Der Roman "Jahresringe" von Andreas Wagner greift eine sehr aktuelle Thematik in Deutschland auf: die Rodung des Hambacher Forsts und die Situation der Protestbewegung der Aktivisten.
In dem Buch wird die Familiengeschichte von Familie Klimkeit aufgegriffen, die sehr nah an dem Forst lebt und für die die Bäume eine Heimat und einen Zufluchtsort bieten. Als die Rodung weiter einsetzt, muss die Familie umsiedeln. Die Geschichte steuert darauf hin, dass die Kinder unterschiedliche Einstellungen und Seiten zum Tagebau einnehmen und somit in ihren Meinung nicht unterschiedlicher sein könnten.
Wagner greift in seinem Roman die Schwierigkeiten sehr gut auf, die einem im Leben erreichen können. Existenzängste, Ablehnung und auch die Frage rund um den Klimaschutz.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn ich es an einigen Stellen etwas zu reißerisch fand.
Andreas Wagner
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Ich finde es etwas schwierig über dieses Buch eine Meinung zu sagen. Aber ich versuche es dennoch. Ich fand die Story an sich sehr schön und angenehm. Sie war auch sehr interssant, diese Vergangenheiten aus so einer Perspektive zu erleben.
Die Charaktere waren alle sympathisch und ziemlich neutral. Ich fand das Ende von Teil 1 ziemlich gewöhnungsbedürftig, so dass die Protagonistin Leonore einen etwas komischen Eindruck hinterlassen hat.
Der Schreibstil ist okay. Ich habe diese langen kettensätze nicht, aber sonst war es wirklich in Ordnung.
Fazit ist das ich das Buch ganz gut fand, also 3,5/5⭐️.
Gestört haben mich eigentlich nur die Kettensätze und das es nicht überragend spannend war sondern eher einen motonen Verlauf hatte.
Leonore strandet auf ihrer Flucht aus Ostpreußen in Lich-Steinstraß. Dort trifft sie den Bäcker Jean (Hannes) Immerath, welcher ihr unerwartet köstlichste Moppen und Obdach anbietet. Eine helfende Hand im Haus und in der Bäckerei gegen eine eigene, kleine Wohnung.
Schnell macht Leonore sich unentbehrlich im Hause Immerath. Ihre freie Zeit verbringt sie mit Spaziergängen im nahegelegenen Bürgewald. Obwohl die Menschen im Ort – ungeachtet der verstreichenden Zeit – sie stets als Fremde betrachten und ihr distanziert bis feindselig gegenübertreten, hat Leonore eine neue Heimat für sich gefunden.
Doch erneut stehen die Zeichen auf Aufbruch. Der Braunkohletagebau Hambach wird erschlossen, Lich-Steinstraß wird umgesiedelt.
Andreas Wagner lässt mich in mehreren Zeitsprüngen den Lebensweg von Leonore, ihrem Sohn Paul sowie den Enkelkindern Jan und Sarah verfolgen. Dabei bekomme ich ein Gefühl dafür, was „Heimat“ bedeutet.
Parallel erfahre ich viel über den Braunkohletagebau im Gebiet Hambacher Forst und was das Leben im Einzugsgebiet eines Tagebaues für eine Region und seine Menschen bedeutet.
Der Autor weckt von Anfang an mein Interesse an seinem Buch und dieser biografisch gehaltenen Geschichte. Ich empfinde die Darstellung der zum Teil doch recht schwierigen Realität als angenehm sachlich, auch wenn in meiner Wahrnehmung die „dagegen“-Perspektive bevorzugt transportiert wird, was meiner persönlichen Haltung entgegenkommt, bin ich doch relativ nah am Thema „Hambacher Forst“. An der einen und anderen Stelle ist nach meinem Empfinden mit dem Autor die Fantasie etwas „durchgegangen“, was der Qualität des Romans nicht schadet. Ein gelungenes Debüt.
Für das Cover, welches schlicht, aber auch wunderschön gestaltet ist, hätte ich aufgrund des Titels ein anderes Bild erwartet. Die Maiglöckchen spielen jedoch auch eine wichtige Rolle zwischen den Buchdeckeln, was sich mir „natürlich“ erst nach dem Lesen des Buches erschließt.
Herbert Grönemeyer singt in seinem Lied „Heimat“: „Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl…“ - Ich kenne keinen Ort und auch nicht das Gefühl. Durch „Jahresringe“ habe ich den Eindruck, Heimat kann sehr wohl ein Ort sein…
Andreas Wagner, Jahresringe, Roman, Gebundenes Buch, Droemer Verlag, 20,00 €, 256 Seiten, Erscheinungstermin 01.09.2020
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