Cover des Buches Romeo und Romy (ISBN: 9783458362753)
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Rezension zu Romeo und Romy von Andreas Izquierdo

„Der einzige Unterschied zwischen Traum und Wirklichkeit war Mut!“

von Insider2199 vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Ein sehr unterhaltsamer, humorvoller, herzenswarmer Roman, der einem Mut macht, seine eigenen Träume zu verwirklichen. (****)

Rezension

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Insider2199vor 7 Jahren

"Der einzige Unterschied zwischen Traum und Wirklichkeit war Mut!"

Der 1968 geborene deutsch-spanische Schriftsteller und Drehbuch-Autor, lebt in Köln und gewann 2007 mit seinem Roman "König von Albanien" den Sir-Walter-Scott-Preis für den besten historischen Roman. Der vorliegende Roman ist mein erstes Buch von ihm, obwohl ich den Fantasy-Roman „Apocalypsia“ schon länger neben dem Bett liegen habe und nun als Nächstes lesen werde.

Zum Inhalt: Die junge Romy verliert ihren Job als Souffleuse, kehrt aus der großen Stadt in ihr kleines Dorf zurück, und weil sie als Schauspielerin nur Absagen erhält, entschließt sie sich, mit Hilfe der Alten im Dorf ihre Scheune in ein elisabethanisches Theater zu verwandeln, um dort „Romeo und Julia“ aufzuführen. Während die Dorfbewohner, die sich zuvor um die letzten Gräber auf dem Friedhof stritten, wieder ins Leben zurückfinden, findet Romy nicht nur ihren Vater, sondern auch eine Heimat und die große Liebe.

Meine Meinung: Der Roman zeichnet sich besonders durch seinen Humor – „Constanzes Blicke schnitten Herrn Schubert in hauchdünnes Carpaccio“ –, seine Herzenswärme und eine gute Beobachtung des Autors aus:

„Sie hatte eine Tür aufgestoßen und allen einen Blick in ihr Innerstes erlaubt. Sie hatte sich ihren Leuten anvertraut, und die hatten ihr Herz vorsichtig in den Händen gehalten und darüber gewacht. Und je mehr sie ihnen vertraute, desto achtsamer wurden sie, denn erst in ihrem Spiel entdeckten sie plötzlich, was sie selbst in ihren Leben verloren hatten.“

Die Figuren im Roman (inkl. der Dorfbewohner) sind äußerst sympathisch, ihre Ziele und Motivationen (bis auf ein paar wenige Ausnahmen) nachvollziehbar, allerdings – dies hält sich jedoch in Grenzen und ist sehr gut im Dialog „versteckt“ – gibt es für meinen Geschmack ein wenig zu viele Erklärungen hinsichtlich der Entwicklung, welche v.a. die Dorfbewohner durchlaufen. Da hätte man lieber öfter mal die Szenen für sich sprechen lassen und die Analyse dem Leser überlassen sollen.

Auch lief mir anfangs der Bau des Theater etwas zu einfach ab – die Konflikte, die man im 2. Akt erwartet, halten sich dort leider relativ in Grenzen, und ich wartete ständig auf irgendwelche Plot Points –, doch am Schluss gibt es dann so viele Wenden, dass es einem fast schon schwindlig davon wird. Dennoch klappt man das Buch mit einem zufriedenen Seufzer zu.

Fazit: Ich habe gelacht, ich habe geweint, ich habe mitgelitten! Ein sehr unterhaltsamer, humorvoller, herzenswarmer Roman, der einem Mut macht, seine eigenen Träume zu verwirklichen. Für ein paar kleine Schwächen – zu viele Erklärungen, zu wenig Konflikte – ziehe ich leider einen Stern ab, empfehle diesen Roman aber jedem Leser, der noch Träume im Leben hat!

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