Mir ist das Buch aufgefallen, weil es auf der Shortlist für den Litertaturpreis „Goldener HOMER“ stand und mich der Klappentext neugierig gemacht hat - leider hat das Buch den Preis nciht gewonnen; mich aber hat es überzeugt!
Die Geschichte spielt Mitte des 12. Jahrhunderts – Hildegard von Bingen steht dem Kloster in Rupertsberg vor. Die junge Elisabeth von Greich wird von ihrem Bruder in das Kloster gebracht – schnell ist klar, dass Elisabeth klug und gebildet ist, so dass Hildegard ihr besondere Aufgaben zukommen lässt. Als sie ins Kloster Disibodenberg eingeladen wird, um den Verhandlungen zur Thronfolge beizuwohnen, nimmt sie Elisabeth mit – und wird dort zu einer großen Hilfe, als sich ein Unfall als Mord entpuppt und der Mörder frei im Kloster herumläuft.
Das Buch wird als historischer Kriminalroman gehandelt, man sollt aber wissen, dass der Krimi-Aspekt erst spät dazukommt und es lange Zeit um Elisabeth und ihr Einleben im Kloster geht. Ich fand das sehr interessant, und war daher nicht enttäuscht – und interessant ist auch, dass nicht Hildegard von Bingen im Mittelpunkt steht, sondern die junge Elisabeth. Aus ihrer Sicht wird die Geschichte erzählt, erst ihre Ankunft im neu gegründeten Kloster, dann das Leben dort, ihre Sicht der Dinge, aber auch ihr Empfinden den Mitschwestern gegenüber und ihr Zusammenwirken mit Hildegard. Dabei sind die einzelnen Figuren sehr schön gezeichnet – selbst die Nebenfiguren haben eine eigene Geschichte und sind so sehr nahbar. Elisabeth ist eine gewitzte junge Frau, die nicht nur blitzgescheit ist, sondern auch verschiedene Sprache spricht, im politischen Geschehen informiert war und sich sogar körperlich zu verteidigen weiß. Sie ist sehr sympathisch, und ich habe sie gerne begleitet – auch wenn mir die genannten Punkte ein wenig zu viel des Guten waren. Auch Hildegard ist eine sympathische Frau, die auch hier im Buch eine unglaubliche Würde ausstrahlt und Präsenz zeigt – einfach nur, weil sie da ist. Am Rande werden auch ihre Heilkünste eingeflochten, im Mittelpunkt stehen aber ihr Wirken als Vorsteherin des Klosters und im letzten Drittel dann die Vorkommnisse und Todesfälle im Kloster Disibodenberg.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und hat mich direkt in die Zeit hineingezogen – es sind so tolle Beschreibungen, dass ich alles genau vor Augen hatte, ohne dass es aber langatmig war oder zu ausführlich. Spannend wird es dann in der zweiten Hälfte – hier spitzt sich die Situation langsam zu, und ich war mit Elisabeth ganz hibbelig, wie sich alles auflösen wird.
Andreas J. Schulte hat schon viele, vor allem regionale, Krimis geschrieben – von mir aus kann er gerne noch weitere historische Romane schreiben, denn ich habe das Buch sehr gerne gelesen und fand die Mischung aus Fiktion und wahren Gegebenheiten sehr gelungen. Auch für Einsteiger ins historische Genre empfehle ich das Buch gerne weiter!
Andreas J. Schulte
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Neue Rezensionen zu Andreas J. Schulte
Ruppertsberg. 1151: Die junge Elisabeth von Greich wird von ihrem Bruder in das von Hildegard von Bingen neu gegründete Kloster gebracht. Schnell erkennt die Äbtissin, dass Elisabeth nicht nur sehr klug ist, sondern auch noch mehrere Sprachen beherrscht. Sie nimmt Elisabeth unter ihre Fittiche und teilt ihr besondere Aufgaben zu.
Als Hildegard von Bingen eine Einladung erhält, an den Verhandlungen über die Thronfolge im Kloster Disibodenberg teilzunehmen, tritt diese die Reise mit Elisabeth und zwei weiteren Nonnen an. Doch schon bei ihrer Ankunft geschieht ein Unfall, der sich dann als Mord entpuppt. Steht dieser in Zusammenhang mit den anstehenden Verhandlungen? Noch kann sich Hildegard keinen Reim drauf machen. Als sie jedoch nach einem Giftanschlag festgesetzt wird, ist sie auf die Hilfe und den Spürsinn von ihrer Novizin Elisabeth angewiesen.
