Rezension zu Das Schiff von Andreas Brandhorst
sprachgewaltig, mit der Zeit auch packend
von derMichi
Kurzmeinung: sprachgewaltig, mit der Zeit auch packend
Rezension
derMichivor 8 Jahren
Zwei klassische Hauptmotive sind erkennbar: Raumfahrt und künstliche Intelligenz. Doch Brandhorst tut weit mehr, als sich einfach nur an längst bekannten Themen abzuarbeiten. Seine Charaktere sind vielschichtig und verfolgen darüber hinaus nicht immer ganz durchsichtige Pläne. Das gilt neben den Menschen auch für die Maschinenwesen, deren einheitliches und doch teilweise eigenständiges Denken und Wirken eine geradezu unheimliche Komplexität erreicht hat. Am Ende sind und bleiben sie natürlich das, was man von Maschinen erwartet, bei manchen Konfliktpunkten werden Erinnerungen an andere Mensch-versus-Roboter-Geschichten wach. Aber insgesamt erreicht der Roman als einzelnes Werk genug Eigenständigkeit und Geschlossenheit. Es müssen nicht immer ellenlange Buchreihen sein.
Adam taugt bestens als Identifikationsfigur, da sein Verhältnis zu den Maschinen alles andere als einfach ist. Klare Fronten? Fehlanzeige, zumindest am Anfang. Als dann eine Frau namens Evelyn in die Handlung tritt und eine mögliche Verschwörung im Raum steht, nimmt die Geschichte noch mehr Fahrt auf und taugt damit sowohl zum Krimi als auch zum ausgewachsenen Techno-Thriller.
Die Sprache ist literarisch durchdacht und erfordert eventuell etwas Zeit zum Einlesen. In jedem Fall beweist der Autor, dass Science Fiction das Zeug hat, auch im eindundzwanzigsten Jahrhundert noch hochwertige Genrebeiträge zu liefern. Angenehm auffallend ist der weitgehende Verzicht auf Anglizismen. Der vorhandene Wortschatz wird umfassend erforscht, neue Kreationen gefunden und bekannte in neue Zusammenhänge gesetzt. Ein praktisches Glossar am Ende des Buches ergänzt das Gesamtbild, da man bei der Masse der neuen Begriff womöglich manches nachschlagen muss.
Seitenzahl: 544
Format: 13,6 x 21,5 cm, Klappenbroschur
Verlag: Piper
Adam taugt bestens als Identifikationsfigur, da sein Verhältnis zu den Maschinen alles andere als einfach ist. Klare Fronten? Fehlanzeige, zumindest am Anfang. Als dann eine Frau namens Evelyn in die Handlung tritt und eine mögliche Verschwörung im Raum steht, nimmt die Geschichte noch mehr Fahrt auf und taugt damit sowohl zum Krimi als auch zum ausgewachsenen Techno-Thriller.
Die Sprache ist literarisch durchdacht und erfordert eventuell etwas Zeit zum Einlesen. In jedem Fall beweist der Autor, dass Science Fiction das Zeug hat, auch im eindundzwanzigsten Jahrhundert noch hochwertige Genrebeiträge zu liefern. Angenehm auffallend ist der weitgehende Verzicht auf Anglizismen. Der vorhandene Wortschatz wird umfassend erforscht, neue Kreationen gefunden und bekannte in neue Zusammenhänge gesetzt. Ein praktisches Glossar am Ende des Buches ergänzt das Gesamtbild, da man bei der Masse der neuen Begriff womöglich manches nachschlagen muss.
Seitenzahl: 544
Format: 13,6 x 21,5 cm, Klappenbroschur
Verlag: Piper