Zum Klappentext:
Fleur kann den Verrat von Theo nur schwer akzeptieren und doch kann sich ihr Herz nicht von ihm lösen. Immerzu kreisen ihre Gedanken um ihn und sein glänzendes Gefängnis, aus dem die Spirit ihm schnellstmöglich befreien will. Gemeinsam mit ihren Freunden sucht sie nach einer Lösung, die Theo das Leben retten und den Krieg zwischen Magiebegabten und Gestaltwandlern für immer beenden könnte. Dazu soll vor allem ein besonderer Diamant im Stande sein, den die Feinde vor langer Zeit in ihren Besitz gebracht haben. Als der nächste Angriff auf das Camp bevorsteht, fasst Fleur einen folgenschweren Entschluss: Um Theo zu retten, wird sie sich ausliefern...

Zum Inhalt:
Der Prolog war absolut vielversprechend, auch wenn man nicht sofort verstanden hatte, was genau beschrieben wurde. Er ließ zudem vermuten, dass ein Teil der Geschichte aus der Sicht von Theo geschrieben wird, was dann allerdings nicht der Fall war. (An sich finde ich das nicht schlimm, ich habe nur hin und wieder darauf gewartet, dass ein weiteres Kapitel aus Theos Sicht erscheint.)
Bereits auf den ersten Seiten kommt es zu einem spannenden Kampf – im Grunde kommen Fleur und ihre Freunde gar nicht mehr aus dem Kämpfen raus.
Was ich sehr, sehr schade fand: Theo kommt erst ab circa der Hälfte des Buches wieder ins Spiel. Natürlich verstehe ich, dass die Befreiung ihre Zeit benötigt, aber als Leserin und Theo-Fan war das für mich absolut furchtbar, dass ich so lange auf seine Anwesenheit verzichten musste. Als die beiden dann wieder vereint waren, fühlte sich das Lesen für mich wieder schöner an.
Die "Theo-freie-Zeit" hat uns Andreas Dutter mit ein paar unerwarteten Wendungen versüßt: wiedererstehende Barrieren, Freunde, die zu vermeintlichen Feinden werden und dann doch nicht etc. Einige der Dinge habe ich nicht kommen sehen. [Achtung Spoiler: Als es für einen kurzen Moment so schien, als hätten auch Josh und Dean sie hintergangen, kam ich kurz nicht mehr klar. Ich hatte echt Mitleid mit Fleur, weil sie bisher von allen Menschen verraten, hintergangen, belogen oder betrogen wurde. Und als dann auch noch Josh scheinbar zu den Bösen gehörte, wollte ich sie am liebsten in die Arme nehmen. Ich dachte mir noch: "Wie viel Pech kann ein Mensch bitte haben?". Zum Glück hat sich diese Situation relativ schnell wieder aufgelöst.]
Des Weiteren konnte ich manchmal nicht ganz nachvollziehen, wer gerade was gesagt hat. Hin und wieder wurde in einem Dialog etwas gesagt und erst wenige Sätze später habe ich dann verstanden, dass diese Worte von einer dritten Person eingebracht wurden, die bspw. gerade erst dazugestoßen war.
Was ich wiederum gut fand, war die Ausarbeitung der Charaktere. Man konnte eine deutliche Entwicklung anhand der Handlungen der einzelnen Personen erkennen und hat sich auch gut in diese hineinversetzen können. Die veränderten Charakterzüge von Hunter haben mich am meisten geschockt. Im ersten Band (zumindest noch bis zu seinem Ausraster) war er mir unglaublich sympatisch gewesen, weshalb ich immer wieder fassungslos den Kopf schütteln musste, wenn er Fleur seinen Hass entgegengeschleudert hat.

Mein Fazit:
Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen, allerdings fand ich den ersten Teil besser. Das könnte aber auch an der langen Theo-Abstinenz im zweiten Teil liegen :P