Rezension zu "Die Pachinko-Kugeln" von Elisa Shua Dusapin
Ich tue mich mit diesem Buch sehr schwer, es hat meine Erwartungen überhaupt nicht erfüllt. Ich hatte noch keine anderen Bücher der Autorin gelesen, und hatte anhand der Klappentexte eine Erzählung erwartet, die einen Bezug zwischen der Schweiz und Japan herstellt. Das tut sie zwar ganz am Rande, aber eigentlich ist dieser Bezug irrelevant für das Buch.
Ich verstehe auch das Verhalten der Grosseltern nicht - freuen sie sich denn nun, dass die Enkelin zu Besuch ist (und freut sich die Enkelin), oder haben sie gar kein Interesse daran, oder verstehen sie es schon gar nicht mehr? Ist die Grossmutter geistig überhaupt noch in der Lage zu verstehen, was passiert?
Auch die Rolle der kleinen Mieko habe ich nicht verstanden, mit diesen seltsamen Wohnumständen. Existiert Mieko wirklich, oder ist sie nur eine Art Fata Morgana, die die innere Suche und Leere von Claire symbolisiert?
Das Buch hat mich einigermassen ratlos zurückgelassen, und ich tue mir auch entsprechend schwer mit der Bewertung - es ist gewiss literarisch nicht schlecht, aber ich nehme als Leserin rein gar nichts daraus mit. Ich würde das Buch wohl eher nicht empfehlen, aber ich bin sicher, dass es viele andere Menschen durchaus anspricht.