Die Boten des Schicksals haben alle Hände voll zu tun - der erste Reiter der Apokalypse ist bereits erweckt, verloren an die Dämonen. Und zwei weitere stehen bereits zwischen den Fronten des jahrhunderte alten Krieges zwischen Himmel und Hölle. Als wäre das nicht genug beginnt auch noch Ärger in den eigenen Reihen und ein Unglück folgt das nächste..
Vorab: Ich bin als Neueinsteiger mit Teil zwei in die Reihe eingestiegen und das würde ich nicht empfehlen. Es fehlen doch einige relevante Informationen um wirklich das ganze Ausmaß der Geschichte zu verstehen, warum Engel auf einmal auch Böse sind und wie die ganze Sache mit der Apokalypse eigentlich funktioniert. Ohne die Hintergrundinformationen bleiben dem Leser einige Fragezeichen im Gesicht stehen und das ist immer schade - also: unbedingt mit Teil eins beginnen!
Ansonsten hat es mir vor allen Dingen die Idee angetan. Ich mag es immer irrsinnig gern, wenn alte Mythen, spirituelles, religiöses und co in Fantasyromanen ein neues Gewandt verpasst wird. Klar also, dass ich hier sofort angefixt war. Es ist auch definitiv vieles gut gelungen. Das ganze Grundgerüst ist liebevoll und gut ausgearbeitet, von Klischees wird sich weitestgehend fern gehalten und die Charaktere sind ansprechend und gut gelungen.
Trotzdem hatte ich meine Probleme beim Lesen. Die ganze Geschichte wird permanent von Zeitsprüngen unterbrochen, wir bekommen als Leser nur die wichtigen Dinge mit. Sowas verschafft mir beim Lesen immer ein ungutes Gefühl, wenn ich nur von Happening zu Happening springe, ganz ohne Füllmaterial. Ein bisschen wie in den klassischen Hollywood - Verfilmungen von geliebten Buchklassikern, die man im Nachhinein bitter verflucht, weil irgendwie die Magie mit den ganzen Streichungen flöten geht. Genau das gleiche Problem hatte ich hier auch. Obwohl die Charaktere wunderbar liebenswert sind, konnte ich keine Bindung aufbauen. Obwohl die Geschichte eigentlich extrem spannend ist konnte es mich nicht wirklich fesseln. Obwohl der Schreibstil an sich wirklich toll ist bin ich nicht wirklich rein gekippt. Ich hatte einfach permanent das Gefühl, dass mir was fehlt.
"Die Boten des Schicksals" überzeugen mit einer innovativen Idee und tollen Akteuren. Die Sache mit den Zeitsprüngen ist und bleibt letztendlich Geschmackssache - mich konnte man damit leider nicht erreichen.