Cover des Buches Entkommen aus dem Netz des Jägers (ISBN: 9783868275636)
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Rezension zu Entkommen aus dem Netz des Jägers von Andrea Wegener

Die Erinnerung daran, dass hinter den Flüchtlingen Menschen in Not stecken

von lesebiene27 vor 8 Jahren

Rezension

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lesebiene27vor 8 Jahren

Inhalt:

Die Autorin Andrea Wegener befindet sich im Rahmen eines Hilfseinsatzes im Irak, während der IS das Land mit Tod, Angst und Terror beherrscht. Sie berichtet von den Zuständen, Gefühlen und den einzelnen Geschichten der Menschen vor Ort und begegnet dabei vielen verfolgten Christen, die auf der Flucht sind. Wie die Flüchtenden es dennoch schaffen, nicht den Glauben an Gott und die Zuversicht zu verlieren, möchte die Autorin mit ihrem Buch „Entkommen aus dem Netz des Jägers“ auf rund 160 Seiten näher bringen.


Meine Meinung:

Was mir gut gefallen hat, war die Karte gleich zu Beginn des Buches sowie die Zeittafel am Ende. Sie haben mir beim Lesen immer wieder geholfen, die geografische und historische Situation nachvollziehen zu können.

Ein bisschen schwierig hat sich für mich dagegen der Einstieg in das Buch gestaltet, sodass ich beim Lesen nur sehr langsam vorangekommen bin. Ich fand es zwar hilfreich, dass die Hintergründe zur Irak-Krise erläutert wurden und auch sehr interessant die Umstände zu begreifen, aber auf mich wirkte der Text so trocken, dass es mir ein wenig schwer viel mich darauf zu konzentrieren.

Allgemein konnte mich der Schreibstil des gesamten Buches nicht vollends überzeugen, da er mir ein wenig zu sachlich war und die Emotionen nicht so gut ausgedrückt hat, die die Autorin sicherlich gefühlt haben mag.

Zum Glück ging es dann aber wieder weniger trocken weiter und mich hat gleich einer der ersten Sätze wieder fesseln können:
„Es war schlimm genug, was diese zutiefst erschöpften Flüchtlinge erlebt hatten, aber die Vorstellung, dass sich überdies niemand für ihr Leid interessierte, machte alles für sie noch unerträglicher.“ (S. 24)

Was mir ebenfalls gut gefallen hat, waren die Hintergrundinformationen, die im Buch durchgängig hinterlegt waren und das tiefere Verständnis der Situationen ermöglicht und den Umgang mit dem Text vereinfacht haben.

Ebenfalls gut fand ich die Tagebucheinträge der Autorin, weil sie noch einmal die Begebenheiten näher gebracht haben. Aber auch hier konnte mich der Text nicht sonderlich berühren.

Etwas Besonderes waren für mich die Fotos der Autorin auf 16 Seiten. Sie waren in Farbe und in einer guten Qualität und haben gezeigt, wie die Menschen in den Flüchtlingsunterkünften leben. Dadurch habe ich mich als Leser den Menschen vor Ort näher gefühlt.


Fazit:

Alles in allem hat mich das Buch noch einmal auf eine eindringliche Art auf die Zustände der Flüchtlinge im Irak aufmerksam gemacht und daran erinnert, dass sich hinter den Geschichten Menschen verbergen. Besonders die Fotos der Menschen in den „Containerstädten“ fand ich bewegend. Der Schreibstil war mir ein wenig zu trocken und emotionslos. Von mir gibt es daher für das ansonsten bemerkenswerte Werk „Entkommen aus dem Netz des Jägers“ von Andrea Wegener 4 von 5 Sternen.
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