Cover des Buches Kaltes Blut (ISBN: 9783426621738)
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Rezension zu Kaltes Blut von Andreas Franz

Rezension zu "Kaltes Blut" von Andreas Franz

von Buechersuechtig vor 13 Jahren

Rezension

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Buechersuechtigvor 13 Jahren
Die Geschichte... In einem Nobelvorort Frankfurts wird die Leiche der jungen und beliebten Selina aufgefunden, die von einem Besuch auf dem Reiterhof nicht mehr zurückgekehrt ist. Hauptkommissarin Julia Durant (momentan in einer Beziehungskrise) und ihr Kollege Frank Hellmer werden mit der Aufklärung des Falls betraut. Ihr Weg führt die Ermittler in das idyllische Okriftel – der Ort, in dem Hellmer und seine Familie wohnen. Im Zuge der Befragungen stoßen sie auf den Arzt Andreas Gerber, der ein Verhältnis mit der 15-jährigen Selina hatte. Das ist besonders prekär, da der praktische Arzt mit der Besitzerin des Reiterhofes verheiratet ist und Selina zudem noch minderjährig war. Ab diesem Zeitpunkt konzentrieren sich die beiden Polizisten verstärkt auf das Umfeld der Reiterclub-Mitglieder, besonders nachdem der ehemalige Stallbursche Mischner ebenfalls ermordet wird. Als ein weiteres Mädchen aus dem Reiterclub verschwindet, beginnt die aufgeregte Suche nach Miriam Tschierke, um sie aus den Fängen des Killers zu befreien… Was verbirgt sich hinter der vermeintlich heilen Fassade dieses Vorortes und welches Geheimnis wird auf dem Reiterhof vertuscht? Meine Meinung: Während im Vorgängerband "Das Syndikat der Spinne" um Organisierte Kriminalität ging, handelt "Kaltes Blut" vom Mord an einem jungen Mädchen im Reiterhofmilieu sowie den Blick hinter die dunklen Geheimnisse. Der Prolog beginnt (ein paar Jahre zuvor) mit einem Mord, der anfangs scheinbar in keinem Zusammenhang mit der Handlung steht. Die eigentliche Geschichte beginnt am 18. Juni (ohne Angabe der Jahreszahl), wo alle relevanten Personen „vorgestellt“ werden: Da wären z.B. Emiliy Gerber (die Besitzerin des Reiterhofs) und ihr Mann Andreas (der Hausarzt), weiters die Voltigiertrainerin Helena Markow und ihr Mann Werner (Chemiker) sowie Tierärztin Sonja Kaufmann samt Gatten Achim, einem Klimaforscher. Diese Figuren, mit all ihren guten & schlechten Seiten wurden sehr menschlich beschrieben. Dem Leser wird hier ein guter Einblick in "Welt der Reichen und Schönen" geboten, die aber durch die Morde ganz schön ins Wanken gerät. Hauptkommissarin Julia Durant, die toughe sympathische Protagonistin ist mir nach 5 Bänden bereits ans Herz gewachsen. Inzwischen ist die Beziehung mit dem Journalisten Daniel Kuhn schwierig und Julia löst das Problem auf ihre Art. Die Polizistin (sie raucht noch immer wie ein Schlot) hört nach wie vor auf ihre Intuition bzw. auf ihren Bauch und führt so die Ermittlungen oft auf die richtige Spur. Von den Kollegen wird vorwiegend Hellmer in die Nachforschungen mit einbezogen, die restlichen Mitarbeiter (wie z.B. Kullmer, Berger, Rechtsmediziner Bock oder die neue Kollegin Doris) kommen in der Handlung leider nicht oft vor. Schade eigentlich - hoffentlich sind sie in den nächsten Bänden wieder öfters anzutreffen. Abschließend kann ich zu den Protagonisten nur sagen, dass dem Autor seine Charaktere mal wieder wunderbar gelungen sind: realistisch gezeichnet und mit allen erdenklichen Facetten & menschlichen Abgründen ausgestattet! Andreas Franz hat es geschafft, den Spannungsbogenden ganzen Roman hindurch zu halten und durch überraschende Wendungen zu verblüffen. Die Ermittlungsarbeit von Durant und Hellmer (die auch den Profiler Dr. Richter zu Rate ziehen) wird abwechslungsreich & interessant geschildert und der Autor schickt seine Kommissare immer wieder auf falsche Fährten. Die verschiedenen Szenarien und Stimmungen wurden so anschaulich beschrieben, dass man meint, dabei gewesen zu sein. Das liegt zum Teil sicher auch an der Erzählperspektive. Die Geschichte wird aus den verschiedenen Gesichtspunkten geschildert: Einmal lässt uns der Mörder an seinen Fantasien & Gedanken teilhaben, dann nehmen wir hautnah an der Ermittlungsarbeit des Polizisten teil und auch diverse Nebencharaktere kommen zu Wort und schildern ihre Sicht des Erlebten. Den Schreibstil kann man nur als fesselnd und schonungslos (mit vielen brutalen Einzelheiten gespickt) beschreiben. Der Schauplatz „Reiterhof“ ist mal was Neues und auf seiner Homepage klick beschreibt Andreas Franz, wie er zu dieser Idee gekommen ist. FAZIT: In "Kaltes Blut" wurde ein toller Plot wahnsinnig packend umgesetzt, es gibt keine langweilige Stellen und Julia Durant entwickelt sich immer mehr zu meiner Lieblings-Kommissarin! Rasante 5 (von 5) STERNE!
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