Mir war es an vielen Stellen zu vielspurig auf zu wenig Seiten (148) und vor allem die wirkliche Handlung blieb mir dabei auf der Strecke. Über mehrere Seiten wird da die Vorstellung eines alternativen Lebens geschildert, während die Realität nur ein paar Sätze bekommt. Würde man nachzählen, so würde die tatsächliche Handlung nicht mal auf die Hälfte des Inhalts auf den 148 Seiten kommen.
Entsprechend blieb wenig Raum für die Erklärung, weshalb Anda so reagiert, wie sie reagiert, als ihr Mann den Schlaganfall hat, nämlich gar nicht. Dabei war das, was Luk Anda in Andalusien angetan hatte, schon eine große Sache, die aber anscheinend nicht mehr thematisiert wird, nachdem sie einmal benannt wurde.
Generell muss ich sagen, dass ich das Konzept des Romans für abwegig halte. Frau will ihren Mann verlassen, der dann aber einen Schlaganfall hat – und sie tut nichts. Ok, kann ich noch nachvollziehen. Aber dass sie sich in der gleichen Zeit parallel ein Alternativleben vorstellt (sich wegdenkt) und dieses dann auch über mehrere Tage/Wochen so fortsetzt, kommt mir nicht realistisch vor. Ein weiterer Kritikpunkt meinerseits ist, dass mir keine einzige Figur sympathisch war. Irgendjemand in einem Buch muss ich einfach ansatzweise gutfinden. So packte mich Andas Schicksal, so schlimm es auch war, nicht wirklich.
Gelungen fand ich indes, dass sich am Ende Realität und Vorstellung doch die Hand gaben und sich so ein Kreis schloss. Und ein bleibender Schaden ist bei mir auch nicht entstanden 😅
Kein bleibender Schaden entstanden, aber überzeugt hat es mich nicht