Andreas Kilian

 3,5 Sterne bei 2 Bewertungen

Lebenslauf

Andreas Kilian studierte Neuere Geschichte und Literaturwissenschaft. Seit 1992 forscht er zur Geschichte des jüdischen „Sonderkommandos“ im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Andreas Kilian

Cover des Buches Die Logik der Nicht-Logik (ISBN: 9783865690623)

Die Logik der Nicht-Logik

 (2)
Erschienen am 01.10.2010

Neue Rezensionen zu Andreas Kilian

Cover des Buches Sonderbehandlung (ISBN: 9783806244335)
Babsi123s avatar

Rezension zu "Sonderbehandlung" von Filip Müller

Sehr emotionale Reise
Babsi123vor 3 Monaten

Mein Fazit: 

Dieses Buch" Sonderbehandlung" ist ein Mahnmal über den millionenfachen Judenmord und die unbeschreiblichen, grausamen Morde der Nazi-Schergen. Ich war von Anfang an überwältigt und zutiefst erschüttert über die Tatsachenberichte des Autors. Am Anfang war er sehr schockiert, hat dann resigniert und am Ende ist der Autor ein gebrochener Mann, der seine tragischen Erlebnisse zu Papier bringen möchte. Stück für Stück taucht man ein in die Situation, in der sich der Autor mit seinem Schicksal befand. Mittlerweile möchte kaum noch jemand an diese schreckliche Zeit erinnert werden, aber ich finde diese Zeit des Holocaust in Büchern sehr wichtig. Sie darf einfach nicht in Vergessenheit geraten … die Weltgeschichte dreht sich weiter, aber dieses dunkle Kapitel darf nicht in Vergessenheit geraten … 


Ich bewundere den Autor für seine Offenheit, über seinen Mut, das Erlebte nochmal durchzustehen und das er seine Erlebnisse mit uns teilen wollte. Selbst ist er in dieser Zeit fast verzweifelt und wollte mit seinen Landsleuten sterben. Erst eine Todgeweihte gibt ihm mit ihren Worten den Lebensmut zurück. Zitat: "Und du, wenn du diese Tragödie hier überlebt, erzähle allen, jedem, den du triffst, wie es uns hier ergangen ist." Und das tat er … Seine Geschichte ist einzigartig: voller Emotionen, von Grausamkeiten kaum zu überbieten und sehr ans Herz gehend. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie diese Menschen in ihren letzten Tagen, Stunden, gelitten haben…die Beschreibungen des Autors sind sehr ergreifend. Teilweise kam ich ins stocken beim lesen , da die Ausführungen zu grausam waren. Ich würde es als" Pflichtlektüre"für Schulen befürworten, damit es von Generation zu Generation weiter gegeben wird. Es ist ein Epos, das zum Nachdenken anregt und einmal gelesen, nicht so schnell vergisst.

Cover des Buches Sonderbehandlung (ISBN: 9783806244335)
Susi180s avatar

Rezension zu "Sonderbehandlung" von Filip Müller

Ein sehr wichtiges Buch
Susi180vor 2 Jahren

Was mit der Wannseekonferenz begann, die die Organisation der Deportation und des Massenmords an den europäischen Juden beschloss, durchlitt Filip Müller (1922 - 2013) wie kaum ein anderer. Wer wie er KZ und Zwangsdienst im Sonderkommando Auschwitz-Birkenau mehr als drei Jahre er- und überlebt hat, der gehört zu den wichtigsten Zeugen des Grauens des Holocaust - und ist für sein Leben gezeichnet. 


Der Autor:

Filip Müller (3. Januar 1922 in Sered, Tschechoslowakei, bis 2013, Westdeutschland) war ein slowakischer Überlebender des Sonderkommandos im KZ Auschwitz-Birkenau, der die Massenvernichtung in den Krematorien und Gaskammern des Lagers miterlebte und später dokumentierte. Seine Erinnerungen an das Sonderkommando machte er der Öffentlichkeit durch sein Buch »Sonderbehandlung« und durch Interviews mit Claude Lanzmann für den bahnbrechenden Dokumentarfilm »Shoah« zugänglich. 


Meine Meinung:

Dieses Buch ist sehr emotional und heftig. Nichts für schwache Gemüter und nur für Leser die dies ertragen können.


Das Buch war lange vom Markt verschwunden und der Autor hat zu Lebzeiten keine Anerkennung für seine Erinnerungen erhalten. Um so schöner, das es nun wieder neu aufgelegt wurde. 


