Politische Entscheidungen, Bürgerproteste und kriegerische Auseinandersetzungen begünstigen die Auferstehung Antwerpens zur Handelsmetropole im 16. Jahrhundert. Damit wird Brügge als bis dahin bedeutendes Handelszentrum abgelöst. Mit dem einhergehenden Bevölkerungswachstum, wächst auch der Einfluss der Kirche Größe ihrer Gotteshäuser. Die Antwerpener Liebfrauenkirche gehört dazu und wird im Verlauf der weiteren Jahrzehnte bis Jahrhunderte stetig erweitert, porträtiert wird dies durch zahlreiche Abbildungen im Buch.
Es passiert wirklich äußerst selten, dass ich ein Buch nicht zu Ende lese, schon gar nicht nach weniger als hundert Seiten, hier jedoch ist die große Aufnahme. Ich bin definitiv mit anderen Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Mir schwebte ein Roman, ähnlich wie Ken Follets „Die Säulen der Erde“ vor. Wendy Wauters schreibt ihre Dissertation fülliger, polstert sie mit mehr Material auf, es bleibt jedoch eine wissenschaftliche Abhandlung und vermochte es nicht mir Freude am Lesen zu bereiten. Irgendwann schwirrten nur noch geschichtliche Daten, Persönlichkeiten und Fakten um die Ohren, nicht uninteressant, wie ich betonen möchte. Die überbordende Fülle derer ließen mein Interesse jedoch stark sinken.
Andreas Ecke
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Quelle: Verlag / vlb
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Neue Rezensionen zu Andreas Ecke
Dies ist ein Buch für ein fachkundiges oder ernsthaft interessiertes Laienpublikum, und man kann damit gut und gern ein Jahr verbringen, um es das erste Mal zu lesen. Es ist so tiefgründig und dicht an Informationen, dass es nach Kalenderblattmethode täglich gelesen werden könnte. Und das mit großem Vergnügen.
Wie die Autorin diese tiefe und detaillierte Kenntnis erwerben konnte und sie sehr lesbar und kurzweilig weitergibt, ist beachtlich. Mich würde interessieren, wie ein Historiker dieses Buch einschätzt. Ich als Laie jedenfalls lese es gern. Wer wollte nicht wissen, dass im mittelalterlichen Antwerpen nur 4 % aller Gewalttätigkeiten im kirchlichen Umfeld geschahen? Immerhin 24% der Untaten geschahen in Herbergen, 20% auf der Straße. Zu den überlieferten Sträflichkeiten in der Kirche gehört jene denkwürdige Tat, bei der zwei Frauen einen Bäckerssohn anstifteten, nackt in die Kirche zu kommen. Was geschah? Selber lesen!
Simon ist der Inhaber eines Friseursalons, der schon einige Generationen in Familienbesitz ist. Außer seiner Arbeit macht er nicht viel, geht ab und zu schwimmen, trifft sich mit seinem Opa. Ein Schriftsteller kommt auf ihn zu, da er für ein neues Buch recherchiert und dabei entdeckt dieser, dass der Vater von Simon bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen ist. Simon nimmt das zum Anlass auch nochmal nach seinem Vater zu forschen. Irgendwann bietet ihn seine Mutter ihr bei ihrem wöchentlichen Ehrenamt - Schwimmen für behinderte Jugendliche - zu helfen.
Ich habe noch nie etwas von einem niederländischen Autor gelesen und habe das Buch eher aus Zufall bekommen. Prinzipiell fande ich die Geschichte gut. Es zeigt die Einsamkeit und Verlorenheit von Simon, einer Familie, die keine richtige Familie ist und einem Vater, der sich ein Unglück zunutze macht, um aus seinem ungeliebten Leben zu entkommen. Etwas befremdlich kommt mir die Handlung rund um Igor vor und ich weiß nicht was der Autor damit bezwecken will.
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