Das Jesus-Video
von Saralonde
Kurzmeinung: Das Jesus-Video
Rezension
Sprecher: Matthias Koeberlin
Dauer: 20 h, 20 min
Bei Ausgrabungen in Isreal findet der junge amerikanische Unternehmer Stephen Foxx, der als Freiwilliger dort arbeitet, einen seltsamen Beutel mit noch seltsamerem Inhalt: die Bedienungsanleitung einer Videokamera, nach allen Analysen 2000 Jahre alt. Wie kann das sein? Ist eine Zeitreise im Spiel? Und was wird die zugehörige Kamera, falls sie wirklich im Heiligen Land der Zeitenwende verwendet wurde, wohl zeigen? Der Ausgrabungsleiter Dr. Wilford-Smith zieht seinen Finanzier, den Medienmogul John Kaun hinzu, der Himmel und Hölle in Bewegung setzt, um eine mögliche Sensation zu offenbaren. Doch auch Stephen möchte wissen, was es mit seinem Fund auf sich hat und begibt sich gemeinsam mit seiner Kollegin Judith auf die Suche nach der Wahrheit.
Bei aller Begeisterung für Geschichte und Archäologie kann mich nicht recht mit Archäologie-Thrillern anfreunden. Das liegt vorwiegend daran, dass der Schwerpunkt meistens auf “Thriller” liegt und nicht auf “Archäologie”. Auch bei diesem bekannten Werk von Andreas Eschbach ist das mein größter Kritikpunkt: Die Actionszenen waren mir zu viele und zu lange, sie haben mich stellenweise genervt. Allerdings waren sie nicht ganz so überzogen und unglaubwürdig wie in anderen Werken des Genres, und: Auf den vermeintlichen Schluss folgt erst die eigentliche Auflösung, die völlig ohne Action auskommt und mit der ich mich recht gut anfreunden konnte. Das hat mich dazu bewogen, dem Buch eben doch 4 und nicht nur 3 Sterne zu geben. Gut gefallen haben mir außerdem die Perspektivwechsel, unter anderem die Einführung des Science-Fiction-Autors Peter Eisenhardt, den John Kaun als Ideengeber beschäftigt, war eine für mein Dafürhalten gute Idee. So erlebt der Leser bzw. Hörer die Geschichte aus der Sicht mehrerer Figuren, darunter auch Nebenfiguren.
Ein wenig hanebüchen und unausgegoren ist meiner Meinung nach die “Erklärung”, wie es letztendlich zur Zeitreise gekommen ist. Allerdings fand ich die Darstellung der verschiedenen Theorien bezüglich Zeitreisen gut dargestellt und interessant, Stephen Hawkings Begründung für die Nichtexistenz von Zeitreisen war mir nicht bekannt – und ich muss sagen, die ist schon ziemlich überzeugend.
Zur Hörbuchausgabe: Matthias Koeberlin, der, was ich beim Hören gar nicht wusste, auch in der Verfilmung des Buchs die Hauptrolle gespielt hat, liest das immerhin 20 Stunden lange Buch richtig toll und differenziert, er gibt jedem Charakter eine eigene Sprechweise und liest genau im richtigen Tempo, sodass es wirklich Spaß macht, zuzuhören. 5 Sterne für den Sprecher!
Fazit: Lesenswerte Geschichte, die sich definitiv aus dem ganzen Genre heraushebt. Aufgrund der tollen Interpretation ist die Hörbuchfassung sehr zu empfehlen!