Es gibt in diesem Buch kein Davor und Danach. Bereits am Anfang steigen wir in die Schrecken ein und erfahren wie er zu Sonderbehandlung kam. Es gibt hier viele detaillierte Beschreibungen der Massenmorde und deren Struktur. Zudem erfahren wir, wie eine solche Tötungsform vorbereitet wurde und dann zu Ausführung kam. Auch welche Tricks die Täter angewandt haben um die Opfer gefügig zu machen. Wir erfahren von SS-Tätern, ihre Namen und teilweise ihre Lebensgeschichte. Auch deren Aufgabe im System wird beschrieben. Doch es gab auch Häftlinge die selbst zu skrupellosen Tätern wurden und dies mit Begeisterung an Anderen, ihnen unterstehenden Gefangenen ausgelassen haben. Nicht minder brutal als die SS selbst.


Die Lebensumstände im Lager werden anschaulich beschrieben und auch ihre Folgen, wie Krankheit, Seuchen, Hunger und Demütigungen. Es geht in diesem Buch hauptsächlich um die Maschinerie im Lager, (Ausschwitz, Birkenau). Um die Arbeit im Sonderkommando und die Massenvernichtung der Juden. Auch erfahren wir, was die Lager für einen Zweck hatten. Ihre Entstehungsgeschichte, ihr Aufbau und die Einteilung der einzelnen Bereiche. Wie die Gefangenen aussortiert wurden, unter welchen Kriterien. 


Es sind am Ende im Buch Bauzeichnungen enthalten, sowie vom Lager als auch von den Krematorien. Auch ein Namensregister einiger genannter Mithäftlinge mit kurzem Stammbaum. Eine wertschätzende Anerkennung vom Autor und dem Verlag, auch diese zu würdigen und unvergessen zu machen. Und es gibt auch Bilder von Häftlingen sowie SS-Angehörigen.


Ein Buch was mich emotional sehr bewegt hat. Aber ein wichtiges Buch. Wer es aushält sollte sich damit auseinander setzen, denn es ist wichtig zu begreifen das es nie wieder geschehen darf. 

Cover des Buches Sonderbehandlung (ISBN: 9783806244335)
Kristall86s avatar

Rezension zu "Sonderbehandlung" von Filip Müller

Wir dürfen es nie vergessen!
Kristall86vor 2 Jahren

Klappentext:

„Was mit der Wannseekonferenz begann, die die Organisation der Deportation und des Massenmords an den europäischen Juden beschloss, durchlitt Filip Müller (1922 - 2013) wie kaum ein anderer. Wer KZ und Zwangsdienst im Sonderkommando Auschwitz-Birkenau mehr als drei Jahre er- und überlebt hat, der gehört zu den wichtigsten Zeugen des Grauens des Holocaust - und ist für sein Leben gezeichnet.

1979/80 veröffentlichte er auf Deutsch seinen Zeugen-Bericht „Sonderbehandlung“: Erschütternd, schonungslos und mit geradezu literarischer Wucht erzählt er von seiner Lagerzeit, beschreibt Täter und Opfer und gibt den Blick frei ins Herz der Finsternis. Es handelt sich dabei um die erste authentische Gesamtdarstellung der Geschichte des Sonderkommandos. Wer Müller, als einzigen Zeugen des Sonderkommandos, in Claude Lanzmanns Film „Shoah“ gesehen hat, vergisst sein Gesicht, seine Stimme nicht.

Nach der Veröffentlichung 1980 gab es massive Bedrohungen durch Alt- und Neo-Nazis, so dass Müller nie einer deutschen Neuausgabe zustimmt. Zum 100. Geburtstag 2022 nun macht seine Familie eine kommentierte Neuausgabe möglich.“


Dieses Buch hier ist eine Art Mahnmal, ein Gedenken an Filip Müller und all die anderen europäischen Juden, die in den KZ‘s leiden oder gar ihr Leben lassen mussten. Zugegeben, wer sich mit der Thematik befasst, erliest immer wieder harte Kost, hier wird es noch eine Spur härter, so jedenfalls mein Empfinden. Müller erzählte hier klar und deutlich was er gesehen hatte, was ihm angetan wurde, was er fühlte und durchlitt. Er hat all das überlebt und es gleicht mehr als einem Wunder. Er beschreibt sein Seelenleben, seine Gedanken aus dieser Zeit ganz offen und ja, vieles ist hier schwer zu ertragen. 

Ich will hier gar nicht zu viel „verraten“ aber das Buch lohnt sich auf jeden Fall zu lesen. Danach muss man seine eigenen Gedanken erstmal sortieren und all das Gelesene sacken lassen. Filip Müller hat hier ein besonderes Werk veröffentlicht, welches nun im Jahr 2022 wieder eine Neuauflage erfährt. Dafür gibt es 5 Sterne!

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