Andreas Beerlage

 4,3 Sterne bei 6 Bewertungen
Autor*in von Wolfsfährten.

Lebenslauf

Andreas Beerlage, geboren 1965, ist freier Journalist mit Schwerpunkten in Natur- und Wissenschaftsthemen (u. a. für Stern, GEO Spezial, Spiegel-Verlag, ManagerMagazin, Mare, ZEIT). Er lebt in Hamburg und schreibt mit Vorliebe Artikel mit Tieren in der Hauptrolle: über Homöopathie für Kühe; über Waschbären, die seltene Sumpfschildkröten gefährden; über die Rückkehr der Wilderei; über die Invasion der Tigermücke und über Nandus vor Lübeck. Darüber hinaus folgt er seit mehr als 15 Jahren beruflich wie privat den Fährten der zurückgekehrten deutschen Wölfe. Er war Mitbegründer und Chef vom Dienst der (inzwischen eingestellten) Zeitschrift „WALD“, die 2014 für LEAD- und ADC-Award nominiert wurde.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Andreas Beerlage

Cover des Buches Wolfsfährten (ISBN: 9783579086835)

Wolfsfährten

 (6)
Erschienen am 16.10.2017

Neue Rezensionen zu Andreas Beerlage

Cover des Buches Wolfsfährten (ISBN: 9783579086835)
JoJansens avatar

Rezension zu "Wolfsfährten" von Andreas Beerlage

Ein hochinteressantes, objektives Buch
JoJansenvor 6 Jahren

Bereits im Vorwort zu seinem Buch fordert der Autor den Leser auf: 

»Probieren Sie es selbst einmal im Freundes- oder Bekanntenkreis, fragen Sie danach, ob der Wolf hier sein sollte. Eine von zwei Antworten kommt meist sofort, ohne jedes Nachdenken:

  • Finde ich großartig, das ist das Gleichgewicht der Natur.
  • In unserer heutigen Kulturlandschaft ist kein Raum für dieses Raubtier.« (*«Wolfsfährten«, Seite 12, oben)


Wohl kein Tier polarisiert die Meinungen so sehr, wie der Wolf. Die einen feiern seine Rückkehr nach Deutschland als Ergebnis unserer erfolgreichen Naturschutzmaßnahmen. Die Anderen zitieren das Märchen von Rotkäppchen und warnen davor, dass Kinder, die auf dem Lande auf den Schulbus warten, gefressen werden könnten. Recht haben beide nicht. Der Autor Andreas Beerlage zeigt auf, wie es wirklich ist. Zunächst einmal ist die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland kein Ergebnis zielgerichteter Maßnahmen, sondern eher eine Folge der politischen Entwicklung in Mitteleuropa. So ist es kein Zufall, dass die ersten Wolfsrudel sich ausrechnet im »Niemandsland« rund um bestehende oder ehemalige Truppenübungsplätze ansiedelten. Dort fanden sie auf ihrer Wanderschaft ideale Bedingungen und blieben. 


Beerlage versucht, ein möglichst objektives Bild des grauen Jägers zu zeichnen und mit bestehenden Vorurteilen, egal ob pro oder kontra, aufzuräumen. Dafür sprach er mit Wolfsforschern, Wolfscenterbesitzern, aber auch Wolfsbeauftragten der Landesjägerschaft und vielen weiteren Wolfsexperten. Entstanden ist ein breitgefächertes Bild von Meinungen über den Wolf, eingebettet in eine chronologische Darstellung der Rückkehr der über 100 Jahre als ausgerottet geltenden Tiere. Die Wiederansiedlung der Wölfe in Deutschland ist ein Prozess voller Widersprüche und Halbwahrheiten. Es wurde verschwiegen oder übertrieben, je nach dem, was für eine der beiden eingangs genannten Extremmeinungen nützlich schien. Warum z.B. wurde von staatlicher Seite immer wieder betont, Wölfe würden nie, nie, nie, die Nähe von Menschen suchen und es müsse sich in den gemeldeten Fällen um Hunde gehandelt haben? Und andererseits wurden plötzlich nahezu alle auf Weiden tot auf gefundenen Schafe, die Verletzungen aufwiesen, als Opfer eines Wolfsangriffs deklariert. Die Presse sprang bereitwillig auf diesen Zug auf, Emotionen und Angst verkaufen sich gleich gut. 


Mein Respekt gilt dem Autor, der es schafft, beide Seiten der Medaille »Wolf« sachlich darzustellen. Sowohl die Ereignisse und Argumente, die Wolfs-Fans zur Untermauerung ihrer Position benutzen, als auch die, die von Wolfs-Gegnern verwendet werden. Das gibt in der Summe ein objektives, wenn auch widersprüchliches Bild dieses Raubtieres. Der Wolf ist weder ein Gott, noch eine Bestie, er ist weder schwarz noch weiß, sondern grau. Ein Wildtier, das lernt, in unserer modernen Welt seinen Lebensraum zu wieder zu finden. Einziger Kritikpunkt: Es gibt im Buch keine Fotos. Das finde ich schade. Dafür zöge ich gern einen halben Stern ab. 


Fazit: Ein hochinteressantes, objektives Buch mit viel Hintergrundinformation. 5*****

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