Cover des Buches Teufelsgold (ISBN: 9783785725689)
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Rezension zu Teufelsgold von Andreas Eschbach

Ein starker Anfang, aber...

von Nirena vor 7 Jahren

Rezension

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Nirenavor 7 Jahren
"Teufelsgold" ist das erste Buch von Andreas Eschbach, das ich gelesen habe. Da ich schon viel von diesem Autor gehört hatte, war ich entsprechend neugierig.

Optisch sehr gelungen finde ich das Cover: der goldene Druck, das haptische Quecksilber, das sich über das Weiß des Hintergrunds ergießt - ein Cover, das definitiv ins Auge sticht!

In das Geschehen findet man sehr schnell hinein, die Charaktere sind plastisch und nachvollziehbar beschrieben, die Neugier des Lesers wird direkt am Anfang geweckt - was will der Leser mehr? Der Lesefluss ist entsprechend gut, die Seiten fliegen anfangs nur so dahin. Eingestreut in die Handlung rund um Hendrik und das Geschehen, in das er hineingerät, sind immer wieder Szenen aus Büchern, die Hendrik liest. Da diese ebenfalls sehr spannend sind, ist man mitunter hin- und hergerissen, wo genau man gern weiter verweilen würde. Aufgrund des interessanten Plots ist mir erst nach gut der Hälfte des Buches aufgefallen, dass auf dem Cover eigentlich ein "Thriller" versprochen war. Wie gesagt, es liest sich spannennd und sehr interessant, aber von einem Thriller erwarte ich mir dennoch anderes. Im Endeffekt störte mich dies aber nicht, wollte ich doch wissen, wie es Hendrik weiter ergehen würde.

Überhaupt Hendrik: Ich erlebe es selten, dass mir ein Buch, dessen Hauptprotagonisten ich zunehmend unsympathisch finde, dennoch so gut gefällt. Hendrik ist ein Getriebener....immer auf der Suche nach mehr und nie zufrieden mit dem Status quo. Das nimmt Dimensionen an, dass man ihn nehmen und schütteln mag, bis er zur Vernunft kommt...

So vergehen gut 350 Seiten des Buches, der Leser fragt sich, worin all dies gipfeln mag und dann geschieht es.....was bisher eine spannende Schnitzeljagd bzw. eher eine Suche nach dem Heiligen Gral war, dessen Entwicklungen und Vorkommnisse man aber immer noch irgendwie logisch erklären hätte können, wird urplötzlich eine Utopie. Die letzten 150 Seiten sind so unwirklich und ins Reich des Fantasy oder Science-Fiction gehörig, dass sie mir fast das ganze vorherige Vergnügen genommen haben - das Ende selbst ließ mich dann auch eher unbefriedigt zurück.

Ein Roman, der ein Thriller sein wollte (warum eigentlich?) und dessen Anziehungskraft und Spannung, über zwei Drittel hervorragend aufgebaut, dann leider von einem utopischen Ende zu etwas Halbgarem degradiert wurden.

Dennoch hat mich der Schreibstil von Andreas Eschbach sehr positiv eingenommen, sodass ich sicher noch etwas von ihm lesen werde.
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