Buch schwer verstört sein. Ich persönlich mag solch schockierende Geschichten gerne und habe dieses Buch geliebt. Es erinnert mich zwar ein wenig an das Buch "Raum" war jedoch insofern fast noch ein wenig besser, weil man hier viel mehr Informationen über die Beweggründe des Verbrechens erfährt! 

Cover des Buches Motel Terminal (ISBN: 9783906195414)
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Rezension zu "Motel Terminal" von Andrea Fischer Schulthess

Düsterer Roman der Meisterklasse
NiWavor 7 Jahren

Meret wohnt in ihrem Zimmer. Sie lebt ausschließlich da, in diesem Raum im Motel Terminal. Denn außerhalb dieser vier Wände lauert das Böse, wie sie von ihrer Mutter erzählt bekommt. Nur Tante Julie macht ab und zu eine Ausnahme, wenn sie sich um Meret kümmert. Sie lädt das 13jährige Mädchen zu sich in die Stube ein. So ist Merets Leben überschaubar, bis die Ereignisse aus dem Ruder laufen …

Obwohl es sich um keinen Roman noir im klassischen Sinn handelt, kommt mir bei „Motel Terminal“ sofort dieser Begriff in den Sinn. Es ist weder Thriller noch ein richtiger Kriminalroman, sondern eine düstere Erzählung, die sich mit jeder gelesenen Seite nach und nach zur absoluten Schwärze verdichtet. Dieser Roman lässt in das Dunkle der menschlichen Seele blicken, und zeigt dabei, wie aus Unschuld Sünde wird.

Die Geschichte ist - wie auch in der Inhaltsangabe vom Verlag - schnell erzählt. Nora verheimlicht ihre Tochter vor der Welt. Sie hat das Mädchen ihr Leben lang in einem Zimmer des geschlossenen Motel Terminals verschanzt, wo ihr Tante Julie bei der Versorgung des Kindes hilft. Denn Nora selbst hat dafür nicht viel Zeit, weil sie sich einen wohlhabenden Ehemann geangelt hat, der für ihr lebenslanges Auskommen sorgen soll.

Aber egal, wie nüchtern und kühn Nora dieses Unterfangen zu Beginn angegangen ist, das Leben neigt dazu, Pläne zu durchkreuzen und nach 13 Jahren geht plötzlich alles schief.

Dann gibt es noch Nico, der sich ein bisschen Geld neben seiner Mechaniker-Lehre dazu verdient, indem er für die „Alte“ aus dem heruntergekommenen Motel Terminal Botengänge macht. Wer meint, die Handlung jetzt durchschaut zu haben, wird mit seiner Vermutung aber höchstwahrscheinlich falsch liegen.

„Motel Terminal“ ist ruhig und gleichzeitig unheimlich spannend erzählt. Die Autorin lässt den Leser immer wieder durch die Augen verschiedenster Figuren blicken und so wird aus einem abscheulichen Verbrechen manchmal ein Hilferuf oder gar eine Verzweiflungstat.

Nora habe ich lange Zeit nicht durchschaut. Es fällt schwer ihre Beweggründe zu verstehen, weil sie sich kaum in die Seele blicken lässt. Sie wirkt kalt, nüchtern, abweisend und immer so besorgt. Erst gegen Ende des Buches kann man einigermaßen nachvollziehen, was sie dazu getrieben hat, ihre Tochter Meret vor der Welt zu verbergen.

Meret ist auf ihre Art bezaubernd. Sie nimmt die Welt ganz anders wahr, weil sie sie nie so wie wir kennengelernt hat. Das hat auf mich beängstigend, verstörend und gleichzeitig sehr glaubwürdig gewirkt.

Julie habe ich als Lichtblick empfunden, weil sie ein verschrobener Kauz aus einer sehr freiheitsliebenden Zeit ist, die sich nicht so schnell abschrecken lässt. Allerdings musste ich mir immer vor Augen führen, dass die Alte genauso an diesem Verbrechen beteiligt ist.

Sämtliche Charaktere wirken authentisch, echt und gehen in die Tiefe. Ich hatte das Gefühl, Andrea Fischer Schulthess würde aus erster Hand erzählen, so als wüsste sie von den Figuren selbst, was sie in den jeweiligen Situationen angetrieben hat. Der Schreib- und Erzählstil ist von einer atemberaubenden, unterschwelligen Spannung geprägt. Immer wieder hielt ich den Atem an, weil ich die Ereignisse verdauen musste oder nicht glauben konnte, worauf man nach und nach zusteuert, wobei es zumindest für mich nicht vorhersehbar war.

Das Ende war überwältigend und gipfelt in einem Drama, das sich wie die schwarze Stille der Nacht über die letzten Seiten legt. Dieses Buch hat mich noch immer nicht losgelassen. Die authentischen Charaktere, dieser ruhige und dennoch packende Stil, der greifbare Realitätsbezug und die einnehmende Aufbau machen „Motel Terminal“ zu einem Roman, den man sicher nicht so schnell vergessen kann und der bei Interesse unbedingt gelesen werden muss.

Für mich ist „Motel Terminal“ ein düsterer Roman der Meisterklasse, den ich kaum in Worte fassen und nur empfehlen kann.

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