Andreas Kappeler

 4,2 Sterne bei 21 Bewertungen
Autor*in von Russische Geschichte, Kleine Geschichte der Ukraine und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Andreas Kappeler ist em. Professor für Osteuropäische Geschichte an der Universität Wien und Mitglied der Österreichischen und der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften. Bei C.H.Beck sind von ihm erschienen: "Rußland als Vielvölkerreich" (2008), "Kleine Geschichte der Ukraine" (2014), "Die Kosaken" (2013) und "Russische Geschichte" (2016).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Andreas Kappeler

Cover des Buches Russische Geschichte (ISBN: 9783406832680)

Russische Geschichte

(11)
Erschienen am 12.11.2024
Cover des Buches Kleine Geschichte der Ukraine (ISBN: 9783406811838)

Kleine Geschichte der Ukraine

(3)
Erschienen am 08.02.2024
Cover des Buches Ungleiche Brüder (ISBN: 9783406800429)

Ungleiche Brüder

(3)
Erschienen am 09.02.2023
Cover des Buches Rußland als Vielvölkerreich (ISBN: 9783406577390)

Rußland als Vielvölkerreich

(3)
Erschienen am 15.09.2008
Cover des Buches Die Kosaken (ISBN: 9783406646768)

Die Kosaken

(1)
Erschienen am 12.02.2013
Cover des Buches Rußland als Vielvölkerreich (ISBN: 9783406743146)

Rußland als Vielvölkerreich

(0)
Erschienen am 13.07.2022

Neue Rezensionen zu Andreas Kappeler

Cover des Buches Kleine Geschichte der Ukraine (ISBN: 9783406735585)
S

Rezension zu "Kleine Geschichte der Ukraine" von Andreas Kappeler

sKnaerzle
Interessant und erhellend

So ein Rundumschlag, der tausend Jahre Geschichte auf mal so ca. 300 Seiten abhandelt, kann ermüdend und oberflächlich sein. Kappeler aber hat eine Leitfrage - "was macht die Ukraine zur Nation" und hat damit einen roten Faden, und beim Lesen weiß man, worum es geht. Da ich nicht viel Ahnung von Osteuropa hatte, war das alles ziemlich interessant.

Problematisch wird diese Knappheit erst bei der Zeit seit der Staatsgründung. Da muss er sehr komplizierte Entwicklungen referieren und macht das mit Hilfe von Wahlergebnissen und der Entwicklung des BIPS. Das ist wahrscheinlich das einzig mögliche Verfahren, aber es läuft doch etwas auf Zahlenkolonnen und Faktenhuberei hinaus. Dadurch bleibt er aber sachlich und schlägt sich nicht - trotz erkennbarer Sympathie für den Maidan und die Orangen Revolution - auf keine Seite.

Er betont jedenfalls, dass es erstaunlich ist, dass die Ukraine 1990 nicht in ihre Einzelteile zerfallen ist (damit rechnete wohl die EU) und das es dort eine lebendige und demokratische Zivilgesellschaft, was ihn für die weitere Entwicklung positiv stimmt. (Das Buch ist vor dem aktuellen Krieg geschrieben)

Ich kann das Buch jedenfalls empfehlen

Cover des Buches Russische Geschichte (ISBN: 9783406792908)
Dr_Ms avatar

Rezension zu "Russische Geschichte" von Andreas Kappeler

Dr_M
Hat der Krieg Russlands gegen die Ukraine den Blick auf Russland und seine Geschichte verändert?

In einer Nachbemerkung zur 8. Auflage dieses Büchleins wird das jedenfalls behauptet. Allerdings bemerkt der Autor danach auch, dass "seine generelle Interpretation der russischen Geschichte" davon nicht berührt wird. Alles andere würde auch einen sehr seltsamen Eindruck hinterlassen, wessen sich Kappeler wohl bewusst ist.

Meine Bewertung seines Büchleins ist aber genau wegen seiner Bemerkungen zum Ukraine-Krieg zwiespältig. Eigentlich erfüllt sein Text einen guten Zweck. Er bringt eine gewisse erste Übersicht über die russische Geschichte und beschäftigt sich daneben auch noch mit den historischen Problemfelder Russlands. Doch die wenigen Bemerkungen des Autors zum Krieg Russlands in der Ukraine sind unterirdisch, weil sie der offiziellen westlichen Propaganda folgen. Man fragt sich zwangsläufig, ob Kappeler solche Worte auch bei der Bombardierung Belgrads durch die NATO gefunden hatte. Oder ob er den zweiten Krieg der USA gegen den Irak mit ähnlichen Formulierungen gebrandmarkt hat. Vermutlich nicht.

