Der Leser lernt zu Beginn Fräulein Hedy von Pyritz kennen. Eine rüstige 88jährige Dame, die mit ihrem Geld eine Stiftung für hochbegabte Kinder gegründet hat. Sie ist sich gewöhnt, dass alle nach ihrer Pfeifen tanzen oder anders gesagt, sie setzt meistens ihren Willen durch. Ihren guten Ruf setzt sie mit folgender Annonce aufs Spiel „Dame in den besten Jahren sucht Kavalier, der sie zum Nacktbadestrand fährt. Entgeltung garantiert.“ Als sie Jan im Park sieht einen Papierflieger für einen kleinen Jungen basteln, wählt sie ihn für diese Aufgabe aus. Jan hat jedoch keinen Führerschein. Hedy findet schnell den Grund heraus und nimmt ihn unter ihre Fittiche. Um ihm zu aufzuzeigen, dass das Leben mehr zu bieten, wenn man sich etwas traut, erzählt sie ihm aus ihrem Leben.

Für mich war es das erste Buch von Andreas Izquierdo. Mir wurde schon des Öfteren von seinen Büchern vorgeschwärmt. Nun kann ich auch mitschwärmen. Seine Figuren sind liebevoll ausgearbeitet und sie wachsen einem ans Herz. Am Ende des Buches verabschiedet man sich ungern von ihnen. Der Schreibstil des Autors ist sehr lebendig und lebensnah. Ich bin in die Erzählung eingetaucht und habe mitgelebt.

Das Leben von Fräulein Hedy von Pyritz wird anhand von Rückblenden erzählt. Diese haben es mir besonders angetan. Dank dem wunderbaren Schreibstil hatte ich das Gefühl, Fräulein Hedys Leben im Schnelldurchgang nachgelebt zu haben. Am Schluss kann man gut nachvollziehen, weshalb Fräulein von Pyritz ist wie sie ist. Eine starke Frau, die ein ereignisreiches Leben hinter sich hat.

Ein wunderbares Buch, welches einem wunderbare Stunden schenkt und nicht so schnell vergisst.