Ich habe schon einige Bücher über Hildegard von Bingen gelesen. Bei den meisten stand sie selbst immer im Vordergrund und es drehte sich vor allem um ihr Leben und ihre Visionen. Der Autor Andreas J. Schulte wählt in seinem Buch einen ganz anderen Blickwinkel. Bei ihm rückt die junge Elisabeth von Greich ins Zentrum der Geschichte und schaut auf das Leben im neu gegründeten Kloster, auf die Äbtissin Hildegard von Bingen und auf ihre Mitschwestern.
Diesen Blickwinkel fand ich sehr interessant. Hildegard von Bingen mal in einer anderen Perspektive zu erleben und merkte dabei deutlich, wie sehr sich der Autor mit dem Leben auf dem Ruppertsberg, dem Klosterbau, auch auf dem Disibodenberg, der Kräuterheilkunde und dem Wesen Hildegards beschäftigt hat. Hinzukommen die politischen Entwicklungen und Ränkespiele, die er in die Geschichte einfließen lässt und sie durch Elisabeth mir erklärt. Sehr plastisch schildert Andreas J. Schulte dabei nicht nur das Leben von Hildegard von Bingen, sondern auch die beiden Klöster und sorgte so dafür, dass ich mir die Lokationen sehr gut vorstellen konnte.
Die Geschichte ist in sich rund und abgeschlossen. Der Kriminalfall setzt erst recht spät ein, so dass ich genug Zeit hatte, Elisabeth und Hildegard etwas besser kennenzulernen. Die Spannung steigt ab dem Moment, wo sich Hildegard mit ihren Mitschwestern auf den Weg machte kontinuierlich an.
Fazit:
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist ein spannender historischer Krimi, bei dem ich einen kleinen Einblick in das politische Geschehen zu jener Zeit, die beiden bekannten Klöster und nicht zuletzt in das Leben und Wirken von Hildegard von Bingen erhalten habe.
4,5 Sterne
Ein Historischer Krimi aus dem frühen Mittelalter. Die Geschichte spielt im Jahr 1151, vorwiegend im Kloster Disibodenberg. Hildegard von Bingen ist hier, um den Verhandlungen über die Thronfolge beizuwohnen. Es geschieht ein Mord, kurze Zeit später ein weiterer. Und Hildegard von Bingen gerät selbst unter Verdacht!
***
Der eigentliche Kriminalfall entwickelt sich langsam und nimmt erst im letzten Drittel so richtig Fahrt auf. Das hat mich aber überhaupt nicht gestört, weil alles andere Drumherum auch spannend und interessant war, was sicherlich schon am mittelalterlichen Setting lag. Ich finde es immer wieder faszinierend und spannend, mir vorzustellen, wie die Menschen damals gelebt haben.
Auch die Charaktere sind hier wunderbar gezeichnet. Ich konnte mir ein gutes Bild von allen machen. Um so interessanter ist es natürlich noch, dass Hildegard von Bingen, ein realer Charakter, hier eingebunden wurde!
20.01.2024
Gespräche aus der Community
Gewinne eines von 20 Büchern (Printexemplare) und mache mit bei der aktuellen Leserunde zum neuen Krimi "Hildegard von Bingen und das Siegel des Königs".
Lieber Andreas,
nun habe auch ich es endlich geschafft, meine Rezi hier zu veröffentlichen:
https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1066781696
https://www.leserkanone.de/index.php?befehl=buecher&buch=101516#fehlertest
jhttps://www.goodreads.com/review/show/5698738514
Vielen herzlichen Dank nochmal für das Rezensionsexemplar. Es war mega spannend und hat viel Freude gemacht!
Herzliche Grüße in die Eifel
Judith
Sei mit dabei, wenn die Leserunde über die Tiefenzone spricht. Ein Thriller, der Dich in die Antarktis mitnimmt - dem tödlichsten Ort der Welt. Die Kölner Journalistin Julia Kern wird mit einer internationalen Pressegruppe zur Forschungsstation "Terra Nova II" eingeladen. Was zunächst wie der Traum für eine Nachwuchsjournalistin klingt, entwickelt sich rasch zu einem Albtraum ...
Ich habe nun auch meine Rezension auf allen Portalen hochgeladen, auf denen ich Aktiv bin.
Mir hat das buch leider nicht so gut gefallen, ich habe mir daher wirklich sehr viel Zeit damit gelassen, in der Hoffnung das es mich vielleicht doch noch vom Sessel haut. Ich fand das Buch ab der Hälfte gut, besonders gut haben mir allerdings die letzten Seiten gefallen, war etwas traurig das auf den Letzten Seiten doch ein Leichter Sprung immer vorgekommen ist.
https://www.lovelybooks.de/autor/Andreas-J.-Schulte/Tiefenzone-2570834461-w/rezension/2922077170/
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