Cover des Buches Das Jesus-Video (ISBN: 9783785750117)
Rezension zu Das Jesus-Video von Andreas Eschbach

Das Jesus-Video - Andreas Eschbach

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Ein spannender Zeitreise-Thriller mit einem Thema, das für eine Diskussionsrunde sehr geeignet wäre.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren
Inhalt

Bei Ausgrabungen in Israel findet der Archäologe Stephen Foxx in einem 2000 Jahre alten Grab die Bedienungsanleitung einer Videokamera, die erst in einigen Jahren auf den Markt kommen soll. Es gibt nur eine Erklärung: Jemand muss versucht haben, Aufnahmen von Jesus Christus zu machen! Der Tote im Grab wäre demnach ein Mann aus der Zukunft, der in die Vergangenheit reiste. Und irgendwo in Israel wartet das Jesus-Video darauf, gefunden zu werden. Oder ist alles nur ein großangelegter Schwindel? Eine turbulente Jagd beginnt …

Meine Meinung

Seit November 2014 habe ich dieses Hörbuch auf meinem iPhone und jetzt endlich auch gehört! Das Buch ist ursprünglich aus dem Jahr 1998, also schon eine Weile her. Verfilmt wurde es auch und den Film habe ich damals (muss 2003 gewesen sein) gesehen. Viel davon ist mir nicht im Gedächtnis geblieben, aber die Quintessenz schon.

Stephen Foxx, ein junger Amerikaner, hat sich gemeldet, um bei archäologischen Grabungen in Israel mitzuarbeiten. Leiter der Ausgrabungen ist der Brite Professor Charles Wilford-Smith. Eigentlich ist Stephen an der schönen jungen Israelin Judith Menez mehr interessiert, die ebenfalls mitarbeitet, als an dem Fund. Doch dann gräbt er ein 2000 Jahre altes Skelett aus, bei dem eine Bedienungsanleitung für eine Sony Videokamera liegt, die es noch gar nicht auf dem Markt gibt. Prof. Wilford-Smith lässt die Arbeiten am Grab sofort einstellen und ruft den Sponsor der Grabungen an, den reichen Amerikaner und Medienzar John Kaun. Dieser erscheint bald darauf mit mehreren Wohnwagen und Sicherheitsleuten. Der deutsche Schriftsteller, Peter Eisenhardt, wird ebenfalls dazu gerufen, da man sehr schnell davon ausgeht, dass es sich bei dem Skelett um einen Zeitreisenden handeln muss und Eisenhardt mehrere Romane über Zeitreisen geschrieben hat. Stephen Foxx hat bei dem Fund etwas mitgehen lassen, etwas, das verraten könnte, wo die Videokamera selbst zu finden sei.

Ich war vor vielen Jahren in Israel. Wir haben damals eine Rundreise durch das Land gemacht und wirklich sehr viel gesehen. Es ist ein Land, das man nie vergisst und darum war mir die Kulisse dieses »Science-Fiction« Thrillers sehr vertraut. Ich habe schon einige Bücher gelesen, die Zeitreisen zum Thema haben, aber die Idee, so eine Zeitreise zurück zur Zeit Jesus zu machen, und das auch noch mit einer Videokamera, ist einmalig. Doch um den Zeitreisenden selbst geht es hier nicht. Es geht um die Videokamera, die irgendwo in Israel verborgen sein muss. Stephen Foxx macht sich selbst auf die Suche, zusammen mit Judith und ihrem Bruder Yehoshuah, der im Rockefeller-Museum in Jerusalem arbeitet. John Kaun und seine skrupellose Sicherheits-Truppe sind ihnen auf den Fersen und Kaun ist ein mächtiger, gewissenloser Gegner.

Wenn es um John Kaun geht, dann hat man hier einen Antagonisten, den man wirklich verabscheuen kann. Er ist der Typ Mensch, der über Leichen geht, um seine Ziele zu erreichen. Ich fand ihn etwas überzogen und ich hätte ihn auch dann nicht gemocht, wenn er nicht gar so »böse«, rücksichtslos und geldgierig wäre. Der Protagonist Stephen war mir sehr lange einfach zu oberflächlich und oft einfach gedankenlos. Erst dem Ende zu ist er mir überhaupt wirklich sympathisch geworden. Ich finde die Charaktere insgesamt nicht so interessant wie die Jagd und die Geschichte selbst. Vor allem gibt es viele Nebencharaktere, wobei manche interessanter sind als Stephen Foxx. Der Papst sowie ein paar andere katholische Kirchenmänner kommen vor, deren Taten sehr fragwürdig und unrealistisch sind. Ich kann mir schon vorstellen, dass die Einstellung im Prinzip so wäre, aber das was sie in dieser Geschichte tun, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Die Geschichte ist faszinierend und spannend, wobei die Spannung sich erst langsam aufbaut. Die Kulisse ist einfach traumhaft und absolut ideal dafür. Wie es dazu kommt, dass jemand 2000 Jahre durch die Zeit reist, ist nicht sehr durchdacht und wird nicht ausführlich behandelt, doch die Theorien von Stephen Hawking, die dargelegt werden, fand ich äußerst interessant! Aber hier geht es um das Wettrennen zwischen Kaun & Co. und Stephen Foxx mit seinen Freunden und man fiebert unwillkürlich mit, in der Hoffnung, dass Foxx die Kamera und damit auch das Video vor Kaun’s geldgierigen Händen retten kann. Die Geschichte zieht sich etwas, gerade an den spannendsten Stellen, wo ich mir mehr als einmal dachte: »Macht bitte endlich weiter!«. Es kommt zu einem sehr spannenden Showdown aber das war noch lange nicht das Ende! Nein, es passiert noch einiges. Das eigentliche Ende kommt viel später und das hat mir richtig gut gefallen, weil es ganz ohne rasante Action oder Spannung auskommt und wie das i-Tüpfelchen passt.

Ein spannender Zeitreise-Thriller mit einem Thema, das für eine Diskussionsrunde sehr geeignet wäre, vor allem die Rolle der Kirche und wie sie auf so ein Video möglicherweise reagieren könnte. Ein wunderbares Ende, das mich sehr neugierig auf »Der Jesus-Deal« macht!

Sprecher

Es war mein erstes Hörbuch, das von Matthias Koeberlin gesprochen wird. Seine Stimme ist wirklich wunderbar sanft und er spricht die verschiedenen Rollen, und das sind nicht wenige, sehr differenziert. Die zwanzig Stunden hat Herr Koeberling zu einem Hörgenuss gemacht.

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