Cover des Buches Schwarze Dame (ISBN: 9783865520722)
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Rezension zu Schwarze Dame von Andreas Gruber

Rezension zu "Schwarze Dame" von Andreas Gruber

von steffi_schaaf vor 12 Jahren

Rezension

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steffi_schaafvor 12 Jahren
Peter Hogart ist Privatermittler. Gleich zwei Aufträge warten darauf, von ihm gelöst zu werden. In Prag sind 13 wertvolle Bilder eines bekannten Künstlers verbrannt. Handelt es sich hierbei um Versicherungsbetrug? Und wo ist die Kollegin, die sich schon seit Wochen um den Fall kümmerte? Von Wien aus begibt er sich auf den Weg in die "Goldene Stadt". Dort angekommen macht er sich mit seinen Fragen und Ermittlungen schnell unbeliebt. Schläger hängen ihm bald an den Fersen. Dabei lernt er Ivona kennen, diese ist selbst Privatdetektivin und untersucht gerade für den Botschaftsvorsitzenden mehrere bizarre Verstümmelungsmorde. Nachdem die Beiden nach gemeinsamen Nachforschungen selber fast zu Opfern werden und nur knapp dem Tod entrinnen können, erkennen sie: Es gibt zwischen den Fällen eine Verbindung. Andreas Gruber wurde 1968 in Wien geboren und begann seine Schriftstellerkarriere im Jahr 2000 mit der Kurzgeschichtensammlung "Der fünfte Erzengel". Damit erreichte er 2001 den vierten Platz beim Deutschen Phantastik Preis. 2007 startete er die Peter-Hogart-Reihe. Neben "Schwarze Dame" erschien bis jetzt der zweite Teil "Engelsmühle". Bis man sich in die Geschichte eingelesen hat, dauert es ein Weilchen. Ich brauchte viel Geduld und Zeit für dieses Buch. Es zieht sich alles ein wenig in die Länge, besonders zu Beginn wartet man regelrecht auf die ersten Highlights. Das Einzige, was mich zunächst weiterlesen ließ, war die wundervolle und ausführliche Beschreibung Prags. Der Autor geht bis in jede kleinste Einzelheit, oft werden einige Ansichten der Stadt sehr romantisch geschildert. "...Die Hotelschiffe...,wie Irrlichter trieben sie auf der Wasseroberfläche." (S.49), "...eine feuchte, bleierne Nebelbank vom Fluss ans Ufer kroch..."(S.170). Ein Grund mehr für mich als Pragbegeisterter, wieder einmal hinzufahren und die Stadt vielleicht mit ganz anderen Augen zu betrachten. Das ist Andreas Gruber sehr gut gelungen. Während des Lesens gewinnt die Geschichte endlich an Spannung. Die Hauptcharaktere werden von einem Hinweis geschickt zum nächsten geführt, natürlich sind hier die Nebendarsteller sehr wichtig. Obwohl die Polizei nicht begeistert ist von den eigenständigen Ermittlungen der Beiden, geben befreundete Kollegen Ivonas immer wieder Tipps hinter dem Rücken des Vorgesetzten. Oder der gefährliche Unterweltboss, der mit Rat und Tat zur Seite steht. Sobald man sich eingelesen hatte und in den Bann gezogen wurde ist es reinstes Lesevergnügen, doch das fand leider erst bei den letzten 100 Seiten statt. Schade fand ich auch, dass man auf die verbrannten Gemälde erst im Epilog wieder aufmerksam gemacht wird. Sonst erscheinen sie im Buch kein weiteres Mal. Trotz der fehlenden Spannung am Anfang und der etwas zähen Handlung, gefiel mir das Buch aber ganz gut. Um die Mordfälle zu lösen und Hogarts Kollegin zu finden, mussten Ivona und Peter Hogart viel Taktik aufbringen und viel recherchieren. Ich selber grübelte mit und versuchte ein Teil des Ermittlungsteams zu werden. Für jeden, der ein wenig Köpfchen beim Lesen anwenden möchte, ist das Buch auf jeden Fall zu empfehlen. Den zweiten Teil werde ich mir zum Vergleich zu Gemüte führen. 3/5
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