Andrea Maria Schenkel: Tannöd
von photovivie
Kurzmeinung: Die Geschichte des realen Mordfalls dahinter hat mich noch lange beschäftigt!
Rezension
1922 wurden auf einem Hof in Bayern sechs Menschen umgebracht. Der Fall wurde nie gelöst. 2006 veröffentliche Andrea Maria Schenkel ihren ersten Roman, der auf diesem Fall basiert, wobei sie einige Änderungen vornahm. Sie erhielt für Tannöd einige Preise; 2009 erschien die Kinoverfilmung.
Die Familie Danner, bestehend aus den Eltern, der Tochter und den zwei Enkelkindern, lebt zurückgezogen auf ihrem Hof Tannöd. Im Dorf kursieren einige Gerüchte über die Familie, so zum Beispiel dass der Vater seine Tochter missbraucht und er der Vater ihrer Kinder sei. In der Nacht, nachdem die neue Magd ihren Job bei der Familie angetreten hat, wird die komplette Familie ermordet und erst einige Tage später von Nachbarn aufgefunden.
Die Kapitel sind sehr kurz und wie kurze Zeugenaussagen der Nachbarn aufgemacht. Zwischendurch sind einige Kapitel aus Sicht des Mörders erzählt, wobei man erst ganz am Ende seine Identität erfährt. Ich finde es sehr gut, dass es im Buch einen Täter gibt! So kann man doch etwas mehr mit dem doch sehr grausigen Mord abschließen. Gerade durch die Zeugenaussagen wirkt alles sehr real. Mich hat das Buch sehr gefesselt und dazu gebracht, im Nachhinein noch etwas über den realen Mord auf dem Hof Hinterkaifeck zu recherchieren.