Rezension zu "The Guestbook" von Andrea Hurst
Lily findet heraus, dass ihr Ehemann sie betrügt und verlässt ihn sofort. Sie landet in dem alten Haus ihrer Großmutter und startet dort mit einem komplett neuen Leben durch...
Was mir sehr gut an diesem Buch gefallen hat, ist die Beziehung zwischen Lily und Ian. Wie die beiden sich langsam nähern und am Ende alles zusammen führt.
Dann die Bewohner dieses Ortes.Man möchte sofort dahin umziehen und auch Teil dieser Gemeinschaft zu werden...Einfach klasse, wie die zusammenhalten.
Doch mir fehlt auch einiges. Lily spielt mit dem Gedanken einen Transaktionsexperten auf Bart auzusetzen, damit überprüft wird, wo das ganze Geld geblieben ist. Da wird nie wieder darauf eingegangen, warum sie es nicht tut.
Einerseits jammert Lily ständig darüber, dass sie zu wenig Geld hat und die Steuern nicht bezahlen kann, bewegt sich aber nicht im Geringsten in die Richtung wo sie an Geld kommen könnte. Irgendwie weiss ich auch bis zum Ende des Buches nicht, wer denn nun die 3500 USD Steuern bezahlt hat.
Überhaupt behandelt Lily die ganze Scheidung erst als ganz großes Drama, um dann sich nicht wirklich um die Angelegenheit zu kümmern.
Dasselbe gilt für den Onlineshop, von dem sie viel spricht und über den sie nachdenkt, aber in die Wege leitet sie dafür wenig.
Auch ihr verschwundener Vater, der angeblich die Drohbriefe geschrieben haben soll, erscheint nie im Buch. Es wird auch nie geklärt, warum er plötzlich kein Interesse mehr hat das Haus zu übernehmen. Gesehen wurde er übrigens auch nicht...
Von Kyla will ich gar nicht reden. Die benimmt sich die ganze Zeit, als würde sie vor einem wütenden Ehemann geflohen sein oder zumindest einer Straftat zum Opfer gefallen sein und hat am Ende Lupus? Sorry, aber das passt überhaupt nicht zu ihrem Verhalten.
Ich hatte an einigen Ecken das Gefühl, es fehlten ganze Kapitel, die mir erklärten warum das so war, wie es war und das hat mich frustriert.
Letztlich konnte zwar die Geschichte um Lily und Ian mich überzeugen, aber die fehlenden Informationen und unvollendeten Handlungsstränge drumherum irgendwie nicht.