Andreas Beyer

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Lebenslauf

Andreas Beyer ist seit 2009 Direktor des Deutschen Forums für Kunstgeschichte in Paris und lehrt Kunstgeschichte an der Universität Basel.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Andreas Beyer

Furioses Leben in leisen Worten beschrieben

Wäre Benvenuto Cellini heute ein Superstar? Ein über alle Maßen erfolgreicher content creator, der mit allerlei Krimskrams auf sich aufmerksam machen würde? Er müsste es nicht! Denn er war ein begnadeter Goldschmied und Bildhauer. Seine Werke stehen im Louvre, in den Uffizien. Und sein Leben bietet Stoff gleich für mehrere Staffeln einer Serie. Nun war es die Gnade der frühen Geburt, dass er vom Social-Media-Hype verschont blieb – er wurde am 3. November 1500 geboren #cellini1500. Wäre auch ein guter Name für seine eigene Duftmarke.

Und von denen hatte er einige gesetzt. Mit 13 begann er eine Lehre zum Goldschmied. Die meisten seiner Follower versuchen heutzutage ihre mangelnde Hygiene mit angesagten Mittelchen zu kaschieren. Im Alter von 23 wird er wegen Sodomie verurteilt, also Sex mit etwas anderem, was keine Frau ist. So war das damals. Und außerdem hat er sich ganz ordentlich mit einem Mitglied einer anderen Goldschmiedefamilie geprügelt. Er flieht. Nach Rom. Dort spielt er auch im Orchester von Papst Clemens VII. die Flöte. Und bekommt erste Aufträge vom Stellvertreter Gottes auf Erden. Im Alter von 30 wird er zum Mörder – der Papst vergibt ihm.

Na, ist das genug Stoff für eine spannungsgeladene Biographie? Oh ja. Und es bleibt nicht dabei. Immer wieder muss Cellini fliehen. Roma, Mantua, Florenz, Pisa, Siena, Neapel, Frankreich. Immer wieder findet er sofort Anschluss. Erhält Aufträge der Machthaber. Viele seiner Arbeiten gehen verloren, werden vermutlich eingeschmolzen. Doch das, was erhalten bleibt, „Perseus“, „Nymphe von Fontainbleu“ und die „Saliera“, lässt noch heute jeden Besucher innehalten. Die Detailversessenheit ist wegweisend, prachtvoll, atemberaubend.

Andreas Beyer nimmt sich die erhaltenen Seiten der Vita von Cellini – er diktierte fleißig seine Leben einem Gehilfen – und bringt sie in eine moderne Form. Oberflächlich wird die Renaissance von einer Handvoll Künstlern bestimmt, wie Michelangelo und da Vinci. Cellini ist fast in Vergessenheit geraten. Wer will schon einem Mörder frönen?! Einem mehrfachen Mörder.

Was ist er nun, dieser Cellini? Genie, Wahnsinniger, Getriebener, Unbelehrbarer, Freigeist? Wohl eine zum großen Teil ungesunde Mischung aus allem. Von ganz oben protegiert, vom Leben ausgespuckt, von der Muse verschlungen. Dieses Buch ist ein Höllenbrand, der sich in Hirn brennt, und niemals gelöscht werden kann.

Cover des Buches CLOSE-UP (ISBN: 9783775747578)
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Rezension zu "CLOSE-UP" von Theodora Vischer

Kristall86
Zeitenwende in der Kunst

Klappentext:

„Die Ausstellung zeigt Werke von Künstlerinnen, deren Schaffen herausragende Positionen innerhalb der Geschichte der Moderne seit 1870 bis heute darstellen. Es ist der Zeitraum, zu dessen Beginn es Künstlerinnen in Europa und Amerika erstmals möglich wurde, auf breiter Basis professionell tätig zu sein.

Im Zentrum der Ausstellung stehen neun Künstlerinnen, denen die Konzentration auf die Darstellung von Menschen, auf Porträts und Selbstporträts gemeinsam ist….“


Diese besondere „Schmuckstück“ beinhaltet eine große Menge verschiedenster Werke von Künstlerinnen der letzten 150 Jahre. Man merkt in jedem Bild, in jedem Pinselstrich die Veränderung der Zeit und somit ist jedes Werk auch ein Zeitzeugnis. Jede Künstlerin hat ihren eigene Stil herausgearbeitet und diese werden hier sehr deutlich gezeigt. Um die Masse ein wenig einzugrenzen werden in diesem Buch 9 Damen genauer beleuchtet mit ihrem Tun und Handeln. 

Die Bilder zeigen eine eigene Sprache und genau das brilliert in diesem Werk sehr. Ein kleiner Wermutstropfen und eben auch der 1 Stern Abzug ist die Größe des Buches. Hier hätte ich mir ein Coffetable-Book gewünscht. Die Seiten sowie Bindung sind von bester Qualität. Die Drucke sind fehlerfrei. Alles in allem ein sehr gutes Werk und deshalb gibt es 4 von 5 Sterne.

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