Cover des Buches Sanctuary – Letzte Zuflucht (ISBN: 9783426515242)
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Rezension zu Sanctuary – Letzte Zuflucht von Andreas Kammel

Liegt es an uns, was mit dieser Welt geschieht ?

von HibiscusFlower vor 9 Jahren

Rezension

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HibiscusFlowervor 9 Jahren
Nicht von dieser Welt scheint die große, schwarze Wand zu sein, die urplötzlich und rasant wachsend von Ostafrika aus alles verschluckt, was mit ihr in Berührung kommt.
Zeitgleich erscheint wie aus dem Nichts ein neuer Kontinent auf dem Radar, der unberührt und voller Möglichkeiten ist.
Während der Lehrer Christopher mit seiner Ex-Freudin Max und dem Waisenmädchen Mtoto vor der Wand flieht, begibt sich die US-Beamtin Dr. Cathrine Strives an die Erschließung des neuen Kontinents Pacifica, der als Zuflucht dienen soll.

"Schon jetzt war die Wand fast so schnell wie die Menschen, die vor ihr flohen. Und im Gegensatz zu ihren Opfern ließ sie sich nicht verlangsamen. Sie brauchte keine Pausen, keine Nahrung. Mit einer maschinenhaften Konstanz und Unerbittlichkeit trieb sie die Flüchtenden vor sich her. Was geschah nur mit der Welt ?" (S.85)

Auf seinen achthundertzehn Seiten besticht "Sanctuary - Letzte Zuflucht" mit einer Komplexität, die mich das Buch nicht nur in zwei Tagen verschlingen lassen hat, sondern direkt nach dem Auslesen ein "Wow" entlocken konnte.
Dieses Buch zu rezensieren und ihm damit auch noch gerecht zu werden, gestaltet sich gar nicht so einfach. ;-)

"Thriller" ist auf dem Cover vermerkt, was sich jedoch auf "Politthriller mit Science Fiction Elementen" präzisieren lässt.
Verantwortlich dafür ist die vom Autor inszenierte Veränderung der Welt, bei der nicht ein Virus, eine Naturkatastrophe oder eine alles vernichtende Bombe die Menschheit bedroht. Was gleich bleibt, ist die Reaktion der Menschheit.
Die Starken und die Schwachen. Die, die selbst die unkontrollierbaren Dinge beherrschen wollen und die, die ausschliesslich dabei zusehen müssen.
Wenn auch indirekt wirft das Buch den Dystopien ähnlich einen kritischen Blick auf die Menschheit und veranschaulicht damit, wie sehr diese dazu neigt, ihre Menschlichkeit zu verlieren.
Macht spielt hier eine große Rolle, deren Demonstration auf politischer Ebene und mit dem Einsatz von Waffen beängstigend in Szene gesetzt wird. Wissenschaftliche, geschichtliche und geografische Hintergründe werden hierbei nicht aus den Augen verloren und trotz Anspruch gut verständlich beschrieben. Die Protagonisten werden weder überzeichnet noch unnahbar dargestellt. Der Wunsch, sie zu begleiten, bleibt bis zum Auslesen bestehen.

Mich persönlich hat "Sanctuary" immer wieder mit der Frage: "Werden die Menschen jemals in der Lage dazu sein, zu verändern, Chancen zu ergreifen und ihre egoistische Kurzsichtigkeit abzulegen ?" konfrontiert.
Dabei schließe ich nicht aus, dass dieses Buch auch anders wahrgenommen werden kann.
Für mich bleibt unterm Strich das Streben der Menschen und deren damit verbundene Blindheit.

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