Ist Geschichte eine Wissenschaft oder dient sie zur Untermauerung einer gewissen Weltsicht? Wenn es eine Wissenschaft wäre, dann müsste sich Kappeler auf einen neutralen Standpunkt begeben, Fakten nennen und sie von beiden Seiten aus bewerten. Das gelingt ihm beim russischen Ukraine-Krieg nicht. Und es gelingt ihm auch nicht, wenn er die postsowjetische Ära bis zu Putin beschreibt.

Es ist einfach lächerlich, wenn man den ehemaligen Kader-Kommunisten Jelzin als Demokraten hinstellt, der irgendeinen wirklich bedeutenden Beitrag zur Entwicklung Russlands geleistet hat. Das ganze Gegenteil ist wahr. Unter der Herrschaft dieses Mannes ist Russland verwahrlost. Jelzin öffnete westlichen Konzernen hemmungslos und mit schweren sozialen Folgen den russischen Markt. Es kam zu einem beispiellosen Transfer von russischen Vermögenswerten ins Ausland. Und vor allem machte erst Jelzin die Oligarchen wirklich reich. Sie gaben ihm Kredite für seinen letzten Wahlkampf und bekamen dafür Vermögenswerte des Staates überschrieben.

Aus russischer Sicht machte schließlich Putin dem ein Ende. Das wird wiederum einigermaßen wahrheitsgetreu beschrieben, wenngleich Kappeler auch hier wieder in das Propaganda-Schema des Westens verfällt: Die angeblichen Vorteile des Westens werden glorifiziert, und alles, was sich dem glorreichen Westen nicht unterwürfig zeigt, wird dämonisiert.

Der Dämonisierung folgt dann gewöhnlich der Versuch, den Widersache zu vernichten. Dass ein Historiker dieses sich seit Jahren wiederholende Schema in der US-Politik nicht sieht oder sehen will, wirft auf seine Kompetenz kein gutes Licht.

Auch Kappelers Behauptung, der Maidan-Putsch von 2014 wäre ein Aufstand der ukrainischen Zivilgesellschaft gewesen, ist schlicht falsch. Mit Sicherheit wäre es ein Leichtes gewesen, das Gegenteil zu beweisen. Es hätte sogar gereicht, sich deutsche Fernsehsendungen anzusehen, die kurz danach liefen und die Geschehnisse auf dem Maidan zu rekonstruieren versuchten. Allerdings ist Kappeler auch Mitglied der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften. Vielleicht übernimmt er deshalb die Sicht der gegenwärtigen ukrainischen Führung.

Um es kurz zu machen: Bis zur Beschreibung der postsowjetischen Ära ist dieses Buch eine gute Zusammenfassung der russischen Geschichte. Danach wird es allerdings zunehmend unschärfer bis hin zur Übernahme von Propaganda-Schablonen.

Cover des Buches Ungleiche Brüder (ISBN: 9783406790065)
B

Rezension zu "Ungleiche Brüder" von Andreas Kappeler

belanahermine
Interessant und höchst aktuell

Inhalt

Nach einem Vorwort hat der Autor den Stoff in 10 Kapitel unterteilt. Diese verfolgen im Wesentlichen eine chronologische Folge von der Kiewer Rus bis zur Ukraine im heutigen Europa. Dabei geht es um die Entstehung und Entwicklung der Völker und Staaten, um ihre Kriege und Verbindungen, um ihre Alliierten und Feinde.

13 Seiten Anmerkungen, 9 Seiten Literaturverzeichnis, 4 Seiten Personenregister und 4 Landkarten sind am Ende des Buches zu finden.

Subjektive Eindrücke

Wegen des Krieges in der Ukraine war ich auf der Suche nach Informationen darüber, welche Entwicklungen beide Länder bis dahin vollzogen hatten. Ich hatte so viele offene Fragen. Viele davon konnte das Buch beantworten. Hinsichtlich vieler Aspekte bekam ich neue Denkanregungen. Hier waren insbesondere hinsichtlich der Entwicklungen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sehr erhellend.

Das Buch ist interessant und gut verstehbar geschrieben. Der Autor gibt viele Quellen an, sodass davon auszugehen ist, dass das Buch gut recherchiert wurde. Es macht auf mich den Eindruck einer sachlichen Wissensdarstellung ohne Bewerten, Parteiergreifen oder Indoktrinieren.

Fazit

Viel Interessantes über das Verhältnis der Ukraine und Russlands.

Weitere Rezensionen von mir gibt es  unter https://belanahermine.wordpress.com/category/rezension/

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Community-Statistik

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