Rezension zu "Cardenio und Celinde" von Andreas Gryphius
In diesem barocken Trauerspiel von Andreas Gryphius geht es um Cardenio, der unglücklich verliebt ist in Olympa, die mit Lysander verheiratet ist, und Celinde, die wiederum unglücklich verliebt ist in Cardenio und diesen mithilfe eines Zaubers für sich gewinnen möchte.
Da die Charaktere aus dem niederen Adel stammen, verstößt Gryphius gegen die Ständeklausel Aristoteles´ laut welcher Figuren in Trauerspielen aus höheren, Figuren aus Lustspielen aus niederen Ständen stammen sollen.
Bereits der erste Akt beinhaltet mehr Handlung, als das gesamte restliche Werk, da in diesem die Vorgeschichte, also die Liebesgeschichte zwischen Cardenio und Olympia, nacherzählt wird und die "doppelte Dreiecksbeziehung" mit Lysander und Celinde dargestellt wird.
Cardenio beschließt daraufhin Lysander zu töten und Celinde ihren Liebeszauber zu wirken, womit die eigentliche Handlung beginnt.
In den fünf Akten gibt es jede Menge Geistererscheinungen, Wiedergänger (das barocke Äquivalent zu Zombies) und auch lebende Totengerippe (quasi Skelette).
Wer sich für barocke Literatur oder Geisterdarstellungen im 17. Jarhundert interessiert, sollte sich die Geschichte keinesfalls entgehen lassen, aber auch für Liebhaber verzwickter Liebesgeschichten würde ich das Buch empfehlen.