Cover des Buches Schwebezustand (ISBN: 9783570310816)
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Rezension zu Schwebezustand von Andreas Jungwirth

Rezension zum Buch „Schwebezustand“ von Andreas Jungwirth

von leseninchen vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Tiefgründiger als gedacht!

Rezension

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leseninchenvor 6 Jahren

„Glaubt ihr, man kann in zwei Menschen gleichzeitig verliebt sein?“ Diese Frage stellt sich Sophie, die Protagonistin des zweiten Jugendbuchs von Andreas Jungwirth, das im Oktober 2017 beim cbt Verlag erschienen ist und den Namen „Schwebzustand“ trägt. Das Taschenbuch umfasst circa 300 Seiten und ist in drei Teile gegliedert. Auch dieses Buch habe ich im Rahmen einer Leserunde gelesen und war doch überrascht, dass die Handlung mehr Tiefe besitzt, als ich ursprünglich erwartet hatte.


Inhalt – Worum geht es?


In der Geschichte dreht sich alles darum, dass Sophies kleine Welt zerbricht, weil plötzlich nichts mehr ist, wie es einmal war: Eigentlich waren Vanessa, Susa und Sophie immer die drei Prinzessinnen, die Unzertrennlichen. Seit Vanessa mit Jonas zusammen ist, ändert sich alles. Plötzlich scheint Vanessa kaum noch Interesse an ihren Freundinnen zu haben. Und auch zwischen Sophies Eltern kriselt es. Wie gut, dass sie Moritz kennenlernt. Er ist schon 19, hat ein eigenes Auto und wirkt scheint von Sophie begeistert zu sein. Doch dann verhält er sich auf einmal merkwürdig und Sophie lernt Paul kennen. Paul, der ganz genau weiß, wie sich Sophie fühlt, weil auch seine Welt momentan in einer Art Schwebezustand ist. Und so kommt es, wie es kommen muss und Sophie steht plötzlich zwischen zwei Jungs... Wird sie die richtige Entscheidung treffen?


Persönliche Beurteilung


Das Buch liest sich mühelos und einfach, sodass man die gut 300 Seiten auch problemlos in einem Rutsch lesen kann, wenn man denn die Zeit dafür hat. Die einzelnen Kapitel sind zwar lang, aber es gibt des Öfteren kurze Abschnitte, sodass man bei Bedarf auch kleine Pausen einlegen kann, wenn man möchte. In dieser Geschichte war mir nicht jede Figur sympathisch. Gerade Moritz kam mir von Anfang an sehr seltsam und merkwürdig vor, was sich auch im Laufe der Geschichte nicht geändert hat. Mit Paul hatte ich hingegen sofort großes Mitgefühl und fand ihn sehr sympathisch und auch süß. Auch Sophie war für mich eine große Sympathieträgerin, da sie ihr Schicksal stets erhobenen Hauptes trägt. Ihre Freundin Susa ist für mich während der ganzen Handlung etwas blass geblieben, von diesem Charakter hätte ich mir etwas mehr Facettenreichtum gewünscht. Vanessas Handlungen und Aussagen entsprachen für mich denen eines typischen Teenies. Aber auch hier wären ein paar mehr Facetten und wirklich prägnante Charakterzüge vielleicht schön gewesen, um sich besser in sie hineinzuversetzen.


Der Autor Andreas Jungwirth nutzt in seinem Buch hin und wieder ein paar österreichische Wörter oder Phrasen, die den Lesefluss meiner Meinung nach aber nicht gestört haben. Im Gegenteil, für mich hat das nur die Authentizität der Geschichte unterstrichen, die schließlich auch in Österreich handelt. Auch die Jugendsprache spielt in einem Jugendroman natürlich eine Rolle, allerdings empfand ich sie hier als sehr dezent und ebenfalls nicht als störend. Insbesondere im zweiten Teil hat der Autor mich überrascht, denn plötzlich zeigte das Buch eine Tiefe, die ich so nicht erwartet hatte. Die Seiten plätscherten nun nicht mehr so dahin, sondern es wurde richtig spannend. Der dritte Teil, insbesondere das Ende, war für mich dann aber leider etwas enttäuschend. Es blieben einige Fragen etwas ungeklärt und auch wenn ich durch die Leserunde weiß, dass der Autor genau das beabsichtigt hat, hätte mich mir etwas anderes gewünscht und finde, dass die Geschichte nicht richtig zu Ende erzählt wurde.


Fazit


Alles in allem fand ich das Buch super, um es nebenher zu lesen, weil es eben nicht allzu viel Konzentration erforderte. Deshalb war es ideal zum Entspannen und Abschalten und ließ sich auch nach einem langen Arbeitstag noch gut lesen. Ich denke, viele Jugendliche, aber auch junge Erwachsene können sich in die einzelnen Protagonisten hineinversetzen, weil sie selbst Ähnliches erleben oder erlebt haben, und werden daher Freude an der Lektüre des Buches haben. Teilweise war mir die Story dann doch ein bisschen zu abgedreht und gerade wegen des für mich nicht zufriedenstellenden Endes muss ich leider ein Sternchen abziehen. Weiterempfehlen kann ich es aber dennoch.

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