In diese Welt nimmt uns die Autorin in ihrem Buch mit. Sie gibt uns eine fundierte Wissensgrundlage zu hormonbildenden Drüsen und Organen und einzelnen Hormonen und ihren Wirkungsweisen und geht im Folgenden auf viele einzelne Hormone und spezielle Körpervorgänge in diesem Zusammenhang sehr detailliert ein. Ob Schilddrüse, Bluthochdruck, weiblicher Zyklus, Hautprobleme, Nebennieren, Diabetes, Hormone im Tages-/Lebensverlauf, Krankheiten, Hormon(ersatz)behandlungen, „Umwelthormone“ oder Neurotransmitter und Phytohormone – zu allem können wir hier etwas nachlesen und dabei mehr oder weniger viel Neues erfahren.
Das umfangreiche Fach- bzw. Faktenwissen (mit vielen medizinischen Bezeichnungen und Fremdwörtern) vermittelt die Autorin allerdings in recht eingängiger Sprache und für Laien einfach und verständlich geschrieben.
Einzig die Redundanz vieler inhaltlicher Aspekte und die doch recht vielfache (manchmal wörtliche) Wiederholung mancher Passagen und Aussagen macht das Lesen mMn etwas mühsam und auch unangenehm.
Bei den vielen Tipps und aufgezeigten Handlungsmöglichkeiten zur „Selbsthilfe mit Pflanzenheilkunde“, welche aus meiner laienhaften Sicht auch durchaus kritisch zu betrachten sein können, finde ich es wichtig und richtig, dass die Autorin auch mehrfach (hier sind Wiederholungen meines Erachten ok) auf die Nachfrage bei und die Behandlung durch einen Arzt/Facharzt hinweist (!).
Der Einsatz von pflanzlichen Mitteln bei ernsthaften körperlichen Auffälligkeiten, Krankheiten und Beschwerden sollte mMn als Mitbehandlung und nie ohne die Begleitung einer fachlich ausgebildeten Person erfolgen. Nicht immer kommt mir dieser Grundsatz in diesem Buch deutlich genug raus, aber mehr oder weniger explizit darauf hingewiesen wird – wie gesagt – an verschiedenen Stellen.
Ein weiterer Kritikpunkt: mir fehlen an entscheidenden Stellen (z.B. bei der Nennung von Studienergebnissen oder Expertenwissen) entsprechende Quellenangaben und Zitationen. Leider konnte ich auch nicht alle Fremdinformationen im angehängten Quellenverzeichnis wiederfinden. Ich weiß, dass es sich bei dem Buch nicht um ein Fachbuch handelt und im Text vermerkte Quellenhinweise oftmals die Lesbarkeit eines Textes beeinträchtigen, trotzdem hätte ich mir – auch für einen Laien-Ratgeber/Sachbuch eine etwas informativere (professionellere?) Herangehensweise in diesem Zusammenhang gewünscht.
Das besagte Quellenverzeichnis ist für meinen Geschmack etwas zu populär-journalistisch und presselastig (BR, ZDF, DocCheck, Netdoktor, SWR, WDR, NDR, Apothekenumschau, lernhelfer.de und Wikipedia...), da hätte ich mir doch auch noch das ein oder andere Fachbuch, einen Fachartikel oder wie gesagt nähere Angaben zu im Text genannten Studien gewünscht.
Fazit:
Insofern lässt mich das Buch etwas ratlos zwiegespalten zurück. Es ist das erste, das ich von der Autorin gelesen habe, deshalb habe ich evtl. etwas anderes erwartet, als ich nun tatsächlich gelesen habe.
Bei den vielen informativen und spannenden Aspekten und Fakten (?!), die es zum Thema Hormone beinhaltet, die sicherlich vielen Lesenden Mehrwert bringen und Personen bereichern können, kann ich aber auch die genannten Schwächen nicht gänzlich ignorieren und bekomme dadurch beim Lesen ein weniger gutes Gefühl. Während ich der Autorin (Diplom-Biologin und Ernährungswissenschaftlerin) keinerlei Expertise abspreche, kann ich jedoch nicht alle ihrer Ausführung und Hinweise nachvollziehen, ist mir manche Formulierung im Buch zu unwissenschaftlich oder in manchen Fällen auch zu persönlich gefärbt – in diesem Falle für mich – leider.
Daher kann ich das Buch nicht uneingeschränkt weiterempfehlen und vergebe wohlgemeinte 3 von 5 Sternen ***